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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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Um der Wohnungsnot zu begegnen, gründete der Kölner Prälat Alois Stegerwald<br />

1950 die Deutsche Wohnungsgesellschaft DEWOG. Diese projizierte auch in<br />

Höhenhaus auf dem Gelände nördlich der erst jetzt asphaltierten Straße <strong>am</strong><br />

Flachsrosterweg eine moderne Siedlung. Ein Teil des Gebietes auf den Ländereien<br />

des Rodderhofes gehörte der evangelischen Karl Immanuel Küpper-Stiftung.<br />

Während der Verkaufsverhandlungen war es zu einer aus heutiger Sicht skurrilen<br />

Verzögerung gekommen: Der 1955 auf Vorschlag der SPD gewählte evangelische<br />

Stadtdirektor Hans Berge hatte dem Presbyterium <strong>und</strong> der Synode der evangelischen<br />

Kirchengemeinde plötzlich mitgeteilt, daß dieser Verkauf auf gar keinen Fall<br />

getätigt werden dürfe, weil die DEWOG katholisch sei. Er brachte eine andere<br />

Gesellschaft ins Gespräch. Aus der Sicht der DEWOG stellte sich die weitere<br />

Entwicklung so dar: Langwierige Verhandlungen waren notwendig. Aber dank der<br />

verständnisvollen Einsicht der Mehrzahl der Mitglieder des Presbyteriums k<strong>am</strong> Ende<br />

Oktober 1960 der Beschluß zustande, dem vorgesehenen Verkauf des Gr<strong>und</strong>stücks<br />

der Küpper-Stiftung an die DEWOG die Zustimmung nicht zu versagen. Man geht<br />

gewiß nicht fehl in der Annahme, daß maßgebend für diesen Beschluß die Rücksicht<br />

auf die zahlreichen bei der DEWOG vorgemerkten evangelischen Bewerber war,<br />

denen zwei Drittel der vorgesehenen Eigenheimgr<strong>und</strong>stücke inzwischen von der<br />

DEWOG zugesagt wurden. Die Kaufverhandlungen konnten endlich fortgesetzt<br />

werden, <strong>und</strong> im März 1961 wurde schließlich der Vertrag unterzeichnet. Das<br />

Kuratoriumsmitglied der Karl Immanuel Küpper-Stiftung, dem die Überwachung<br />

der Abgabe von Gr<strong>und</strong>stücken übertragen war, bestätigte Ende des Jahres 1962, daß<br />

von der Gegenseite eine sorgfältige <strong>und</strong> faire Art eingehalten wurde.9 Nun entstanden auf dem ges<strong>am</strong>ten Gelände mehr als 500 Wohneinheiten, neben<br />

mehrstöckigen Häusern Mehrf<strong>am</strong>ilienhäuser, zwei unterschiedliche Typen<br />

zweigeschossiger Einf<strong>am</strong>ilienhäuser für kinderreiche F<strong>am</strong>ilien <strong>und</strong> Bungalows. Aus<br />

Kostengründen entschied sich die DEWOG dabei ausschließlich für Haustypen, die<br />

sie auch in anderen Stadtteilen wie der Katholikentagssiedlung in Longerich<br />

verwandt hatte.<br />

Die DEWOG plante die Höhenhauser Siedlung um ein katholisches<br />

<strong>Gemeinde</strong>zentrum, für das das Erzbistum Köln rechtzeitig ein Gr<strong>und</strong>stück erwarb.<br />

9Rudolf Schmidt, Karl Immanuel Küpper-Stiftung 1897-1997, Köln 1997, 51.<br />

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