13.02.2013 Aufrufe

Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

jektives, <strong>der</strong> Gegenstandsweite, den Belichtungsverhältnissen<br />

(Störlicht), den Linsenfehlern des optischen<br />

Systems und <strong>der</strong> Fertigungsqualität des CCD-<br />

Rasters. Als Ergebnis erhält man ein zweidimensionales<br />

Raster von Messpunkten (Abb. 5), die Pixel genannt<br />

werden und die die Ausgangsbasis für jede<br />

weitere Untersuchung bilden [6, 7, 8].<br />

Abb. 5: Links: Prinzip <strong>der</strong> zentralperspektivischen Abbildung<br />

eines Risses auf den CCD-Sensor einer Digitalkamera.<br />

Dargestellt sind auch die Kontrollpunkte zur Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Kamerakalibrierung.<br />

Rechts: DRS- Hardware bestehend aus Kamera und Tubus.<br />

Grundsätzlich beruht die Auswertung von<br />

Messbil<strong>der</strong>n in analoger beziehungsweise digitaler<br />

Form auf dem Prinzip <strong>der</strong> Mehrbildphotogrammetrie<br />

um dreidimensionale Objektkoordinaten abzuleiten.<br />

Hierbei wird <strong>der</strong> Sehprozess des Menschen, die Abbildung<br />

eines Objektes auf mindestens zwei Bil<strong>der</strong><br />

über physikalische und geometrische Abbildungen,<br />

rekonstruiert. Durch zwei o<strong>der</strong> mehr Aufnahmen des<br />

gleichen Objektes können gemeinsame Strahlenbündel<br />

zusammengeführt werden. Die homologen Strahlen<br />

von einem Objektpunkt können über die Parameter<br />

<strong>der</strong> inneren Orientierung <strong>der</strong> Kamera (Brennweite,<br />

Bildkoordinatensystem) und die äußere Orientierung,<br />

die Positionen <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Aufnahme in einem Weltkoordinatensystem, über die<br />

Kollinearitätsglei-chungen für die Bildkoordinaten<br />

zusammengeführt werden. Diese klassische Vorgehensweise<br />

ist in den photogrammetrischen Lehrbüchern<br />

beschrieben [8, 9].<br />

Da aber in dem hier vorliegenden Anwendungsfall<br />

<strong>der</strong> Rissbreitenbestimmung nur <strong>der</strong> planare Abstand<br />

zwischen den Rissufern bestimmt werden soll<br />

und nicht die Tiefe des Risses, können Vereinfachungen<br />

im Aufnahme- und Auswertemodell durchgeführt<br />

werden. Dies bedeutet, dass die dreidimensionale<br />

Mehrbildphotogrammetrie durch die Einbildaufnahme<br />

bei fixem Aufnahmeabstand und bekannter innerer<br />

Orientierung <strong>der</strong> Kamera ersetzt wird. Ein Ausschnitt<br />

<strong>der</strong> Betonoberfläche mit Riss wird zentralperspekti-<br />

QUALITÄTSSICHERUNG<br />

55<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />

visch über das Projektionszentrum (Objektiv) auf eine<br />

gewisse Anzahl Pixel des CCD-Arrays abgebildet. Der<br />

Abstand des Projektionszentrums vom Riss in Relation<br />

zur kalibrierten Kamerabrennweite des Objektives definieren<br />

den Abbildungsmaßstab, das heißt, die Abbildung<br />

des Risses beziehungsweise <strong>der</strong> Rissbreite auf eine<br />

bestimmte Anzahl von Pixeln (Abb. 5 links). Für<br />

einen festen Kameraaufbau wird somit ein eindeutiger<br />

Skalierungsfaktor ermittelt, <strong>der</strong> die Umrechnung von<br />

Pixelwerten in metrische Abstände ermöglicht.<br />

5 Das Digitale Rissmess-<br />

System (DRS)<br />

5.1 Die Digitale Rissmess Kamera<br />

Die <strong>der</strong>zeitige hardwaremäßige Realisierung<br />

des DRS-Systems (Abb. 5 rechts), erfolgte auf <strong>der</strong><br />

Basis umfangreicher Tests mit verschiedenen Prototypen<br />

[3, 4, 10]. Zur Zeit wird eine Standard Canon<br />

A610 Digital Camera mit 5 Megapixel, 5µm Pixelgröße<br />

im Makromodus mit festen Einstellwerten genutzt,<br />

die auf einem zylindrischen Tubus fixiert ist,<br />

wodurch man einen festen Aufnahmeabstand erreicht.<br />

Durch integrierte, ringförmig angeordnete<br />

LEDs wird zusätzlich eine gleichmäßige, konstante<br />

Ausleuchtung <strong>der</strong> zu untersuchenden Oberfläche mit<br />

einer Abschirmung gegen externes Streulicht gewährleistet.<br />

Die Speicherung <strong>der</strong> digitalen Bil<strong>der</strong> erfolgt<br />

auf handelsüblichen Speicherkarten und die<br />

Stromversorgung von Kamera und Beleuchtung über<br />

wie<strong>der</strong>aufladbare NiMH-Akkus.<br />

Der Tubus wird auf <strong>der</strong> Auflageseite zum Beton<br />

hin von einer kreisförmigen Fläche/Deckel mit einer<br />

ringförmigen Öffnung abgeschlossen. Auf <strong>der</strong><br />

dem Objektiv zugewandten Seite befinden sich um<br />

die ringförmige Öffnung vier Kontrollpunkte, <strong>der</strong>en<br />

Abstand im Labor im Sub-Millimeter bestimmt wurde<br />

und die in je<strong>der</strong> digitalen Aufnahme mit abgebildet<br />

werden (Abb. 5 links und Abb. 6).<br />

Diese Referenzkoordinaten werden in einem<br />

Kalibrierfile mit den Kameraparametern abgelegt und<br />

bei je<strong>der</strong> Auswertung abgefragt. Diese bekannten<br />

Punktabstände werden am Ende <strong>der</strong> Auswertung für<br />

die Skalierung vom Pixelsystem zum metrischen System<br />

genutzt und dienen zusätzlich <strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong><br />

Parallelität zwischen <strong>der</strong> Sensorebene und <strong>der</strong> Aufnahmeoberfläche.<br />

5.2 Auswertung mittels Polyline-Fly-Fisher-<br />

Algorithmus<br />

Die automatische und robuste Erkennung des<br />

Risses stellt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die Algorithmik

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!