TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf
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Jahresbericht 2011 <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum Seite 83<br />
Zum Ende des Jahres standen landesweit noch ca. 8.000 Reagenten in<br />
ca. 350 Beständen. Ein Großteil der Reagenten befindet sich im<br />
Regierungsbezirk Tübingen (77 %) und hier vor allem in den Landkreisen<br />
Biberach (28 %) und Ravensburg (37 %).<br />
Auch 2011 gab es in einigen Beständen Rückschläge im Sanierungsverlauf,<br />
sogenannte Re-Infektionen. Im Regierungsbezirk Tübingen kam<br />
es in 19 Beständen zu massiven Re-Infektionen (> 10 Neureagenten) bei<br />
denen mehr als 1.500 Neureagenten diagnostiziert wurden. Dabei<br />
handelte es sich fast ausschließlich um Bestände in denen in der<br />
Vergangenheit keine Bestandsimpfung durchgeführt wurde, obwohl in<br />
Baden-Württemberg seit 2011 allen Beständen mit mehr als 10<br />
Reagenten die Bestandsimpfung dringend empfohlen wird.<br />
In enger Zusammenarbeit mit den Veterinärämtern hat der Rindergesundheitsdienst<br />
daran mitgewirkt das Risiko für Re-Infektionen zu minimieren<br />
und insbesondere stark durchseuchte Bestände in der Sanierung zu<br />
beraten.<br />
Erfreulicherweise kam es landesweit zu keiner einzigen Neu-Infektion. Als<br />
Neu-Infektion wird die Einschleppung von BHV1 in einen bis dahin freien<br />
Bestand bezeichnet.<br />
Q-Fieber<br />
Im Rahmen von Verkalbungen bzw. Totgeburten in der Mutterkuhherde<br />
der LAZ wurden bei serologischen Kontrolluntersuchungen hohe<br />
Abwehrkörpertiter gegen Q-Fiebererreger festgestellt. Auch in weiteren<br />
Betrieben konnten im Rahmen der Untersuchung von Sterilitätsproblemen<br />
vermehrt hohe Abwehrkörpertiter gegen Coxiellen festgestellt werden.<br />
Besonders im Landwirtschaftszentrum wurde einer möglichen Gefährdung<br />
des Personals sowie des hohen Personenverkehrs im Rahmen der Aus-<br />
und Fortbildung durch eine Coxiellen-Infektion als zoonotisches Potential<br />
verstärkte Aufmerksamkeit zugemessen. Da im Herbst des Berichtsjahres<br />
ein kommerzieller Impfstoff gegen Coxiellen seine Zulassung erhielt,<br />
wurde vereinbart, gezielte Schutzimpfungen sowohl in der Mutterkuh- als<br />
auch in der Schafherde des LAZBW durchzuführen.<br />
Sonstige Tätigkeiten<br />
Im Rahmen der Amtshilfe wurde der Rindergesundheitsdienst von den<br />
Kreisveterinärämtern nach Feststellung von Salmonelleninfektionen zur<br />
Erstellung eines Sanierungsplanes zugezogen. Des Weiteren bei<br />
mehreren Tierschutzfällen in Rinderbeständen. Die fachlichen Bewertungen<br />
über Tierschutz im Einzelfall durch den Rindergesundheitsdienst und<br />
die zuständigen Veterinärbehörden sind hier nicht immer deckungsgleich.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Milchkuhberatungsdiensten ist regional<br />
unterschiedlich intensiv. Der Rindergesundheitsdienst wird von diesen<br />
häufig in Problembestände zugezogen, um deren Fütterungs- und<br />
Haltungsberatung durch die tierärztliche Komponente zu ergänzen, aber<br />
auch zur Abklärung möglicher Virusinfektionen bzw. Stoffwechselstörungen.<br />
Der Rindergesundheitsdienst beteiligte sich im Berichtsjahr an der im 2jährigen<br />
Turnus stattfindenden Arbeitstagung der Rinder- und Eutergesundheitsdienste<br />
der Bundesrepublik, welche im Haus Düsse (NRW)<br />
stattfand, mit 2 Fachvorträgen.<br />
BHV1<br />
Q-Fieber<br />
Sonstige Tätikeiten des RGD<br />
TGD