(RISU-BK-NRW). - Sichere Schule
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<strong>RISU</strong>-<strong>BK</strong>-<strong>NRW</strong><br />
I – 6 Regelungen für Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen<br />
I – 6.1 Begriffsbestimmungen<br />
I – 6.1.1 Biologische Arbeitsstoffe<br />
I – 6.1.2 Risikogruppe<br />
Nach § 2 (1) Biostoffverordnung (BioStoffV) sind biologische Arbeitsstoffe<br />
Mikroorganismen, einschließlich gentechnisch veränderter Mikroorganismen,<br />
Zellkulturen und humanpathogener Endoparasiten 56, die beim Menschen Infektionen,<br />
sensibilisierende oder toxische Wirkungen hervorrufen können. Ein<br />
biologischer Arbeitsstoff ist auch ein mit transmissibler, spongiformer Enzephalopathie<br />
assoziiertes Agens (Prionen z. B. BSE), das beim Menschen eine<br />
Infektion oder eine übertragbare Krankheit verursachen kann.<br />
In <strong>Schule</strong>n wird beispielsweise mit verschiedenen Hefen, Schimmelpilzen und<br />
E. coli-Stämmen gearbeitet.<br />
Nach § 3 BioStoffV werden biologische Arbeitsstoffe in Abhängigkeit des von<br />
ihnen ausgehenden Infektionsrisikos in vier Risikogruppen eingeteilt:<br />
Risikogruppe (RG) Erkrankung Verbreitungsgefahr Vorbeugung oder<br />
in der Bevölkerung Behandlung<br />
RG 1<br />
z. B. Escherichia coli<br />
K12, Penicillium citrinum,<br />
Saccharomyces<br />
cerevisiae<br />
unwahrscheinlich ohne Bedeutung nicht erforderlich<br />
RG 2<br />
möglich,<br />
unwahrscheinlich normalerweise mög-<br />
z. B. Candida albicans, Gefahr für Belich<br />
Aspergillus fumigatus, schäftigte kann<br />
Salmonella typhimurium bestehen<br />
RG 3<br />
schwere Krankheit Gefahr kann beste- normalerweise mög-<br />
z. B. Mycobacterium möglich,<br />
henlich<br />
tuberculosis, HIV (**) ernste Gefahr für<br />
Beschäftigte kann<br />
bestehen<br />
RG 4<br />
schwere Krank- Gefahr ist groß normalerweise nicht<br />
z. B. Ebola- und Lassa- heit,<br />
möglich<br />
Virus<br />
ernste Gefahr für<br />
Beschäftigte<br />
(**): Bei bestimmten biologischen Arbeitsstoffen, die in die Risikogruppe 3<br />
eingestuft und in den jeweiligen Technischen Regeln Biologische Arbeitsstoffe<br />
56 Unter dem Begriff der humanpathogenen Endoparasiten werden mikroskopisch kleine tierische Einzeller<br />
(Protozoen) und z.T. makroskopische Organismen, wie Würmer (z. B. Cestoda – Bandwürmer, Nematoda –<br />
Fadenwürmer, Trematoda - Saugwürmer) zusammengefasst, die in bestimmten Entwicklungsstadien im<br />
menschlichen Körper (Darm, Gewebe, Blut) schmarotzen.<br />
Stand: 01.02.2011 Seite 67 von 104