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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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Mülheimer Kleinbahnen 1913 die bis dahin dreimal täglich verkehrende<br />

Postkutsche durch eine Bahnlinie ersetzten. Diese führte vom alten Mülheimer<br />

Bahnhof, der an der Ecke Buchheimer Straße <strong>und</strong> Clevischer Ring lag, über die<br />

Berliner Straße zunächst bis zum Dünnwalder Mauspfad <strong>und</strong> ab 1928 bis<br />

Schlebusch. Östlich entlang der Berliner Straße standen einige wenige um die<br />

Jahrh<strong>und</strong>ertwende errichtete Häuser. Auf der anderen Straßenseite an der Ecke Am<br />

Flachsrosterweg befand sich die Bergische Löwen-Brauerei, die Höhenhauser Pils<br />

produzierte. Deren Sudhaus funktionierte dort noch nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

<strong>und</strong> stellte seinen Betrieb 1956 ein. Die Bergische Löwen-Brauerei verlegte die<br />

ges<strong>am</strong>te Produktion an die Bergisch Gladbacher Straße in Mülheim <strong>und</strong> stellte später<br />

nur noch Gilden-Kölsch her. Der N<strong>am</strong>e der Gaststätte Zum alten Brauhaus in<br />

der Von-Ketteler-Straße erinnert an den Betrieb an der Berliner Straße. Wie die<br />

Brauerei wurde auch die dazugehörige sogenannte Villa später abgerissen, um<br />

einem Supermarkt Platz zu machen. 1910 zählte Höhenhaus 479 Einwohner. Ein<br />

Zeitzeuge erinnerte sich, wie die Gegend <strong>am</strong> Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts aussah: Das<br />

ganze Höhenhaus bestand aus der Bergischen Löwenbrauerei, neben dieser die<br />

Schnapsbrauerei (später Deckers Villa geheißen), gegenüber die Leimfabrik von<br />

Wilhelm Loosen <strong>und</strong> unterhalb dieser, den Hügel herunter, die Wirtschaft von<br />

Bardelfort. Das war Höhenhaus in meinen jungen Jahren. Was sonst da stand, auch<br />

schon vor dieser Zeit, wurde nicht Höhenhaus genannt, weil es nicht hoch genug<br />

lag. 5<br />

Eine Wende hätte das Jahr 1914 bringen können. D<strong>am</strong>als gelang es der Stadt<br />

Köln, Mülheim <strong>und</strong> zahlreiche weitere rechtsrheinische Vororte einzugemeinden.<br />

Die bei dieser Gelegenheit zugesagten Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Verkehrswege etwa zum Bau der Mülheimer Rheinbrücke wurden jedoch<br />

zurückgestellt, als der Erste Weltkrieg ausbrach.<br />

Nach ihrer Niederlage verließen die deutschen Truppen Köln 1918. Der<br />

Versailler Vertrag bestimmte 1919, dass die Gebiete links <strong>und</strong> 50 Kilometer rechts<br />

des Rheins entmilitarisiert würden. Die Kölner Festungsanlagen sollten geschleift<br />

werden. Der Stadt Köln gelang es, den Festungsrayon vom Staat zu erwerben <strong>und</strong><br />

5Christian Schuh, Kölns 85 Stadtteile. Geschichte, Daten, Fakten, N<strong>am</strong>en. Von A wie Altstadt bis Z wie<br />

Zündorf (= Köln Bibliothek 10), Köln 2004, 62.<br />

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