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Beschäftigung mit Musik – ein Leben lang / Fare musica – tutta la vita

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89<br />

Struktur und Wirkung der <strong>Musik</strong> im Spielfilm<br />

Josef Kloppenburg – Pädagogische Hochschule, Karlsruhe<br />

Al<strong>la</strong> colonna sonora viene dato il compito di influire sul<strong>la</strong> recezione del pubblico. Questa funzionalità<br />

del<strong>la</strong> colonna sonora viene sistematizzata dal<strong>la</strong> letteratura scientifica e, grazie ad alcuni esempi<br />

tratti anche da film hollywoodiani dei nostri giorni, chiarita e messa in discussione. In questo<br />

studio vengono altresì approfondite le metafunzioni del<strong>la</strong> colonna sonora così come vengono<br />

poste alcune domande in re<strong>la</strong>zione al linguaggio del<strong>la</strong> <strong>musica</strong> da film a partire dall'affermazione<br />

dell'eclettismo ai tempi del film muto. Nel presente studio viene osservato e contestualizzato il<br />

possibile cambiamento degli effetti creati dal<strong>la</strong> colonna sonora nell'ambito di una stessa scena.<br />

Die <strong>Musik</strong> zu jedem Spielfilm soll die Rezeption des Publikums steuern; sie soll s<strong>ein</strong>e<br />

Wahrnehmung emotional be<strong>ein</strong>flussen. Aus diesem Grund wird seit der Erfindung<br />

der Kinematographie jede Filmvorführung <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong> begleitet und die -wahrnehmung<br />

musikalisch gesteuert. Diese Begleitmusik wird komponiert, produziert<br />

und rezipiert, wie Hans H<strong>ein</strong>rich Eggebrecht es als Charakteristikum für funktionale<br />

<strong>Musik</strong> bezeichnet, ‘in intendierter Abhängigkeit von <strong>ein</strong>em konkreten Zweck, in<br />

Erfüllung <strong>ein</strong>er Verrichtung (<strong>la</strong>t. ‘functio’).’ 1 Zu den Zeiten des Stummfilms geschah<br />

dies zunächst durch musikalische Improvisationen. Anschließend wurden <strong>Musik</strong>sammlungen<br />

zusammengestellt, Stücke wurden außermusikalischen Themen zugeordnet;<br />

Kriterium der Stückeauswahl war, dass man g<strong>la</strong>ubte, sicher zu s<strong>ein</strong>, dass<br />

der Charakter der <strong>Musik</strong>stücke dem Charakter von Filmhandlungen entsprechen<br />

könne; Themen in der berühmten Sammlung von Ernö Rapée Motion Picture Moods<br />

aus dem Jahre 1924 sind z.B. Wedding oder Funeral, oder Chatter 2 , entsprechend<br />

finden sich zu diesem Stichwort verschiedenste <strong>Musik</strong>stücke. Diese Kinothekenpraxis<br />

wiederum wurde abgelöst durch Originalkompositionen, die bis heute im Tonfilm<br />

<strong>ein</strong>e genaueste synchronisierte Verwendung finden.<br />

Immer wurde und wird <strong>Musik</strong> <strong>ein</strong>gesetzt, um den Zuschauer intensiv am Erleben der<br />

Filmhandlung teilhaben zu <strong>la</strong>ssen; er muss gelegentlich durch die <strong>Musik</strong> regelrecht<br />

‘überredet’ werden, sich auf die Storys <strong>ein</strong>zu<strong>la</strong>ssen, er muss erreicht werden, <strong>ein</strong>bezogen<br />

werden unabhängig von s<strong>ein</strong>en musikalischen Neigungen und Vorlieben oder s<strong>ein</strong>er<br />

derzeitigen Stimmung. Deshalb spricht der bedeutende Filmmusikforscher Hansjörg<br />

Pauli auch von der ‘persuasiven’ Funktion als der primären in <strong>ein</strong>er Hierarchie denkbarer<br />

und nachweisbarer Funktionen jeder Filmmusik. Um das Publikum musikalisch an<br />

die Hand zu nehmen und durch die Filmhandlung zu führen, diene zweitens die ‘syntaktische’<br />

Funktion jeder Filmmusik, in der es darum gehe, die häufig disparaten Handlungsstränge,<br />

Zeitsprünge und die durch die Montage überhaupt bewirkte Wiedergabe<br />

von Wirklichkeit durch <strong>Musik</strong> zu strukturieren, zu gliedern, auch zu ver<strong>ein</strong>heitlichen, um<br />

1 Hans H<strong>ein</strong>rich Eggebrecht, Funktionale <strong>Musik</strong>, «Archiv für <strong>Musik</strong>wissenschaft» I/1 (1973), S. 3-7:4.<br />

2 Siehe in Hans Christian Schmidt, Filmmusik, Bärenreiter, Kassel 1982, (<strong>Musik</strong> aktuell. Analysen, Beispiele, Kommentare,<br />

4), S. 19.

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