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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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werden. Ziel war es, Zwergschulen zu vermeiden12. Weite Kreise des katholischen<br />

Bevölkerungsanteils fürchteten jedoch, dass die Reform sich für die konfessionellen<br />

Schulen nachteilig auswirken <strong>und</strong> mit der konfessionellen Bindung auch der<br />

christliche Anspruch der Schulen verlorengehen könnte. Tatsächlich nahm die Zahl<br />

der Bekenntnisschulen zugunsten der Gemeinschaftsschulen deutlich ab13. In der<br />

Von-Bodelschwingh-Straße fehlten 18 Stimmen, um die Einrichtung einer<br />

katholischen Hauptschule zu erreichen. So entstand dort mit dem Schuljahr<br />

1968/1969 eine Städtische (Gemeinschafts-)Hauptschule. Daneben blieben eine<br />

Gemeinschaftsgr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> die katholische Gr<strong>und</strong>schule bestehen.<br />

Die Verantwortlichen in der Pfarrei sowohl der Pfarrgemeinderat wie Pfarrer<br />

Fre<strong>und</strong> warben bei den Eltern immer wieder dafür, ihre schulpflichtigen Kinder<br />

auf die katholische Gr<strong>und</strong>schule zu schicken. Dennoch wurde 1970 etwa ein Drittel<br />

der katholischen Erstklässler in der Gemeinschaftsgr<strong>und</strong>schule angemeldet. 1976<br />

zählte diese 209 Schüler. 146 Kinder besuchten die katholische Gr<strong>und</strong>schule. Da die<br />

Schülerzahl der katholischen Gr<strong>und</strong>schule immer weiter abnahm, musste die Schule<br />

schließlich aufgegeben werden.<br />

Seit 1977 feierten Pfarrer Fre<strong>und</strong> in St. Hedwig <strong>und</strong> der evangelische Pfarrer<br />

Kellert jede Woche einen Gottesdienst für die Hauptschüler. Nach anfangs reger<br />

Beteiligung ging das Interesse daran nach einigen Jahren so stark zurück, dass er<br />

schließlich entfiel. Ebenso sank die Zahl der Teilnehmer <strong>am</strong> ökumenischen<br />

Abschlussgottesdienst der Hauptschüler immer mehr, so dass er seit 1989 entfiel.<br />

Die Straßenn<strong>am</strong>en der DEWOG-Siedlung erinnerten überwiegend an<br />

bedeutende Persönlichkeiten beider Kirchen, von denen sich die meisten intensiv mit<br />

sozialen Fragen beschäftigt hatten. Die Berücksichtigung der evangelischen Christen<br />

entsprach dem hohen Anteil protestantischer Anwohner <strong>und</strong> hing möglicherweise<br />

auch mit dem Ankauf eines Teils des Geländes von der Karl Immanuel Küpper-<br />

Stiftung zus<strong>am</strong>men. Zugleich war es ein gutes Vorzeichen für das fre<strong>und</strong>schaftliche<br />

Zus<strong>am</strong>menleben der beiden Konfessionen in der neuen Siedlung.<br />

Johannes Bugenhagen (1485-1558) gehörte zu den Wittenberger Fre<strong>und</strong>en<br />

Martin Luthers. Etwas jünger war ein weiterer Fre<strong>und</strong> Luthers, der gemäßigte<br />

12Peter Hüttenberger, Gründung <strong>und</strong> Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen, in: Erich Wisplinghoff<br />

u.a., Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen, Würzburg 1973, 188-200, hier 198.<br />

13Ebd.<br />

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