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Beschäftigung mit Musik – ein Leben lang / Fare musica – tutta la vita

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Martina März<br />

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tigkeiten, die grob- und f<strong>ein</strong>motorische Geschicklichkeit, rhythmische Strukturen<br />

etc. schult.<br />

Die zweite Argumentationslinie ergibt sich aus der inhaltlichen Überschneidung<br />

schulrelevanter Basiskompetenzen und der Lerninhalte, wie sie im Lehrp<strong>la</strong>n 7 der<br />

<strong>Musik</strong>alischen Früherziehung (MFE) ausgewiesen sind: Im Lehrp<strong>la</strong>n MFE sind fachspezifische<br />

Lerninhalte in operationalisierter Form aufgelistet. Darin verbirgt sich<br />

<strong>ein</strong>e Vielzahl von Förderressourcen, die bei genauer Betrachtung und <strong>ein</strong>er Gegenüberstellung<br />

<strong>mit</strong> schulrelevanten Basiskompetenzen zum Vorsch<strong>ein</strong> ge<strong><strong>la</strong>ng</strong>en. Man<br />

kann Entsprechungen für die Förderung der phonlogischen Bewusstheit finden.<br />

Durch Reimen, K<strong>la</strong>tsch- und Sprachspiele (Lehrp<strong>la</strong>n 1.1.1.) wird die Strukturierung<br />

der Sprache gefördert. Eine Intensivierung erfolgt beim Übertragen von gesprochenen<br />

rhythmischen Verläufen auf Instrumente (Lehrp<strong>la</strong>n 1.2.3.). Mathematische (pränumerische)<br />

Kompetenzen, wie Reihenbildung oder K<strong>la</strong>ssifikation <strong>la</strong>ssen sich ebenfalls<br />

in den Lehrp<strong>la</strong>ninhalten wiederfinden, wenn beispielsweise Instrumente nach<br />

unterschiedlichen Kriterien geordnet werden (Lehrp<strong>la</strong>n 3.2.) oder <strong>ein</strong>fache musikalische<br />

Ordnungs- und Formprinzipien erkannt und dargestellt werden (Lehrp<strong>la</strong>n<br />

1.2.5.). Am deutlichsten und umfassendsten zeigt sich <strong>ein</strong> inhaltlich Annäherung<br />

von Lehrp<strong>la</strong>ninhalten und sprachbezogenen Wahrnehmungsleistungen nach Breuer<br />

und Weuffen. Hier können jeweils den <strong>ein</strong>zelnen Differenzierungsleistungen Sachbereiche<br />

aus dem Lehrp<strong>la</strong>n zugeordnet werden. Der phonematisch-akustischen Differenzierungsleistung,<br />

die die Unterscheidung bedeutungstragender Elemente innerhalb<br />

<strong>ein</strong>es Wortes zum Gegenstand hat, <strong>la</strong>ssen sich folgende Sachbereiche des<br />

Lehrp<strong>la</strong>ns zuordnen: 2. <strong>Musik</strong>hören (Geräusche der Umwelt bewusst wahrnehmen,<br />

i<strong>mit</strong>ieren und erklären (2.1.)/ Hörerfahrungen durch Sprache und graphische Notation<br />

wiedergeben (2.2.)/Bewusstes Erfassen von musikalischen Parametern und Formen<br />

(2.3.) und 3. Instrumenteninformation: Elementare Instrumente kennen lernen<br />

und ordnen (nach Spielweise und Art der Tonerzeugung bzw. nach K<strong><strong>la</strong>ng</strong>eigenschaften)<br />

(3.2.)<br />

Die dritte Argumentationslinie ist aus musikpädagogischen und –psychologischen<br />

Forschungsergebnissen abzuleiten: Verschiedene musikpädagogische Studien konnten,<br />

trotz der durchaus berechtigten Kritik an ihnen, zeigen, dass bei intensiver <strong>Musik</strong>ausübung<br />

Transferleistungen auf andere Bereiche zu erwarten sind. Die <strong>ein</strong>zelnen<br />

Studien versuchten jeweils <strong>ein</strong>e spezifische Fragestellung zu klären. Im Fokus stand<br />

dabei die Intelligenz, die Konzentration, der Schriftspracherwerb, die Kreativität,<br />

das Sozialverhalten, schulische Leistungen, die Emotionalität usw.. Einige für die<br />

vorliegende Arbeit wichtigen Ergebnisse <strong>la</strong>ssen sich folgendermaßen zusammenfassen:<br />

Es zeigt sich, dass kognitive Fähigkeiten durch <strong>ein</strong>en <strong><strong>la</strong>ng</strong>fristigen Einsatz<br />

von <strong>Musik</strong> be<strong>ein</strong>flussbar sind. 8 Dabei ist zu vermuten, dass v.a. die Intelligenzentwicklung<br />

junger Kinder beschleunigt wird (ebd.) und hierbei profitieren Kinder <strong>mit</strong><br />

7 Es wird hier auf den Lehrp<strong>la</strong>n <strong>Musik</strong>alische Früherziehung des Verbandes deutscher <strong>Musik</strong>schulen e. V. (Bosse<br />

Ver<strong>la</strong>g, Kassel 1994) Bezug genommen.<br />

8 Hans-Günther Bastian, Kinder optimal fördern – <strong>mit</strong> <strong>Musik</strong>, Schott, Mainz 2001.

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