TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf
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Jahresbericht 2011 <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum Seite 33<br />
4.1.2 Über 4.500 zuchthygienische Untersuchungen beim Pferd<br />
Für die saisonal gehäuften Zuchthygiene-Untersuchungen von Hengsten<br />
und Stuten steht dem bakteriologischen Labor schon seit einigen Jahren<br />
die fachliche Unterstützung von den Sachverständigen aus anderen<br />
Abteilungen zur Verfügung. So können die für den laufenden Deckbetrieb<br />
wichtigen Auswertungen und die Beurteilung der eingeschickten<br />
Stutentupferproben bereits zwei Tage nach Probeneingang vormittags an<br />
die beteiligten Tierärzte sowie Deckstationen gefaxt oder auch telefonisch<br />
an die Züchter weitergegeben werden. Da die Probenentnahme möglichst<br />
in der Hochrosse stattfindet, ist das schnelle Untersuchungs-Ergebnis für<br />
das Decken der Stute noch während dieser Rosse-Periode unerlässlich.<br />
Die Erfassung dieser Proben im LIMS zur „automatischen“ Rechnungsstellung<br />
musste infolge des hohen Probenaufkommens ebenfalls aufgeteilt<br />
werden: Die Stutenbesitzer einschließlich der zu den Stuten gehörenden<br />
Tierseuchen-Kassen-Nummern werden vom Laborpersonal erfasst. Die<br />
Gebührenerhebung für den PGD, die Privatrechnungen an die Stutenbesitzer<br />
sowie die Gebühren an die Hengsthalter werden vom zentralen<br />
Schreibdienst übernommen.<br />
Des Weiteren sind die zuchthygienisch vorgeschriebenen<br />
Untersuchungen der Hengste besonders für Samenexporte von<br />
besonderer Bedeutung. 2011 standen positive Ergebnisse bei der<br />
Untersuchung auf Taylorella equigenitalis dem Erreger der kontagiöse<br />
equinen Metritis (CEM) besonders im Vordergrund.<br />
Bei insgesamt drei Hengsten konnte CEM in einem Gestüt direkt aus den<br />
Tupfern über eine PCR-Untersuchung als Screening-Methode<br />
nachgewiesen werden. Aus diesen Proben war bei zwei Hengsten auch<br />
eine kulturelle Anzucht von T. equigenitalis möglich. In diesem Gestüt<br />
wurde in erster Linie im Natursprung auf der Weide gedeckt. Der<br />
Infektionsherd breitete sich deshalb schnell auf die Stutenherde eines<br />
Deckringes aus. In dieser Zeit wurden dort auch Stuten aus einem<br />
anderen Bestand im Natursprung gedeckt. Auch bei drei dieser Stuten<br />
aus Rheinland-Pfalz fiel der PCR Nachweis positiv aus, bei zwei Stuten<br />
wurde dieser Erreger im <strong>STUA</strong> - Diagnostikzentrum kulturell bestätigt.<br />
Eine langwierige Behandlung wurde von kontinuierlichen Untersuchungen<br />
in unserem Hause begleitet. Die Behandlung von infizierten Stuten<br />
gestaltete sich erheblich schwieriger und langwieriger als eine erfolgreiche<br />
Behandlung bei den Hengsten. Es zeigte sich, dass am Ende einer<br />
erfolgreichen Behandlung T. equigenitalis zuerst kulturell nicht mehr<br />
nachweisbar war, während die PCR-Untersuchung direkt aus den Tupfern<br />
noch längere Zeit noch positiv ausfiel.<br />
Diese Beobachtung bestätigte sich 2011 ebenfalls im Verlaufe der inzwischen<br />
erfolgreichen Behandlung eines weiteren Hengstes aus einem<br />
anderen Bestand. Ende November 2011 fiel die direkte PCR-Untersuchung<br />
bei diesem Hengst aus allen vier Tupferproben (Sperma, Harnröhre,<br />
Eichelgrube und Schaft) positiv aus. Eine kulturelle Isolierung war<br />
jedoch nur aus dem Eichelgruben- und dem Harnröhren-Tupfer möglich.<br />
Bei der ersten Kontrolluntersuchung nach der Behandlung Ende Dezember<br />
waren diese Erreger lediglich noch aus der Eichelgrube kulturell und<br />
mittels direkter PCR nachweisbar.<br />
Zuchthygiene-Untersuchungen<br />
von Hengsten und Stuten<br />
2011 standen positive Ergebnisse bei der<br />
Untersuchung auf Taylorella equigenitalis,<br />
dem Erreger der kontagiöse equinen<br />
Metritis (CEM), besonders im Vordergrund<br />
DIAGNOSTIK I