SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim
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<strong>1899</strong> HOFFENHEIM<br />
Hildebrand, Raitala (86. Terrazzino), Simunic,<br />
Compper, Eichner, Weis, Salihovic, Vukcevic,<br />
Carlos Eduardo (83. Luiz Gustavo), Ibisevic (72.<br />
Tagoe), Maicosuel<br />
WERDER BREMEN<br />
Wiese, Fritz, Mertesacker, Naldo, Pasanen,<br />
Borowski, Frings (69. D. Jensen), Bargfrede,<br />
Hunt (67. Marin), Pizarro, Almeida (90. Rosenberg)<br />
ZUSCHAUER<br />
30.150 (ausverkauft)<br />
TORE<br />
0:1 Pizarro (80.)<br />
SCHIEDSRICHTER<br />
Sippel (München)<br />
GELBE KARTEN<br />
Simunic<br />
seinen Fortgang nahm. Hier und da kam es bei<br />
allem ehrlichen Bemühen nur sehr gelegentlich<br />
zu echten Chancen, die auf beiden Seiten ungenutzt<br />
blieben. Die Zuschauer, aber auch die Akteure<br />
auf dem Platz schienen sich denn auch<br />
zunehmend in der gerechten Punkteteilung einzurichten,<br />
so dass etwa ab der 70. Minute niemand<br />
mehr einen entscheidenden Richtungswechsel<br />
erwartete. Die relative Ruhe auf dem Platz sollte<br />
sich jedoch als trügerisch erweisen, jedenfalls auf<br />
<strong>Hoffenheim</strong>er Seite, wo trotz allem Gleichmaß<br />
die höheren Spielanteile lagen.<br />
Und zwar hatte Bremen um die 70. Minute<br />
herum Jensen und Marin für Frings und Hunt<br />
eingewechselt, während bei <strong>Hoffenheim</strong> nun<br />
Prince Tagoe statt des glücklosen Ibisevic stürmte.<br />
Im Pokalfi ght hatte er kurz nach seiner Einwechslung<br />
noch getroffen, diesmal glückte das<br />
Wechselspiel nicht. Der Bremer Abwehrblock,<br />
teilweise aus neun Mann, stand sicher und absorbierte<br />
jeden ankommenden Ball. Marin dagegen<br />
frischte die Bremer Offensive spürbar auf, in<br />
der 80. Minute konnte er gerade noch von Simunic<br />
gestoppt werden. Aber noch in derselben<br />
Spielminute fl ankte Jensen einen hohen Ball in<br />
den <strong>Hoffenheim</strong>er Strafraum, der vom bis dahin<br />
eher unsichtbaren Pizarro in einen Heber über<br />
Hildebrand hinweg umgewandelt wurde. Aus dem<br />
Nichts heraus stand es 0:1. „Claudio ist eben<br />
immer für ein Tor gut. Eine Chance, patsch, Tor“,<br />
kommentierte Tim Wiese nach dem Spiel die<br />
Aktion.<br />
Völlig konsterniert von dieser insgesamt ungerechtfertigten<br />
Bremer Führung so kurz vor Schluss<br />
versuchte <strong>1899</strong> alles, um noch den Ausgleichstreffer<br />
zu erzielen. Doch die Köpfe und Beine<br />
waren schwer, der erneute Rückschlag setzte den<br />
Spielern sichtbar zu. Und Carlos Eduardo zog sich,<br />
als er in der 83. Minute gegen Luiz Gustavo ausgewechselt<br />
wurde, verärgert das Trikot über den<br />
Kopf und verschwand grußlos in den Katakomben.<br />
Die Verantwortlichen nahmen ihn dafür später ins<br />
Gebet: eine Grillparty, von Carlos Eduardo fünf<br />
Tage darauf zur Entschuldigung für das ganze Team<br />
gegeben, verhinderte jedoch eine explizite Strafe.<br />
„Ohne Demba Ba und Obasi fällt uns das Toreschießen<br />
schwer“, sagte Ralf Rangnick nach der<br />
Partie. „Aber meine Jungs haben es über weite<br />
Strecken richtig gut gemacht. Sie haben läuferisch<br />
alles gegeben.“<br />
Die Zuschauer sahen es genauso, Pfi ffe wie<br />
gegen Mainz blieben aus. Denn die Mannschaft<br />
hatte bravourös gekämpft und nur unglücklich<br />
verloren. In den Medien begann man indes darüber<br />
zu spekulieren, ob Hoffe am Ende noch in den<br />
Abstiegskampf verwickelt werden könnte. Für die<br />
Fans war das keine Frage. Das Spiel gegen Bremen<br />
war ein Ausweis für fehlendes Glück, nicht für<br />
fehlende Leistung. So sah es auch Jan Schindelmeiser,<br />
der vor dem Spiel einen Charaktertest für<br />
die Mannschaft ausgerufen hatte: „Der Test wurde<br />
bestanden. Der Auftritt der Jungs war ohne<br />
Tadel.“ �<br />
Gut gekämpft,<br />
aber unglücklich<br />
verloren. Tim Wiese<br />
tröstet Compper.<br />
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