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Marcel Albert und Markus Eckstein Lebendige Gemeinde am Rande ...

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1. Der weitaus größte Teil (über 90 %) der Bewohner der Siedlungen Am<br />

Flachroster Weg besteht aus Neuhinzugezogenen, die möglichst schnell zu einer<br />

lebendigen <strong>Gemeinde</strong> zus<strong>am</strong>menwachsen sollen <strong>und</strong> bei dem relativ hohen<br />

Prozentsatz aktiver Elemente auch zus<strong>am</strong>menwachsen wollen.<br />

Der besagte Bezirk umfaßt jetzt ca. 3500 Seelen; der Schulbezirk umfaßt bereits<br />

diesen Bereich, <strong>und</strong> der Kirchenbezirk soll ja mit dem Schulbezirk identisch sein.<br />

Das erfordert das Vorhandensein einer eigenen Priesterpersönlichkeit. Der<br />

Aufgabenbereich des von uns hochverehrten <strong>und</strong> geschätzten Pastor Adelk<strong>am</strong>p<br />

scheint uns schon so groß, als daß er mit diesen neuen Aufgabe <strong>und</strong> mit dem Bau<br />

einer weiteren neuen Kirche auch noch belastet werden könnte.<br />

2. Jeder, der bereits gebaut hat, kennt die d<strong>am</strong>it verb<strong>und</strong>enen enormen<br />

Schwierigkeiten; nicht anders ist es beim Kirchbau. Sie lassen sich leichter ertragen,<br />

wenn viel persönliches Engagement dabei ist. Der ständige Priester dieser <strong>Gemeinde</strong><br />

baut seine Kirche, die <strong>Gemeinde</strong> baut ihre Kirche. Es spricht alles dafür, daß hier<br />

eine <strong>Gemeinde</strong> entstehen kann, in der es zu einem fruchtbringenden dialogischen<br />

Verhältnis zwischen Priester <strong>und</strong> <strong>Gemeinde</strong> kommen kann.<br />

Diese Formulierungen zeigen, dass die Laien dieser neuen <strong>Gemeinde</strong> die d<strong>am</strong>als<br />

aktuelle theologische Diskussion kannten <strong>und</strong> sich durchaus progressiv<br />

positionierten. Der französische Dominikaner Yves Congar hatte ja bereits 1953 eine<br />

anspruchsvolle Theologie des Laientums14 entworfen, die auch in Deutschland<br />

bekannt <strong>und</strong> geschätzt wurde. Das 1962 eröffnete <strong>und</strong> erst 1965 beendete Zweite<br />

Vatikanische Konzil verstärkte diese Ideen <strong>und</strong> weckte auch bei deutschen<br />

Katholiken große Hoffnungen.<br />

Die beiden folgenden Abschnitte des Briefes unterstrichen jedoch auch, für wie<br />

wichtig die Anwesenheit eines Geistlichen gehalten wurde. Zugleich beschrieben sie<br />

die besondere Situation St. Hedwigs:<br />

3. Die künftige <strong>Gemeinde</strong> ist sehr kinderreich. Eine Schule wird im Herbst<br />

fertiggestellt. Es scheint uns aus psychologischen <strong>und</strong> pädagogischen Gründen<br />

notwendig zu sein, daß diese bald ihren Priester haben wird <strong>und</strong> nicht nur eine<br />

Kirche, in der einmal der eine Pastor <strong>und</strong> ein andermal ein Kaplan oder aushilfsweise<br />

14Yves Congar, Jalons pour une théologie du laïcat (=Un<strong>am</strong> sanct<strong>am</strong> 23), Paris: Cerf 1953 [dt.: Der Laie.<br />

Entwurf einer Theologie des Laientums, Stuttgart 31964].<br />

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