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Arbeitspapier „Finanzielle Allgemeinbildung als Bestandteil der ...

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Schülern ermöglichen, die strukturellen Zusammenhänge auf Finanzmärkten und im Fi-<br />

nanzwesen besser zu verstehen. Ansonsten ist <strong>der</strong> Transfer auf neue Problemstellungen<br />

bzw. Situationen kaum möglich. Auch ist eine Diagnose ethischer Probleme und damit ein-<br />

hergehend <strong>der</strong>en Lösung ohne die auf die ökonomische Domäne bezogene Herangehenswei-<br />

se kaum möglich. Ökonomische und finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> würden sich vielmehr ge-<br />

genseitig stützen.<br />

Ein weiterer Aspekt sollte deutlich werden: Die institutionellen Rahmenbedingungen von<br />

Angebot und Nachfrage von Finanzdienstleistungen und –produkten sind für die Handlungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Verbraucherinnen und Verbraucher von grundlegen<strong>der</strong> Bedeutung und<br />

müssen somit im Rahmen eines Konzepts finanzieller <strong>Allgemeinbildung</strong> berücksichtigt werden.<br />

Das in diesem <strong>Arbeitspapier</strong> zugrunde gelegte Konzept <strong>der</strong> ökonomischen Bildung begreift<br />

die Wirtschaftsordnung <strong>als</strong> eine permanente ordnungspolitische Gestaltungsaufgabe,<br />

<strong>der</strong>en Weiterentwicklung im Rahmen von Politikprozessen erfolgt, an denen sich auch die<br />

Bürgerinnen und Bürger in verschiedenen Formen beteiligen können sollen. Eine Befähigung<br />

zur Beteiligung an <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> für die privaten Finanzen relevanten institutionellen<br />

Rahmenbedingungen ist somit im Rahmen einer Integration <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong><br />

in die ökonomische Bildung möglich, wodurch ein wichtiger Beitrag zur politischen<br />

Bildung geleistet wird.<br />

5.2.2 Ausbildungspolitische, fachdidaktische sowie weitere Bedingungen<br />

Neben den aufgezeigten inhaltlichen bzw. erkenntnistheoretischen Aspekten gibt es weitere<br />

Aspekte, u. a. die ausbildungspolitische und fachdidaktische Dimension.<br />

Aufgrund des fachlichen Zusammenhangs von ökonomischer Bildung und finanzieller<br />

<strong>Allgemeinbildung</strong> ist konzeptionell und praktisch die Integration <strong>der</strong> Aspekte <strong>der</strong> finanziellen<br />

<strong>Allgemeinbildung</strong> nur über die fachwissenschaftliche und fachdidaktische Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung für Wirtschaftslehrkräfte realistisch einlösbar:<br />

Ohne Lösung <strong>der</strong> Ausbildungsfrage <strong>der</strong> Lehrkräfte ist keine seriöse und nachhaltige Verankerung<br />

<strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> im Schulsystem möglich.<br />

Entsprechendes gilt für die Entwicklung zielgerichteter fachdidaktischer Forschungsperspektiven<br />

und auch für die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien, die sowohl<br />

aus fachwissenschaftlicher <strong>als</strong> auch aus fachdidaktischer Perspektive mo<strong>der</strong>nen<br />

fachdidaktischen und lerntheoretischen Ansprüchen zu genügen haben.<br />

Fachwissenschaftlich und fachdidaktisch ausgebildete Lehrkräfte sind zudem eher imstande<br />

Unterrichtsmaterialien zu bewerten, wodurch die „Gefahr“ des unterrichtlichen<br />

Einsatzes „tendenziöser“ bzw. einseitiger, <strong>als</strong> auch aus didaktischer Sicht<br />

ungeeigneter Unterrichtsmaterialien vermin<strong>der</strong>t wird.<br />

Checklisten, durch die Unterrichtsmaterialien bewertet werden, können zwar, solange<br />

sie von einem unabhängigen bzw. nicht einseitig besetzten Gremium erstellt werden,<br />

für Lehrkräfte eine gewisse Orientierung herbeiführen. Allerdings können sie auch nur<br />

bedingt Abhilfe schaffen, weil eine kontextbezogene Einbindung von Materialien in den<br />

Unterricht auch von den curricularen Bedingungen des Bundeslandes, dem Vorwissen<br />

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