15.02.2013 Aufrufe

TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf

TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf

TIERGESUNDHEIT UND VERBRAUCHERSCHUTZ - STUA Aulendorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 64 <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum Jahresbericht 2011<br />

4.3.2.1.5 Blauzungenkrankheit<br />

Aktuelle Situation - Monitoring bei Wildwiederkäuern und Rindern<br />

bis Ende 2011<br />

über 78.000 Proben<br />

Impfung<br />

Aktueller Status;<br />

Antrag auf Wiedererlangung des<br />

BTV-freien Status für Deutschland<br />

Kooperation mit HIT<br />

DIAGNOSTIK III<br />

2010 / 2011 - Deutschlandweit keine Blauzungenkrankheit<br />

Im August 2006 trat die Blauzungenkrankheit (BT) erstmals in<br />

Mitteleuropa auf. Als Erreger wurde BT-Virus vom Serotyp 8 (BTV-8)<br />

festgestellt. Dieser trat vorher nur südlich der Sahara sowie in Mittel- und<br />

Südamerika in Erscheinung und kommt eventuell auch in Indien und<br />

Pakistan vor. Überträger (Vektoren) der Tierseuche sind bestimmte<br />

Stechmücken (Gnitzen) der Gattung Culicoides. Untersuchungen<br />

ergaben, dass auch bei uns beheimatete Gnitzenarten geeignete<br />

Überträger sind.<br />

Süddeutschland blieb 2006 von der BT noch verschont. Allerdings zeigten<br />

die Neuinfektionen im Juni 2007, dass das BTV-8 in Mitteleuropa<br />

überwintern konnte.<br />

In Baden-Württemberg wurde das Krankheitsgeschehen 2007 erstmalig in<br />

519 Betrieben festgestellt, wobei 374 Rinderbetriebe, 137 Schaf- und<br />

2 reine Ziegenbetriebe betroffen waren. Alles in allem wurde bei 740<br />

Tieren eine klinische Erkrankung oder ein Erregerkontakt nachgewiesen,<br />

85 dieser Tiere wurden per Anordnung getötet oder verstarben.<br />

Seit den ersten Ausbrüchen im Spätsommer 2006 wurden im <strong>STUA</strong> -<br />

Diagnostikzentrum bis Ende 2011 insgesamt über 78.000 Proben auf<br />

BT untersucht.<br />

In den Jahren 2008 und 2009 wurde in Deutschland flächendeckend eine<br />

Impfung gegen den Serotyp 8 der Blauzungenkrankheit durchgeführt.<br />

Hierbei wurden jährlich in Baden-Württemberg ca. 1,3 Mio. Wiederkäuer<br />

in ca. 34.000 Betrieben gegen BTV-8 geimpft. Trotz eines immens hohen<br />

Erregerdruckes und einer aufgrund der fehlenden Verfügbarkeit von<br />

Impfstoffen im Jahr 2008 relativ spät durchgeführten Impfung kam es im<br />

Jahr 2008 in lediglich 297 Betrieben in Baden-Württemberg zu<br />

Ausbrüchen der Blauzungenkrankheit. Betroffen waren 114<br />

Rinderbetriebe, 174 Schafbetriebe und 1 Ziegenbetrieb. Insgesamt<br />

verendeten 425 Tiere (23 Rinder, 401 Schafe und 1 Ziege). Bei den<br />

erkrankten und verendeten Tieren handelte es sich hauptsächlich um<br />

Einzeltiere, zumeist noch nicht oder noch nicht abschließend geimpft. In<br />

den Jahren 2010 und 2011 erfolgte die BT-Impfung auf freiwilliger Basis,<br />

allerdings mit dringender Empfehlung. Die Bezahlung des Impfstoffs für<br />

Rinder und Schafe wurde durch die Tierseuchenkasse Baden-<br />

Württemberg übernommen. Das soll auch in 2012 so fortgeführt werden.<br />

Deutschlandweit trat 2010 und 2011 kein BT-Fall mehr auf. In Baden-<br />

Württemberg gab es bereits seit dem Jahr 2009 keinen Ausbruch<br />

mehr.<br />

Mit Ablauf der zwei Jahre, in denen in Deutschland kein BTV mehr<br />

nachgewiesen wurde, d.h. keine Viruszirkulation mehr stattgefunden<br />

hat, sind nach der Verordnung (EG) Nr. 1266/2007 die<br />

Voraussetzungen für die Wiedererlangung des BTV-freien Status<br />

gegeben. Für den entsprechenden Antrag an die Kommission wurde vom<br />

BMELV in Zusammenarbeit mit dem FLI 2011 eine Abfrage initiiert, die die<br />

in den Bundesländern zum Monitoringprogramm gesammelten Daten zum<br />

Zweck der Berichterstattung an die Kommission zusammenführen sollte.<br />

In Baden-Württemberg wurden die Untersuchungsdaten aus dem<br />

Monitoring zentral vom <strong>STUA</strong> <strong>Aulendorf</strong> - Diagnostikzentrum gestellt<br />

und in einer für die Bundesländer von HIT eigens eingerichteten<br />

Abfrage mit weiteren epidemiologisch relevanten Angaben ergänzt.<br />

Die Vorgaben des FLI für BW konnten damit auf relativ praktikable<br />

Weise umfassend erfüllt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!