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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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von den Siegermächte den Verzicht auf die Zerstörung der alten Forts zu erreichen.<br />

Nur die modernen Zwischenwerke wie zum Beispiel an der Ecke von Berliner Straße<br />

<strong>und</strong> Neurather Weg oder zwischen Oderweg <strong>und</strong> der Bahnlinie mussten zerstört<br />

werden. Das 1927 aufgegebene Zwischenwerk XI B (Neurather Ring) <strong>und</strong> das 1926-<br />

1929 von den Militärs verlassene Zwischenwerk XIIa (Bruder-Klaus-Siedlung)<br />

wurden zu Parks umgestaltet.<br />

Noch vor Kriegsende wählte der Rat der Stadt Köln den Beigeordneten Konrad<br />

Adenauer zum Oberbürgermeister. Adenauer trat das Amt <strong>am</strong> 18. Oktober 1917 an<br />

<strong>und</strong> übte es bis zu seiner Absetzung durch die Nationalsozialisten 1933 mit großem<br />

Erfolg aus. Die Stadt verdankte ihm einen enormen Modernisierungsschub. Jetzt<br />

entstanden die Kölner Messe, die Universität <strong>und</strong> das Müngersdorfer Stadion. Zu<br />

den herausragenden Verkehrsprojekten gehört die 1929 fertiggestellte Mülheimer<br />

Brücke. Sie schloß die rechtsrheinischen Stadtteile im Nordosten besser an die<br />

Innenstadt an. Von diesen Maßnahmen profitierte auch Höhenhaus. Der Stadtteil<br />

expandierte <strong>und</strong> zählte 1930 bereits 6500 Einwohner. Auf dem Gebiet der späteren<br />

Pfarrei St. Hedwig westlich der Berliner Straße entstand 1930 <strong>und</strong> 1931 die 53.038<br />

m2 große Siedlung Neurath. Durch die 1913 als Kleinbahn gebaute Straßenbahnlinie<br />

erst bis Dünnwald, dann bis Schlebusch <strong>und</strong> später die 23" bis Neurather Ring<br />

war sie verkehrstechnisch gut angeb<strong>und</strong>en.<br />

Wirtschaftskrise <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit prägten die Zeit. In den 1930 bis 1931 von<br />

der GAG im Zeilenbau <strong>und</strong> Standardbauweise errichteten zweigeschossigen<br />

Wohnhäusern der Siedlung Neurath befanden sich äußerst einfach ausgestattete <strong>und</strong><br />

preisgünstige Wohnungen. Grünflächen lockerten die Bebauung auf. Einige<br />

Ladenlokale <strong>und</strong> ein städtischer Kindergarten boten ein Mindestmaß an<br />

Infrastruktur. Weil hier viele Sozialdemokraten <strong>und</strong> Kommunisten wohnten, sprach<br />

man gelegentlich von der roten Siedlung6. Westlich der Siedlung Neurath entstand eine kleine Grünanlage mit hohem<br />

Baumbestand. Später bauten die Nationalsozialisten <strong>am</strong> Bodeweg einen Bunker, der<br />

nach dem Krieg nicht gesprengt werden konnte. Die Straßen der Siedlung erhielten<br />

N<strong>am</strong>en von Ortschaften im Harz: Quedlinburger Weg, Lauterberger Weg,<br />

6J. Kisters, in: W. Jorzik - J. Kisters - S. Schatz (Hg.), Vorstadt in Köln. Siedlung Neurath in Höhenhaus, Köln:<br />

Mieterinitiative Höhenhaus-Neurath 1990, 25.<br />

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