Beschäftigung mit Musik â ein Leben lang / Fare musica â tutta la vita
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Martina März<br />
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Abb. 5 Strukturierungshilfe für Übungen zur Raumorientierung bzw. zum Tonraum<br />
Themen zur Förderung der Serialität und der rhythmischen Differenzierung waren<br />
<strong>ein</strong>gebettet in optische und auditive Reihenbildungen: Höre, welche Instrumente<br />
nach<strong>ein</strong>ander spielen! Erarbeitung von Spielpartituren wie z.B. ‘Schmackl bunz’ etc.<br />
und eigenen Produktionen. Aber auch in Tänzen wie dem Siebensprung (in abgewandelter<br />
Form) oder Bingo etc. wurden Reihen gebildet.<br />
Das zeigt, dass in vielen musikpädagogischen Themen förderpädagogische Ressourcen<br />
stecken, die bei geeigneter methodischer Aufbereitung zum Tragen kommen.<br />
6. Ergebnisse und Zusammenfassung<br />
Die Pilotstudie gibt Hinweise darauf, dass die Ausbildung der hier ausgewählten<br />
schulrelevanten Basiskompetenzen durch <strong>ein</strong>e musikalische Förderung be<strong>ein</strong>flussbar<br />
ist. Alle Kinder der Versuchsgruppe profitierten von der Förderung, d.h. die<br />
Versuchsgruppe schnitt insgesamt deutlich besser als die Kontrollgruppe ab. Die<br />
höchsten Verbesserungsraten zeigten sich bei den Risikokindern, also den Kindern<br />
<strong>mit</strong> zunächst schwachen Ausgangswerten. Sie konnten ihr Kompetenzniveau in fast<br />
allen Bereichen deutlich und über die Zeit stabil verbessern. Bei der genauen Analyse<br />
der Niveauveränderungen kann <strong>ein</strong> Zusammenhang zwischen den Themen- und<br />
Förderbereichen erkannt werden. Die besten Ergebnisse konnten demnach in den<br />
Bereichen ‘auditive und visuelle Wahrnehmung’ erzielt werden, gefolgt von den Bereichen<br />
‘Intermodalität’ und ‘Raumorientierung’ (‘Serialität’).<br />
Daraus ist vorsichtig abzuleiten, dass <strong>ein</strong>e musikalische Förderung in der frühen<br />
Kindheit für alle Kinder positive Auswirkungen hat. Eine Verallgem<strong>ein</strong>erung der Ergebnisse<br />
ist jedoch aufgrund des geringen Umfangs der Studie nicht möglich. Dazu<br />
bedarf es <strong>ein</strong>er breiter angelegten Langzeitstudie, die <strong>ein</strong>e größere Probandenzahl,<br />
weitere Testverfahren sowie das erste Schulbesuchsjahr der Kinder <strong>mit</strong> <strong>ein</strong>bezieht.<br />
Trotzdem hat sich deutlich gezeigt, dass in <strong>ein</strong>er frühen Elementaren <strong>Musik</strong>erziehung<br />
förderpädagogische Ressourcen zu finden sind, die bei <strong>ein</strong>er geeigneten förderpädagogisch<br />
orientierten Didaktik und Methodik zu Tage treten können. Daraus