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Beschäftigung mit Musik – ein Leben lang / Fare musica – tutta la vita

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92<br />

Struktur und Wirkung der <strong>Musik</strong> im Spielfilm<br />

4. «Music can help build a sense of continuity in a film.»<br />

5. «Music can provide the underpinning fort he theatralic buildup of a scene and<br />

then round it off with a sense of finality.» 14<br />

Die dritte These von der neutralen Füllung des Hintergrundes muss angesichts des<br />

Wirkungsparadigmas zweifelhaft bleiben, wie überhaupt diese Liste eher als <strong>ein</strong>e Art<br />

von Typik spezifischer Konstel<strong>la</strong>tionen anzusehen ist, ebenso wie die in verm<strong>ein</strong>tlich<br />

alphabetischer Reihenfolge erstellten Formen von Möglichkeiten der Funktionen<br />

von Filmmusik durch Norbert Jürgen Schneider. Ihm zufolge kann Filmmusik:<br />

1. Atmosphären herstellen<br />

2. Ausrufezeichen setzen<br />

3. Bewegungen illustrieren<br />

4. Bilder integrieren<br />

5. Emotionen abbilden<br />

6. Epische Bezüge herstellen<br />

7. Formbildend wirken<br />

8. Geräusche stilisieren<br />

9. Gesellschaftliche Kontexte ver<strong>mit</strong>teln<br />

10. Gruppengefühl erzeugen<br />

11. Historische Zeit evozieren<br />

12. Irreal machen<br />

13. Karikieren und parodieren<br />

14. Kommentieren<br />

15. Nebensächlichkeiten hervorheben<br />

16. Personen dimensionieren<br />

17. Physiologisch konditionieren<br />

18. Rezeption kollektivieren<br />

19. Raumgefühl herstellen<br />

20. Zeitempfinden re<strong>la</strong>tivieren 15<br />

14 Roy M. Prendergast, Film music: a neglected art. A critical study of music in films, Norton, New York 1977, S.<br />

213-226. Die Übersetzungen bei Maas/Schudack <strong>la</strong>uten: «1. <strong>Musik</strong> kann <strong>ein</strong>e überzeugende Atmosphäre von Zeit<br />

und Ort /der Handlung schaffen. 2. <strong>Musik</strong> kann benutzt werden, um psychologische F<strong>ein</strong>heiten zu begründen oder<br />

zu verdeutlichen – unausgesprochene Gedanken <strong>ein</strong>er Person oder die nicht sichtbare Tragweite <strong>ein</strong>er Situation.<br />

3. <strong>Musik</strong> kann als <strong>ein</strong>e Art neutraler Hintergrundfüller dienen. 4. <strong>Musik</strong> kann helfen, <strong>ein</strong> Gefühl von Kontinuität im<br />

Film aufzubauen. 5. <strong>Musik</strong> kann das Fundament liefern für den dramaturgischen Aufbau <strong>ein</strong>er Szene und sie dann<br />

durch <strong>ein</strong>e musikalische Schlusswirkung abrunden […]», Georg Maas-Achim Schudack, <strong>Musik</strong> und Film – Filmmusik.<br />

Informationen und Modelle für die Unterrichtspraxis, Schott, Mainz 1994, S. 33.<br />

15 Norbert Jürgen Schneider, Handbuch Filmmusik. <strong>Musik</strong>dramaturgie im neuen Deutschen Film, Ölschläger, München<br />

1986, S. 90-91. In s<strong>ein</strong>em Handbuch Filmmusik II von 1989 hat Schneider diesen Katalog um sechs Funktionen erweitert<br />

bei Streichung der Funktion ‘Geräusche stilisieren’. Hinzugefügt sind: «5. Bildinhalte akustisch abbilden, 12. Idyllisieren,<br />

13. Inspirieren und Anregen, 18. Ortsangaben machen, 23. Textinhalte transferieren, 24. Visuelle Aufmerksamkeit modifizieren»,<br />

in Ders., Handbuch Filmmusik II. <strong>Musik</strong> im dokumentarischen Film, Ölschläger, München 1989, S. 102.

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