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Arbeitspapier „Finanzielle Allgemeinbildung als Bestandteil der ...

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Am simplen Beispiel eines kreditfinanzierten Autokaufs lässt sich schon aufzeigen, wie die<br />

finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> mit wichtigen Zielen und Inhalten <strong>der</strong> ökonomischen Bildung<br />

verknüpft werden kann. Neben den aus Verbrauchersicht zentralen Fragen zu den Möglich-<br />

keiten und Risiken einer Kreditaufnahme, lassen sich auch die unterschiedlichen Interessen<br />

<strong>der</strong> beteiligten Unternehmen (z. B. <strong>der</strong> Bank) thematisieren. Auch gesamtwirtschaftliche<br />

Konsequenzen mit den Einflussmöglichkeiten des Staates und den (mittelbaren) Einfluss-<br />

möglichkeiten <strong>der</strong> (wahlberechtigten) Bürger, z. B. auf die Finanzmarktregulierung o<strong>der</strong><br />

die konkrete Ausgestaltung des Verbraucherschutzes, sind traditionelle <strong>Bestandteil</strong>e des<br />

Wirtschaftsunterrichts. Es wird an dieser Stelle deutlich, dass eine Verengung auf die Ver-<br />

braucherperspektive, kritische Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit Themenbereichen, die gegen-<br />

wärtig allein für die finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> reklamiert werden, geradezu verschütten<br />

würde.<br />

5.2 Begründung des Ansatzes<br />

In Bezug auf Aspekte <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> verbietet es sich, allein auf informelles<br />

Lernen zu setzen (vgl. Loerwald/Retzmann 2011, 93f.), wie mit den vorherigen<br />

Überlegungen deutlich gemacht werden sollte. Finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> muss im Rahmen<br />

schulischer <strong>Allgemeinbildung</strong> erfolgen, worüber zwischen den gesellschaftlichen<br />

Gruppen und auch Wirtschaftsdidaktikern weitgehende Einigkeit herrscht.<br />

Generell bestehen drei Möglichkeiten zur Integration <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> in<br />

das allgemeinbildende Schulwesen:<br />

Möglichkeit 1: Eigenes Fach: Finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> könnte in Form eines separaten<br />

Faches „Geld“ o<strong>der</strong> „Finanzielle Bildung“ parallel zu einem Fach „Wirtschaft“ in<br />

die Schule integriert werden.<br />

Möglichkeit 2: Die inhaltlichen Aspekte <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> könnten verschiedenen<br />

bestehenden Fächern (z. B. Mathematik, Religion/Ethik, Politik) zugeordnet<br />

werden.<br />

Möglichkeit 3: Einbindung in ein bestehendes Fach: Diese Option beinhaltet, dass<br />

sämtliche Aspekte <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> in ein einziges bestehendes Fach<br />

(z. B. Wirtschaft o<strong>der</strong> Hauswirtschaft) integriert werden. Diese Möglichkeit schließt allerdings<br />

nicht aus, dass einzelne inhaltliche Aspekte nicht trotzdem in ein an<strong>der</strong>es Fach<br />

integriert werden (z. B. Zins- und Zinseszinsrechnung in das Fach Mathematik).<br />

Bei <strong>der</strong> Analyse und Bewertung <strong>der</strong> Möglichkeiten im Hinblick darauf, ob bzw. inwieweit<br />

diese jeweils einen Beitrag zur Erreichung <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> finanziellen <strong>Allgemeinbildung</strong> leisten<br />

können, müssen verschiedene Faktoren unterschieden werden, die sich wie<strong>der</strong>um auf<br />

verschiedene Dimensionen beziehen. Es lassen sich vereinfacht vier Faktorengruppen unterscheiden:<br />

1. Bildungstheoretische Dimension:<br />

Originärer Erklärungsansatz durch das entsprechende Fach: Es stellt sich hier die<br />

grundsätzliche Frage, ob die finanzielle <strong>Allgemeinbildung</strong> überhaupt in eine bestimmte<br />

fachliche Domäne (z. B. die Ökonomie) fällt. Hierbei ist zu beachten, dass<br />

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