TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf
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Jahresbericht 2011 <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum Seite 87<br />
5.7 Geflügelgesundheitsdienst<br />
Beim GGD <strong>Aulendorf</strong> waren im Berichtsjahr die Fachtierärzte für Geflügel<br />
Dr. Emele und Dr. Sachsenweger, sowie im Rahmen des<br />
Bereitschaftsdienstes auch Frau Dr. Großmann tätig. Die Schwerpunkte<br />
des GGD lagen unverändert in der Beratung in allen Fragen der<br />
Wirtschaftsgeflügelhaltung. Gegen Ende des Jahres wurde in den Medien<br />
der Einsatz von Antibiotika in der Geflügelmast thematisiert. Vor diesem<br />
Hintergrund ist die seit Jahren praktizierte Prophylaxe durch die<br />
Erstellung betriebsspezifischer Hygiene- und Impfprogramme von großer<br />
Bedeutung. Hierbei kommen zunehmend auch bestandsspezifische<br />
Impfstoffe zum Einsatz. Ziel ist es, Krankheiten zu vermeiden anstatt<br />
diese zu behandeln. Zudem sind die Behandlungsmöglichkeiten aufgrund<br />
fehlender Arzneimittelzulassungen oder langer Wartezeiten stark<br />
eingeschränkt.<br />
Im Berichtsjahr wurden 140 Vertragsbetriebe mit über 2 Millionen<br />
Tierplätzen betreut, es wurden rund 2.000 Bestandsbesuche, sowie<br />
zahlreiche sonstige Beratungsgespräche durchgeführt. Dabei wurden<br />
unter anderem über 6.000 Proben (Blut, Kot etc.) zur Diagnostik<br />
entnommen und knapp 20 Millionen Impfdosen verimpft.<br />
Besonderheiten:<br />
Unverändert war die Salmonellenbekämpfung gemäß der EU Vorordnung<br />
2160/2003 von erheblicher Bedeutung. Diese Verordnung und weitere<br />
Folgeverordnungen sehen eine verbindliche Untersuchung von<br />
Zuchthühnern, Jung- und Legehennen, Masthühnern, sowie Puten vor.<br />
Diese betriebseigenen Untersuchungen sind bei Legehennen mindestens<br />
alle 15 Wochen durchzuführen. In Betrieben mit mehr als 1.000<br />
Legehennen wird einmal pro Jahr die betriebseigene Untersuchung durch<br />
eine amtliche Beprobung ersetzt. Dabei wird grundsätzlich Kot bzw. Staub<br />
oder Einstreu und nicht das Lebensmittel Ei untersucht. Seit dem<br />
01.01.2009 gilt - anders als z.B. bei Schweinen - eine Nulltoleranz für<br />
Salmonellen der Spezies Salmonella enteritidis und Salmonella<br />
typhimurium. Eier aus positiven Legehennenbetrieben dürfen nicht als<br />
Frischeier in Verkehr gebracht werden. Angesichts der geringen Erlöse<br />
die mit Verarbeitungseiern zu erzielen sind, ist in der Folge eine Räumung<br />
der betroffenen Herden unvermeidlich. Wegen den Sanierungskosten und<br />
den sich für die meist selbstvermarktenden Legehennenbetriebe<br />
ergebenden Versorgungsengpässen kann ein Salmonellenbefund das<br />
Ende für einen Betrieb bedeuten.<br />
Für die baden-württembergischen Legehennenbetriebe war es günstig,<br />
dass die Tierseuchenkasse für das Jahr 2008 ein Untersuchungsprogramm<br />
aufgelegt hatte um frühzeitig den Einstieg in die<br />
Salmonellenbekämpfung zu fördern. In allen Betrieben konnte durch<br />
Hygiene- und Impfmaßnahmen eine Sanierung erreicht werden, sodass<br />
zum Jahresende 2008 kein Betrieb positiv war. Allerdings konnte dieses<br />
Ausgangsniveau nicht dauerhaft gehalten werden. Nach fünf<br />
Legehennebetrieben mit Salmonellanachweis im Jahr 2010 war aber im<br />
Jahr 2011 nur ein einziger Betrieb positiv auf Salmonellen der Kategorie 1<br />
(sh. Tabelle).<br />
Geflügelgesundheitsdienst<br />
Nulltoleranz für Salmonellen<br />
TGD