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also die Anzahl derjenigen, die einen Kurs<br />

durchlaufen müssten, um einen Unfall in diesem<br />

zehnjährigen Zeitintervall (1997 bis 2006) zu ver-<br />

hindern, beträgt 16 Personen pro Jahr. Demnach<br />

müssten jährlich 160 Personen in einen Kurs<br />

gehen, damit ein Unfall pro Jahr vermieden werden<br />

kann.<br />

Leider ist das Konfidenzintervall sehr gross:<br />

Zwischen 90 und 35 950 Personen müssten jährlich<br />

einen Kurs besuchen, um einen Unfall pro Jahr zu<br />

vermeiden. Aufgrund der letztendlich nicht mehr<br />

sehr grossen Stichprobe kann somit nicht abschlies-<br />

send beurteilt werden, ob sich der Besuch eines<br />

Weiterbildungskurses zur Vermeidung von Unfall-<br />

ereignissen wirklich lohnt und deshalb, wissen-<br />

schaftlich untermauert, empfohlen werden kann.<br />

5. Zentrale Bedingungen der Un-<br />

fallgefährdung<br />

Mit einer weiteren multiplen logistischen Regres-<br />

sion wurde eruiert, welchen relativen Einfluss eine<br />

Reihe von unabhängigen Variablen haben bezüg-<br />

lich derer sich die Personen, die in den vergan-<br />

genen zehn Jahren einen Motorradunfall mit Perso-<br />

nenschaden erlitten hatten, von denjenigen, die<br />

keinen schweren Unfall hatten, unterscheiden. Die<br />

abhängige Variable ist die in Kapitel IV.3.9, S. 65<br />

beschriebene «Unfälle mit Personenschäden<br />

zwischen 1997 und 2007: nein versus ja».<br />

Um die signifikanten Unterschiede darzustellen,<br />

wurden folgende unabhängige Variablen in die<br />

Analyse miteinbezogen: Geschlecht, Ausbildung,<br />

Fahrleistung, Motorraderfahrung, Überholen trotz<br />

Überholverbot, Geschwindigkeitsüberschreitung,<br />

freiwilliger Kursbesuch 1997 bis 2007, Identi-<br />

fikations- und Motivationsskala. Die Variable<br />

«Alter», die ebenfalls einen Zusammenhang mit<br />

dem Weiterfahren aufweist, wurde wiederum weg-<br />

gelassen, da sie sehr stark mit der Variable «Motor-<br />

raderfahrung» korreliert (Multikollinearitätsprob-<br />

lematik).<br />

27 von 449 Fällen konnten aufgrund fehlender<br />

Werte in mindestens einer der neun Variablen nicht<br />

berücksichtigt werden.<br />

Fünf von neun Variablen haben einen signifikanten<br />

Einfluss darauf, ob ein Unfall erlitten wurde. Die<br />

relevanten Variablen sind (Tabelle 18, S. 72):<br />

� Höhere Ausbildung als Lehre: Personen mit<br />

einer höheren Ausbildung haben eine um fast<br />

70 % höhere Wahrscheinlichkeit, in den<br />

vergangenen zehn Jahren einen Unfall erlitten<br />

zu haben.<br />

� Geringere Motorraderfahrung: Je geringer die<br />

Motorraderfahrung ist, umso grösser ist die<br />

Wahrscheinlichkeit, dass man in den letzten<br />

zehn Jahren in einen Unfall verwickelt war.<br />

Personen, die eine Motorraderfahrung von<br />

weniger als 15 Jahren haben, haben ein 2,8-<br />

mal so hohes Risiko, in den letzten zehn Jahren<br />

einen Unfall erlitten zu haben als Lenker, die<br />

schon mehr als 35 Jahre Erfahrung haben.<br />

� Höhere Fahrleistungen: Nicht ganz unerwartet<br />

haben Personen, die mehr fahren – also höhere<br />

Fahrleistungen haben – mehr Unfälle. Allerdings<br />

ist dieser Zusammenhang nicht ganz so eindeu-<br />

tig, wie man es erwarten würde, und er ist auch<br />

nicht signifikant für einzelne Kilometerkate-<br />

gorien.<br />

� Häufigere Geschwindigkeitsüberschreitungen:<br />

Personen, die angeben, dass sie die Geschwin-<br />

digkeitslimiten häufig oder immer überschrei-<br />

ten, haben eine um 87 % höhere Wahrschein-<br />

lichkeit, in den letzten zehn Jahren einen Unfall<br />

bfu-Report Nr. 59 Ergebnisse 71

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