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Arbeitspapier „Finanzielle Allgemeinbildung als Bestandteil der ...

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Welt von heute kaum verstehen und ist eine Mitwirkung an gesellschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungsprozessen<br />

schwierig.<br />

Ohne an dieser Stelle alle Begründungszusammenhänge für eine Arbeitsdefinition „Ökonomische<br />

Bildung“ ausweisen zu können, wollen wir unter ökonomischer Bildung verstehen:<br />

Ökonomische Bildung ist die Gesamtheit aller erzieherischen Bemühungen in allgemeinbildenden<br />

Schulen, Kin<strong>der</strong> und Jugendliche von <strong>der</strong> Grundschule bis zum Abitur mit solchen<br />

Kenntnissen, Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Einstellungen auszustatten, die sie<br />

befähigen, sich mit den<br />

ökonomischen Bedingungen ihrer Existenz und <strong>der</strong>en sozialen, politischen, rechtlichen,<br />

technischen, ökologischen und ethnischen Dimensionen<br />

auf privater, betrieblicher, volkswirtschaftlicher und weltwirtschaftlicher Ebene<br />

auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Ökonomische Bildung ist in dieser Philosophie deshalb kein Spezialwissen. Sie ist auch keine<br />

vorweggenommene Berufsausbildung o<strong>der</strong> lediglich eine Antwort auf die For<strong>der</strong>ungen<br />

von Wirtschaft und Politik. Vielmehr ist sie Teil <strong>der</strong> <strong>Allgemeinbildung</strong> und gehört zum unverzichtbaren<br />

<strong>Bestandteil</strong> eines mo<strong>der</strong>nen Inhaltsprofils allgemeinbilden<strong>der</strong> Schulen für<br />

Schülerinnen und Schüler je<strong>der</strong> Schulform und Schulart (Kaminski/Eggert 2008, 6).<br />

„Wenn ökonomische Bildung <strong>als</strong> integraler <strong>Bestandteil</strong> <strong>der</strong> <strong>Allgemeinbildung</strong> interpretiert<br />

wird, dann ist — so die These — <strong>der</strong> <strong>Allgemeinbildung</strong>sanspruch auf allen<br />

Ebenen des Bildungssystems zu verankern o<strong>der</strong> abzusichern, damit alle Schülerinnen<br />

und Schüler die Möglichkeit haben, grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten über<br />

die Strukturen und Prozesse einer Wirtschaft zu erwerben.“ (Kaminski 2010d, 39)<br />

Wir befinden uns hier im Einklang mit einer Definition von <strong>Allgemeinbildung</strong> wie sie Tenorth<br />

(vgl. Tenorth 1994, 166) anbietet und die auch für die ökonomische <strong>Allgemeinbildung</strong><br />

u. E. tragfähig ist:<br />

„In <strong>der</strong> gegebenen historischen Situation lässt sich allgemeine Bildung, fasst man sie<br />

<strong>als</strong> Strukturproblem mo<strong>der</strong>ner Gesellschaft, <strong>als</strong> die konkrete (pädagogische) Aufgabe<br />

beschreiben, ein Bildungsminimum für alle zu sichern und zugleich die Kultivierung<br />

von Lernfähigkeit zu eröffnen.“ (Tenorth 1994, 166)<br />

In diesem Sinne lässt sich mit den drei klassischen Aufgabenbeschreibungen im Sinne von<br />

Klafki eine weitere Konkretisierung des <strong>Allgemeinbildung</strong>sanspruchs von ökonomischer Bildung<br />

vornehmen (Kaiser/Kaminski 2012, 24ff.).<br />

1. Bildung soll den Zusammenhang <strong>der</strong> eigenen Lebenspraxis deutlich machen.<br />

2. Wer diese Welt gründlich verstehen will, benötigt Kenntnisse ihres Entstehens.<br />

3. Durch Wissenschaft gewonnenes Wissen muss für den Einzelnen durchschaubar werden.<br />

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