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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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Wände. Die Fenster sind Fenster, ungeschminkte Wandöffnungen der einfachsten<br />

mit Werksteinen ausführbaren Art: R<strong>und</strong>bogenfenster. Aber über ihre ehrliche<br />

Haut wirkt St. Hedwig zwar schlicht, doch nicht ärmlich. Das in unserer Moderne<br />

ungewohnte Bruch- <strong>und</strong> Feldsteinmauerwerk macht im geringsten Falle neugierig, im<br />

reichsten Falle aber erahnt der Besucher, dass diese Mauern ihren eigentlichen Sinn<br />

erst im Innerhalb-ihrer haben.<br />

76<br />

Sinn<br />

Sinngerechtes Bauen' ist die dritte Maxime des Architekten Emil Steffann. Erst<br />

die Entsprechung auf einen Sinn hin war ihm geistige Gr<strong>und</strong>lage für alle weiteren<br />

Entscheidungen bei Planung <strong>und</strong> Ausführung eines Gebäudes. Bei Kirchen ist dieser<br />

spezielle Sinn, von Schwelle zu Schwelle, erst in der innen befindlichen liturgischen<br />

Absicht zu erfassen: Gehen wir hinein.<br />

Wer St. Hedwig durch das Hauptportal betritt, befindet sich zunächst in einem<br />

dunkel gehaltenen, seitenschiffartig dem Hauptraum in ganzer Länge beigelagerten<br />

<strong>und</strong> sich zu ihm in R<strong>und</strong>bögen öffnenden Vorbau. Die starken Pfeiler des<br />

Außenbaus hier drinnen sind sie Mauerzungen dreier Kreuzpfeiler rhythmisieren<br />

den Vorraum in drei Kompartimente (Raumabschnitte). Zur weiteren Betonung der<br />

Kompartimente sind den Mauerzungen flache Wandpfeiler (Pilaster) vorgelegt; sie<br />

unterfangen das an die darüber liegende Wand anschlagende offene Pultdach. Die<br />

Werksteine der Arkadenbögen <strong>und</strong> -laibungen sowie der Pilaster wurden teils durch<br />

Spiegel- <strong>und</strong> Randschläge geglättet. Dem Innenraum ist allein schon durch diese<br />

deutlich weiter gehende handwerkliche Bearbeitung der Steine eine höhere Wertigkeit<br />

gegeben.<br />

Im ersten Kompartiment des Vorbaus befinden sich der Gr<strong>und</strong>stein <strong>und</strong> die<br />

hölzerne Hedwigstatue mit Reliquien der Heiligen im Podest. Später eingefügte<br />

Gitter definieren dieses Kompartiment heute als eigenständige Vorhalle.<br />

Das mittlere Kompartiment dient heute als Werktagskapelle. Eine Aussparung in<br />

dem der Wand vorgesetzten Betonsockel zeigt die Stelle an, wo ehemals ein<br />

Beichtstuhl aufgestellt werden sollte. Vor der Abschlusswand des dritten<br />

Kompartiments, neben dem Durchgang zur Sakristei sollte ursprünglich ein

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