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Ökonomische Grundlagen der Wanderwege in der Schweiz

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16. Anhang D – Herleitung <strong>der</strong> Anzahl Wan<strong>der</strong>tage pro Kanton ECOPLAN<br />

16.1.3 E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Kantone bezüglich ihrer Anziehungskraft für Wan<strong>der</strong>nde<br />

a) Wan<strong>der</strong>nde im eigenen Kanton<br />

Ob e<strong>in</strong> Wan<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Wan<strong>der</strong><strong>in</strong> im eigenen Kanton wan<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> nicht, hängt primär<br />

von <strong>der</strong> Attraktivität des Kantons für das Wan<strong>der</strong>n und von <strong>der</strong> Grösse des Kantons ab.<br />

� Die Attraktivität bestimmt, ob für e<strong>in</strong>heimische Wan<strong>der</strong>er o<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong><strong>in</strong>nen überhaupt<br />

attraktive Wan<strong>der</strong>wege im Kanton zur Verfügung stehen. Gibt es e<strong>in</strong> ansprechendes An-<br />

gebot an Wegen, steigt die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass die E<strong>in</strong>heimischen im eigenen Kan-<br />

ton wan<strong>der</strong>n. Die Attraktivität des Kantons wurde anhand <strong>der</strong> Attraktivitäts<strong>in</strong>dikatoren<br />

(wan<strong>der</strong>bed<strong>in</strong>gte Logiernächte und SAC- und UTOE-Hüttenübernachtungen) bestimmt,<br />

welche auch für die Verteilung <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>tage ausserhalb des eigenen Wohnkantons<br />

verwendet wurden. Die beiden Faktoren werden mit 40% (Logiernächte) bzw. 60% (Hüt-<br />

tenübernachtungen) gewichtet.<br />

� Grösse <strong>der</strong> Kantone: Da <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Tagestouristen nur e<strong>in</strong>e beschränkte Anzahl<br />

Kilometer zwischen Wohnort und Wan<strong>der</strong>ort zurücklegen 112 , steigt bei grossen Kantonen<br />

die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass Wan<strong>der</strong>nde im eigenen Kanton verbleiben. In kle<strong>in</strong>en Kanto-<br />

nen werden demgegenüber Wan<strong>der</strong>nde häufiger e<strong>in</strong> Wan<strong>der</strong>gebiet im angrenzenden<br />

Kanton aufsuchen. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Kantonsgrösse im Vergleich zur Attraktivität eher von<br />

untergeordneter Bedeutung, da auch kle<strong>in</strong>ere Kantone e<strong>in</strong> umfangreiches und attraktives<br />

Wan<strong>der</strong>wegnetz haben können.<br />

Die Abbildung 16-8 und die Abbildung 16-10 zeigen die Auswertung <strong>der</strong> Kantone nach Att-<br />

raktivität und Kantonsgrösse, welche für die Herleitung <strong>der</strong> Anziehungskraft <strong>der</strong> Kantone<br />

verwendet wurde. 113<br />

Für Tagestouristen werden die Kantone bezüglich ihrer Anziehungskraft <strong>in</strong> fünf verschiede-<br />

ne Gruppen aufgeteilt. Die schrägen grauen L<strong>in</strong>ien, welche die Grenzen zwischen den e<strong>in</strong>-<br />

zelnen Kantonsgruppen markieren, tragen dem Umstand Rechnung, dass Tagestouristen<br />

kürzere Anfahrtswege <strong>in</strong> Kauf nehmen als Mehrtagestouristen und deshalb <strong>der</strong> Grösse des<br />

Kantons ebenfalls e<strong>in</strong>e gewisse Bedeutung zukommt. Von den Bündner und Walliser Wan-<br />

<strong>der</strong>nden werden 90% <strong>der</strong> Tageswan<strong>der</strong>ungen im eigenen Kanton absolviert. Nur bei 10% <strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>ungen wird die Kantonsgrenze überschritten. In den kle<strong>in</strong>en Kantonen Appenzell<br />

Ausserrhoden (AI), Basel-Stadt (BS), Genf (GE), verbleiben die Wan<strong>der</strong>nden nur bei 10% <strong>der</strong><br />

Tageswan<strong>der</strong>ungen im eigenen Kanton (vgl. Abbildung 16-9).<br />

112 Die mittlere Wegdistanz, welcher für die Aktivität Wan<strong>der</strong>n für die H<strong>in</strong>fahrt vom Wohnort zum Wan<strong>der</strong>ort zurückgelegt<br />

wird, beträgt im Jahr 1997 25km. Vgl. Stettler (1997), Sportmotiviertes Verkehrsverhalten <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bevölkerung, S. 91. Mittlerweile darf angenommen werden, dass mit <strong>der</strong> steigenden Mobilität <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

auch Wan<strong>der</strong>nde grössere Distanzen für ihre Freizeitaktivitäten zurücklegen.<br />

113 Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die e<strong>in</strong>zelnen Indikatoren jeweils zwischen 0 und 1 l<strong>in</strong>ear skaliert. Dabei<br />

erhält <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ste Wert den Wert 0 und <strong>der</strong> grösste Wert den Wert 1. Bei <strong>der</strong> Attraktivität wurden jeweils die beiden<br />

Teil<strong>in</strong>dikatoren [Anteil Übernachtungen <strong>in</strong> SAC-Hütten und wan<strong>der</strong>bed<strong>in</strong>gte Logiernächte; zu den Datengrundlagen<br />

vgl. Abschnitt 16.1.2b) und 16.1.2c)] l<strong>in</strong>ear skaliert, sodass <strong>der</strong> gewichtete Gesamt<strong>in</strong>dikator nicht 1<br />

ergeben muss, wenn <strong>der</strong> Spitzenkanton nicht bei beiden Teil<strong>in</strong>dikatoren den maximalen Wert annimmt (vgl. dazu<br />

auch Abbildung 16-13 auf Seite 144).<br />

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