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TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf

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Jahresbericht 2011 <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum Seite 49<br />

4.3.1.1.3 Schweine- und Ferkelerkrankungen<br />

Im Jahr 2011 gelangten 223 Schweine (schwerer als 40 kg) und<br />

500 Ferkel zur Sektion.<br />

Wie in den Jahren zuvor wurden überwiegend Erkrankungen des<br />

Respirations- und Verdauungstraktes nachgewiesen. Neben der<br />

Colienterotoxämie (Ödemkrankheit) hatten bei der Ferkelaufzucht Brust-<br />

und Bauchfellentzündungen sowie eitrige Menigitiden eine wesentliche<br />

Bedeutung. In der späteren Mastphase führte vor allem das<br />

Enterohämorrhagische Syndrom zu Ausfällen in den Beständen. In<br />

mehreren Betrieben führte eine durch Actinobacillus pleuropneumoniae<br />

bedingte fibrinöse Pleuropneumonie (Bild 6) zu erheblichen Verlusten. Bild 6<br />

Bild 7 zeigen den Magen eines Mastschweines. Im Herkunftsbestand<br />

setzte ein plötzliches Kümmern der Tiere ein. Die pathologischanatomische<br />

Untersuchung wies eine deutliche Hypertrophie (Verdickung)<br />

der Speiseröhrenmuskulatur sowie eine hochgradige Verengung des<br />

Mageneinganges (Pfeil) auf. Ein chronisches Magengeschwür führte zur<br />

Bildung von Narbengewebe, welches sich mit fortschreitender<br />

Fibrosierung zusammenzog und die Futterpassage erheblich<br />

beeinträchtigte. Nachforschungen hatten ergeben, dass zu fein<br />

zerkleinertes Futter verabreicht wurde. Die Gabe von zu fein<br />

zerkleinertem Futter kann bei Schweinen Magengeschwüre verursachen.<br />

Ein weiterer interessanter Einzelfall ist auf Bild 8 dargestellt. Hierbei<br />

handelt sich um einen plötzlich verendeten Mastläufer. Das Sektionsbild<br />

zeigt eine charakteristische Braunfärbung des Blutes (Schokoladenblut).<br />

Dabei handelt es sich um Schädigung des Hämoglobins aufgrund einer<br />

Nitritvergiftung. Nitrit entsteht bei bakterieller Umsetzung von Nitrat oder<br />

Ammoniak. Als Ursache wird in diesem Fall eine Aufnahme von<br />

Kondenswasser aus ammoniakalischer Stallluft angenommen.<br />

4.3.1.1.4 Kleine Wiederkäuer<br />

Insgesamt 157 Schafe und Ziegen bzw. Schaf- und Ziegenlämmer wurden<br />

im Jahr 2011 pathologisch-anatomisch untersucht. Nach wie vor stellten<br />

die durch Endoparasiten hervorgerufenen Darmerkrankungen fast ein<br />

Drittel der nachgewiesen Todesursachen dar. Neben der<br />

Clostridienenterotoxämie (Breinierenerkrankung) waren vor allem<br />

bakteriell bedingte Lungenentzündungen häufige Verlustursachen in<br />

Schafbeständen. Als lokale Besonderheit im Bereich der Schwäbischen<br />

Alb kommt es jedes Jahr zu einzelnen Nachweisen einer<br />

Goldhafervergiftung (Kalzinose) bei kleinen Wiederkäuern.<br />

Bild 7<br />

Bild 8<br />

DIAGNOSTIK III

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