Beschäftigung mit Musik â ein Leben lang / Fare musica â tutta la vita
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Diese Beobachtung verweist auf <strong>ein</strong>e Besonderheit menschlichen vokalen Lernens. Wie <strong>ein</strong>gangs<br />
bereits erwähnt, verfügen auch Tiere über ihnen artgemäße Lautäußerungen, sind aber nicht zu<br />
Wilfried Gruhn<br />
27<br />
richtet. Letzteres ist in hohem Maße der Fall, wenn kl<strong>ein</strong>e Kinder den Gestus <strong>ein</strong>er<br />
Handlung oder die Tonhöhe <strong>ein</strong>es Lautes präzise i<strong>mit</strong>ieren.<br />
Abb. 1<br />
Rituelle, d. h. all<strong>ein</strong> auf die Form gerichtete Nachahmung <strong>ein</strong>er Haltung durch das<br />
Kind, das Abb. Inhalt 1 und Funktion des Gesprächs der Erwachsenen gar nicht zu verstehen<br />
braucht. Rituelle, 9 d. h. all<strong>ein</strong> auf die Form gerichtete Nachahmung <strong>ein</strong>er Haltung durch das Kind, das Inhalt<br />
und Funktion des Gesprächs der Erwachsenen gar nicht zu verstehen braucht. 9<br />
Dies geschieht<br />
Dies geschieht<br />
auch<br />
auch<br />
bei<br />
bei der<br />
der<br />
vokalen<br />
vokalen<br />
Interaktion<br />
Interaktion<br />
zwischen Mutter<br />
zwischen<br />
und Säugling,<br />
Mutter<br />
wenn<br />
und<br />
sich beide<br />
Säugling,<br />
wenn sich Kommunikationspartner beide Kommunikationspartner im gleichen, eng begrenzten im Frequenzbereich gleichen, eng bewegen. begrenzten Frequenzbereich<br />
bewegen.<br />
Abb. 2<br />
Abb. 2<br />
10<br />
Vokale Mutter-Kind-Interaktion <strong>ein</strong>es zweimonatigen Mädchens. Sieht man von den drei<br />
ver<strong>ein</strong>zelten Tonhöhen-Ausbrüchen ab, die dem übersteigerten kindgerichteten Sprechen geschuldet<br />
9 © Sygma-Keystone, Paris 1989.<br />
sind, bewegen sich Mutter und Kind (rot <strong>ein</strong>gerahmt) im gleichen Frequenzbereich zwischen 220<br />
und 420 Hertz.<br />
2. Neuronale Grund<strong>la</strong>gen des audio-vokalen Lernens