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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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<strong>Markus</strong> <strong>Eckstein</strong><br />

B. St. Hedwig eine Kirche von Emil Steffann<br />

Schwelle<br />

Wer sich von der Straße Am Flachsrosterweg der St. Hedwigskirche nähert, wird<br />

in dem eigenwilligen kubischen Bau mit pinienzapfengekröntem Pyr<strong>am</strong>idendach<br />

nicht unbedingt eine Kirche erkennen. Kein Glockenturm, kein Kreuz deuten das<br />

Bauwerk in vertrauter Symbolik. Die Kirche fügt sich, trotz ihrer Größe, beinahe<br />

bescheiden in ihr Umfeld ein. Sie ist städtebaulich nicht den umgebenden<br />

Straßenfluchten angepasst, sondern winklig zwischen sie gestellt. Bewusst wurde sie<br />

in eine Mulde hineingebaut, um sie der Maßstäblichkeit der umgebenden<br />

Wohnbebauung einzuschmiegen. Die heute aufgestockten Wohnzeilen der Siedlung<br />

Neurath verstärken diesen Aspekt noch.<br />

Wer St. Hedwig betreten möchte, muss entweder die Mulde hinab <strong>und</strong> durch eine<br />

mauergefasste Gasse den Nebeneingang aufsuchen. Lediglich eine einzelne, frei an<br />

die Gebäudewand gehängte Glocke verweist auf diesem Weg auf die Funktion des<br />

Gotteshauses. Der andere Weg folgt den winklig angeordneten Vorplätzen von<br />

Pfarr- <strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong>haus sowie Kindergarten in Richtung Hauptportal. Alle<br />

<strong>Gemeinde</strong>gebäude werden auf diesem Wege passiert. Doch über das nun erreichte<br />

zweiflüglige, trumeaugestützte Hauptportal ist die Kirche immer noch nicht, wie<br />

weiter unten beschrieben, dem unmittelbaren Zugang geöffnet.<br />

Kirchen des Architekten Emil Steffann sind öfter einem direkten Zuweg verstellt.<br />

Erst durch verschiedene räumliche Schichten wird an die Gebäude heran- <strong>und</strong><br />

hineingeführt. Der Architekt skizzierte dies einmal als Gang von Schwelle zu<br />

Schwelle in die Mitte. Mit Mitte ist keine räumliche Mitte gemeint, sondern der<br />

Altar, von dem aus liturgisch-funktional das Kirchgebäude erst seinen speziellen Sinn<br />

erhält.<br />

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