Prüfingenieur 31 - BVPI - Bundesvereinigung der Prüfingenieure ...
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Abb. 8: Grauwerteprofil für eine Rissbreitenbestimmung<br />
(links) und Visualisierung <strong>der</strong> abgeleiteten Rissbreite<br />
(rechts).<br />
angepasst werden, zum Beispiel wenn die Rissufer<br />
stark ausgebrochen sind o<strong>der</strong> eine beson<strong>der</strong>e Oberflächenstruktur/-beschaffenheit<br />
dies erfor<strong>der</strong>lich<br />
macht.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung werden in einem Fenster<br />
innerhalb <strong>der</strong> Windows-Oberfläche die Ergebnisse,<br />
bestehend aus endgültiger Rissbreite mit Standardabweichung,<br />
Min-Max-Werte und Anzahl <strong>der</strong> Messungen,<br />
ausgegeben. Konkret zeigt Abb. 6 als erste Stufe<br />
das digitale Bild für einen Versuchsblock aus Beton<br />
<strong>der</strong> TU Braunschweig mit nur einem kleinen, relativ<br />
geradlinig verlaufenden Riss. Nach manuellem Setzen<br />
von Anfangs- und Endpunkt erkennt <strong>der</strong> Polyline-Fly-Fisher-Algorithmus<br />
den Verlauf des Risses<br />
problemlos und misst automatisch an hier 1076 Stellen<br />
im Querprofil die Rissbreiten. Nach Ausreißerdetektion<br />
und Mittelung ergibt sich eine Rissbreite für<br />
diesen Abschnitt des Risses von 0,14 Millimeter mit<br />
einer Standardabweichung von 0.05 Millimeter.<br />
5.3 Weiterentwicklung des DRS (korrelativer<br />
Ansatz)<br />
Die Weiterentwicklung des jetzigen Auswerteansatzes<br />
basiert auf dem Prinzip <strong>der</strong> Ähnlichkeit<br />
<strong>der</strong> Rissufer nach Auftreten/Aufbrechen eines Risses.<br />
Diese Ähnlichkeit im Verlauf <strong>der</strong> Rissufer bleibt auch<br />
bei größeren Rissen und weitgehend selbst bei stärkerer<br />
Riss-Erosion erhalten. Das von Niemeier et at.<br />
[11] patentierte Verfahren zur Bestimmung <strong>der</strong> Rissbreite<br />
basiert nun darauf, eine numerisch maximale<br />
Korrelation zwischen den Rissufern herzustellen. Aus<br />
den hierfür notwendigen Verschiebungsbeträgen und<br />
Drehbewegungen eines Teilbildes gegenüber dem an<strong>der</strong>en<br />
Teilbild ergibt sich dann unmittelbar die Rissbreite<br />
und gegebenenfalls auch die Verschwenkung.<br />
Zur besseren Separation <strong>der</strong> beiden Rissufer<br />
wurden bereits im jetzt verfügbaren Tubus zusätzlich<br />
eine rote und eine blaue LED diametral eingebaut,<br />
die den Riss schräg von oben beleuchten (Abb. 9).<br />
Damit wird jeweils die <strong>der</strong> Lichtquelle gegenüber liegende<br />
Rissseite überwiegend mit rot und die an<strong>der</strong>e<br />
blau ausgeleuchtet. Entsprechend werden die Riss-<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
57<br />
Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2007<br />
ufer auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> LEDs selbst hervorgehoben, indem<br />
hier zum Beispiel kein/kaum rotes beziehungsweise<br />
blaues Licht hinfällt.<br />
Abb. 9: Strahlengang<br />
im unteren Tubusteil<br />
des DRS mit<br />
multispektraler Ausleuchtung<br />
eines Risses.<br />
Diese multispektrale Information wird dann<br />
für eine geson<strong>der</strong>te Kantendetektion im roten beziehungsweise<br />
blauen Farbraum genutzt. Die so abgeleiteten<br />
Risskanten liegen in „quasi-vektorisierter“-<br />
Form vor, vergleichbar mit dem Ergebnis einer<br />
Houghtransformation [7]. Das virtuelle Zusammenschieben<br />
(Rotation und Translation) des Risses zu einer<br />
„glatten“ Betonoberfläche, wie sie vor Aufreißen<br />
des Risses existiert haben muss, erfolgt dann mit Hilfe<br />
eines Matching-Algorithmus, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Basis des<br />
bekannten ICP-Algorithmus [12] <strong>der</strong>zeit programmtechnisch<br />
realisiert wird. Das zu erwartende Ergebnis<br />
ist in Abb. 10 skizziert.<br />
Abb. 10: Schemazeichnung für den korrelativen Lösungsansatz.<br />
Links : Deutlich hervortretende Rissufer bei multispektraler<br />
Beleuchtung. Rechts: Maximale Korrelation<br />
zwischen den Rissufern nach Verschiebung und ggf. Drehung<br />
6 Dreistufiger Aufbau eines<br />
Digitalen Riss-Monitoring-<br />
Systems DRM<br />
Für ein mo<strong>der</strong>nes digitales Riss-Monitoring im<br />
Bereich <strong>der</strong> Bauwerksunterhaltung sind nach diesen<br />
Überlegungen und Ausführungen die folgenden drei<br />
Teilaufgaben zu lösen: