Beschäftigung mit Musik â ein Leben lang / Fare musica â tutta la vita
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Struktur und Wirkung der <strong>Musik</strong> im Spielfilm<br />
4. «Music can help build a sense of continuity in a film.»<br />
5. «Music can provide the underpinning fort he theatralic buildup of a scene and<br />
then round it off with a sense of finality.» 14<br />
Die dritte These von der neutralen Füllung des Hintergrundes muss angesichts des<br />
Wirkungsparadigmas zweifelhaft bleiben, wie überhaupt diese Liste eher als <strong>ein</strong>e Art<br />
von Typik spezifischer Konstel<strong>la</strong>tionen anzusehen ist, ebenso wie die in verm<strong>ein</strong>tlich<br />
alphabetischer Reihenfolge erstellten Formen von Möglichkeiten der Funktionen<br />
von Filmmusik durch Norbert Jürgen Schneider. Ihm zufolge kann Filmmusik:<br />
1. Atmosphären herstellen<br />
2. Ausrufezeichen setzen<br />
3. Bewegungen illustrieren<br />
4. Bilder integrieren<br />
5. Emotionen abbilden<br />
6. Epische Bezüge herstellen<br />
7. Formbildend wirken<br />
8. Geräusche stilisieren<br />
9. Gesellschaftliche Kontexte ver<strong>mit</strong>teln<br />
10. Gruppengefühl erzeugen<br />
11. Historische Zeit evozieren<br />
12. Irreal machen<br />
13. Karikieren und parodieren<br />
14. Kommentieren<br />
15. Nebensächlichkeiten hervorheben<br />
16. Personen dimensionieren<br />
17. Physiologisch konditionieren<br />
18. Rezeption kollektivieren<br />
19. Raumgefühl herstellen<br />
20. Zeitempfinden re<strong>la</strong>tivieren 15<br />
14 Roy M. Prendergast, Film music: a neglected art. A critical study of music in films, Norton, New York 1977, S.<br />
213-226. Die Übersetzungen bei Maas/Schudack <strong>la</strong>uten: «1. <strong>Musik</strong> kann <strong>ein</strong>e überzeugende Atmosphäre von Zeit<br />
und Ort /der Handlung schaffen. 2. <strong>Musik</strong> kann benutzt werden, um psychologische F<strong>ein</strong>heiten zu begründen oder<br />
zu verdeutlichen – unausgesprochene Gedanken <strong>ein</strong>er Person oder die nicht sichtbare Tragweite <strong>ein</strong>er Situation.<br />
3. <strong>Musik</strong> kann als <strong>ein</strong>e Art neutraler Hintergrundfüller dienen. 4. <strong>Musik</strong> kann helfen, <strong>ein</strong> Gefühl von Kontinuität im<br />
Film aufzubauen. 5. <strong>Musik</strong> kann das Fundament liefern für den dramaturgischen Aufbau <strong>ein</strong>er Szene und sie dann<br />
durch <strong>ein</strong>e musikalische Schlusswirkung abrunden […]», Georg Maas-Achim Schudack, <strong>Musik</strong> und Film – Filmmusik.<br />
Informationen und Modelle für die Unterrichtspraxis, Schott, Mainz 1994, S. 33.<br />
15 Norbert Jürgen Schneider, Handbuch Filmmusik. <strong>Musik</strong>dramaturgie im neuen Deutschen Film, Ölschläger, München<br />
1986, S. 90-91. In s<strong>ein</strong>em Handbuch Filmmusik II von 1989 hat Schneider diesen Katalog um sechs Funktionen erweitert<br />
bei Streichung der Funktion ‘Geräusche stilisieren’. Hinzugefügt sind: «5. Bildinhalte akustisch abbilden, 12. Idyllisieren,<br />
13. Inspirieren und Anregen, 18. Ortsangaben machen, 23. Textinhalte transferieren, 24. Visuelle Aufmerksamkeit modifizieren»,<br />
in Ders., Handbuch Filmmusik II. <strong>Musik</strong> im dokumentarischen Film, Ölschläger, München 1989, S. 102.