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Arbeitspapier „Finanzielle Allgemeinbildung als Bestandteil der ...

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<strong>der</strong> Erwerb finanzieller Entscheidungs- und Handlungskompetenzen zwingend Struk-<br />

tur- und Funktionenwissen bedingt und die Verbraucherperspektive durch die Un-<br />

ternehmensperspektive und die ordnungspolitische Dimension zu ergänzen sind.<br />

2. Ausbildungspolitische Dimension:<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte: Sowohl die universitäre fachwissen-<br />

schaftliche, fachdidaktische und methodische Ausbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte, <strong>als</strong> auch<br />

entsprechende Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind für eine kritische finanzi-<br />

elle <strong>Allgemeinbildung</strong> unabdingbar.<br />

3. Fachdidaktische Dimension:<br />

Fachdidaktische Forschung: Finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> erfor<strong>der</strong>t die Entwicklung<br />

von fachdidaktischen Forschungsfel<strong>der</strong>n, die in Hochschulen etabliert werden müs-<br />

sen, was nach den Aufbauprinzipien von Universitäten nur auf <strong>der</strong> Basis von gesicherten<br />

inhaltlichen Domänen (z. B. Studiengängen) organisierbar ist, was wie<strong>der</strong>um<br />

zu Studiengängen nur dann führen kann, wenn es abgesicherte Fächer an Schulen<br />

gibt.<br />

4. Weitere Bedingungen:<br />

Ausreichende Stundenkontingente: Es müssen in den Stundentafeln ausreichende<br />

Zeitdeputate für die finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> vorhanden sein.<br />

Unterrichtsmaterialien: Es müssen aktuelle, fachwissenschaftlich und fachdidaktisch<br />

fundierte Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt werden.<br />

5.2.1 Originärer Erklärungsansatz <strong>der</strong> ökonomischen Domäne<br />

Es sollte deutlich werden, dass es u. E. nicht ausreichend ist, lediglich Wissen über bestimmte<br />

Finanzprodukte zu vermitteln, welche möglicherweise in wenigen Jahren bereits<br />

überholt sein können. Vielmehr erscheint es notwendig, dass von Schülerinnen und Schülern<br />

Kompetenzen erworben werden, die auf transferierbares Wissen (Struktur- und Funktionenwissen)<br />

abzielen bzw. Verhaltens- und Beurteilungskompetenzen beinhalten und —<br />

so die pädagogische Hoffnung — dass die Schülerinnen und Schüler diese Kompetenzen<br />

dann auf verschiedene (auch individuelle) Situationen übertragen können.<br />

Deshalb sollten generelle Zusammenhänge zum privaten Haushalt, zu Unternehmen, zur<br />

Preisbildung, zur Schutz- und Ordnungsfunktion des Staates in einer marktwirtschaftlichen<br />

Ordnung, zum Einfluss internationaler Finanzverflechtungen, z. B. auf die Finanzentscheidungen<br />

des privaten Haushalts Berücksichtigung finden.<br />

Dies alleine wird allerdings nicht ausreichen, um die Schülerinnen und Schüler zu befähigen,<br />

in unterschiedlichen Situationen kompetent handeln und entscheiden zu können,<br />

wenn nicht mit allzu naiven Transferhypothesen operiert werden soll. Neben den genannten<br />

inhaltlichen Aspekten müssen daher zudem die Methoden zur Analyse von Lebenssituationen,<br />

die mit Handlungsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> verknüpft sind, zentrale<br />

<strong>Bestandteil</strong>e finanzieller <strong>Allgemeinbildung</strong> sein. Dadurch können die Schülerinnen und<br />

Schüler die strukturellen Zusammenhänge, Ursachen und Probleme verschiedener Situatio-<br />

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