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TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf

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Seite 52 <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum Jahresbericht 2011<br />

4.3.1.2 Pathologie Geflügel<br />

DIAGNOSTIK III<br />

Im Geflügel-Labor erhielten wir 2011 insgesamt 5.474 Proben. An diesen<br />

wurden 7.711 Untersuchungen durchgeführt. Das Geflügel-Labor stellt -<br />

sowohl vom Untersuchungsmaterial als auch von den Untersuchungsmethoden<br />

her - ein sehr vielseitiges Labor dar. Zur Untersuchung<br />

gelangen Tierkörper, Kot- und Blutproben und Eier von Hühnern, Puten,<br />

Tauben, Wassergeflügel, Ziervögeln sowie auch Proben von Reptilien.<br />

Sämtliche Untersuchungen, die erforderlich sind, um zu einer Diagnose-<br />

bzw. Ergebnisstellung zu gelangen erfolgen „aus einer Hand“. Die<br />

Bandbreite der Untersuchungen umfasst pathologisch-anatomische,<br />

histologische, serologische, parasitologische und bakteriologische<br />

Untersuchungen inkl. Keimdifferenzierungen und Resistenztesterstellung.<br />

Im Berichtszeitraum konnten sowohl bei Wirtschaftsgeflügel, als auch<br />

Ziervögeln und Reptilien vielfältige Diagnosen erhoben werden.<br />

Besondere Fälle werden nun ausführlicher dargestellt.<br />

Aus einer Herde von Legehennen wurden 3 Tiere mit Hautveränderungen<br />

zur Sektion eingeliefert. Bei allen 3 Tieren konnten an Auge, Kamm und<br />

Schnabelwinkel borkenartige Beläge festgestellt werden. Bei einem Tier<br />

lagen zudem gelbliche, festsitzende Beläge in der Schnabelhöhle vor.<br />

Diese Veränderungen sprechen für eine Infektion mit Geflügelpocken. Es<br />

handelt sich hierbei um eine Virusinfektion mit den größten bisher<br />

bekannten Viren. Die Infektion tritt bei verschiedenen Vogelarten auf, ist<br />

jedoch weitgehend artspezifisch.<br />

Typisch für die Erkrankung sind borkenartige Hautveränderungen, die v.<br />

a. an federlosen Stellen am Kopf auftreten. Bei der Schleimhautform<br />

finden sich gelbliche, festsitzende Beläge auf den Schleimhäuten, was bei<br />

entsprechender Lokalisation, z. B. am Kehlkopf, zu Atemnot führen kann.<br />

Im vorliegenden Fall lag bei einem Tier die gemischte Form der<br />

Geflügelpocken vor, d.h. es konnten sowohl Haut- als auch Schleimhautveränderungen<br />

diagnostiziert werden. Das typische pathologischanatomische<br />

Bild wurde sowohl histologisch durch intrazytoplasmatische<br />

Einschlusskörperchen in den Epithelzellen als auch molekularbiologisch<br />

durch den Erregernachweis bestätigt.

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