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SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim

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lich mit Marvin Compper zusammen, der sich<br />

dabei eine leichte Gehirnerschütterung zuzog und<br />

nach der Pause nicht weiterspielen konnte.<br />

Für ihn kam Isaac Vorsah in die Innenverteidigung,<br />

Luiz Gustavo rückte auf die linke Außenposition,<br />

während der ebenfalls eingewechselte<br />

Tobias Weis im Mittelfeld aufl ief: Eichner musste<br />

ebenfalls in der Kabine bleiben. Von nun an<br />

ging <strong>1899</strong> deutlich offensiver zu Werke und<br />

wurde schon in der 49. Minute dafür belohnt.<br />

Carlos Eduardo brachte einen Eckball hoch in die<br />

Mitte, Demba Ba kam völlig frei zum Kopfball und<br />

netzte ein. Damit schien der Bann des Kölner<br />

Spiels gebrochen, <strong>1899</strong> drängte ein paar Minuten<br />

lang mit Macht auf den Führungstreffer – und<br />

ließ, als die vermeintlich standesgemäße Überlegenheit<br />

erreicht war, sofort wieder nach. Völlig<br />

unnötig fand Dortmund dadurch zurück ins Spiel<br />

und bekam neue Konterchancen.<br />

Es brauchte noch einmal fünfzehn Minuten, bis<br />

die <strong>Hoffenheim</strong>er Spieler begriffen, dass sie an<br />

diesem Tag einfach mehr tun mussten, um einen<br />

aggressiven, zweikampfstarken Gegner zu besiegen.<br />

Zur Unterstützung schickte Ralf Rangnick<br />

in der 74. Minute Maicosuel für Obasi auf den<br />

Rasen. Kurz darauf kam es zur Schlüsselszene<br />

des Spiels. Als Ba nach einem Foul länger liegen<br />

blieb, der Ball aber weiterlief, gelangte ein Dortmunder<br />

Befreiungsschlag so weit in die <strong>Hoffenheim</strong>er<br />

Hälfte, dass Zidan mit einem langen<br />

Heber aus über 30 Metern den Ball über Hildebrand<br />

hinweg ins Tor beförderte. Genau zu diesem<br />

Zeitpunkt hatte Schiedsrichter Kempter die Partie<br />

aber unterbrochen, um Ba ärztliche Behandlung<br />

zukommen zu lassen.<br />

Scharfe, empörte Proteste der Dortmunder waren<br />

die Folge, das Spiel drohte zu entgleiten. Als der<br />

Schiedsrichter vier Minuten darauf nach einem an<br />

sich harmlosen, gewöhnlichen Zweikampf von<br />

Simunic und Subotic im <strong>Hoffenheim</strong>er Strafraum<br />

auf Elfmeter entschied, den Sahin sicher verwandelte,<br />

roch es nach Konzessionsentscheidung, was<br />

nun auf Seiten von <strong>1899</strong> für Empörung sorgte. Als<br />

dann noch Dortmunds Torhüter Weidenfeller nach<br />

einer Eckballentscheidung für <strong>1899</strong> den Ball zeitschindend<br />

festhielt und auch noch aufreizend durch<br />

den Strafraum spazieren führte, entgleiste die so<br />

vielfältig vergiftete Partie wirklich.<br />

Denn von hinten näherte sich Maicosuel dem<br />

Keeper – und schlug ihm den Ball aus dem Arm.<br />

Weidenfeller ließ sich fl ugs in fi lmreifer Schauspielermanier<br />

fallen und wälzte sich derart auf<br />

dem Boden herum, dass man denken musste,<br />

ihm wäre mindestens ein Dolchstoß in die Rippen<br />

gefahren. Der Schiedsrichter fi el auf die Posse<br />

leider herein und zeigte Maicosuel umgehend<br />

Rot. Im anschließenden erregten Getümmel mit<br />

Rudelbildung griff Ibisevic auch noch Owomoyela<br />

in die Haare, ohne dass der Schiedsrichter es<br />

bemerkte… Doch der Dortmunder erwies sich<br />

als einer der wenigen tadellosen Sportsmänner<br />

in seinen Reihen und sagte gegenüber der Untersuchungskommission<br />

des DFB ein paar Tage<br />

später aus, was die Fernsehbilder nahelegten:<br />

der Griff des Bosniers war harmlos gewesen und<br />

alles andere als eine strafwürdige Tätlichkeit.<br />

Maicosuel dagegen, dessen Balleroberung mindestens<br />

so harmlos gewesen war, wurde für zwei<br />

Spiele gesperrt.<br />

Die Partie erlag danach dem von Dortmunds<br />

Manager Watzke ausgestreuten und während<br />

des Spiels immer stärker wirkenden Gift. Möglich,<br />

dass bei anständigerem Verlauf und in einem<br />

friedlicheren Rahmen die <strong>Hoffenheim</strong>er Spieler<br />

noch etwas hätten bewegen können – so aber<br />

war der Spielfl uss endgültig blockiert. Es kam nur<br />

noch zweimal echte Torgefahr auf, als Demba Ba<br />

in der 84. Minute einen Seitfallzieher knapp neben<br />

das Gehäuse von Weidenfeller setzte und Timo<br />

Hildebrand den folgenden Konter durch Barrios<br />

mit einem großartigen Refl ex entschärfte.<br />

Es war die zweite Heimniederlage in Serie: für<br />

<strong>1899</strong> <strong>Hoffenheim</strong> und seine Fans nicht leicht zu<br />

verdauen. Neun Punkte aus den letzten vier<br />

Spielen der Hinrunde, die sich Trainer Rangnick<br />

nach dem Spiel in Köln öffentlich gewünscht<br />

hatte, waren jedenfalls nur noch dann möglich,<br />

wenn man die nächsten drei Spiele alle gewann.<br />

Dabei lag der nächste große Brocken schon vor<br />

der Tür, eine Woche später stand die Partie in<br />

Hamburg gegen den international wieder erstarkten<br />

HSV an. �<br />

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