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SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim

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15. SPIELTAG | Hamburger SV<br />

5. DEZEMBER <strong>2009</strong><br />

Hamburger SV - <strong>1899</strong> <strong>Hoffenheim</strong> 0:0<br />

Es gibt Begegnungen von Spitzenmannschaften in der Champions League, die auf dem<br />

Papier erstklassigen Fußball versprechen. Aber nicht immer hält das Papier der Realität<br />

stand – manche solcher Begegnungen bleiben im Mittelfeld stecken, erliegen der eisernen<br />

Taktik, die beide Mannschaften über 90 Minuten praktizieren. Das Geschehen auf dem<br />

Rasen ist dann geprägt von Fehlpässen, Abseitsfallen und Abnutzungszweikämpfen, alles<br />

spielt sich in einem schmalen Bereich sportlicher Überpopulation von 20 Metern rechts<br />

und links der Mittellinie ab. Genießen können solche Partien, in denen es beide Mannschaften<br />

allein darauf anlegen, den Spielfluss des Gegners zu unterbinden, nur Taktikfüchse.<br />

64 <strong>SAISONCHRONIK</strong> <strong>2009</strong>/<strong>10</strong><br />

Ähnliches geschah in Hamburg. Ein gutes Stück<br />

entfernt von den Qualitäten der Champions<br />

League, befolgten beide Teams von Beginn an<br />

konsequent die Anweisungen ihrer Trainer. Hinten<br />

dicht, hieß die Devise, bloß nicht in Rückstand<br />

geraten, nur aus sicherer Position angreifen. Und<br />

weil beide Mannschaften das bis zum Ende<br />

durchhielten, stand das Endergebnis gewissermaßen<br />

von Beginn an fest: Unentschieden, 0:0.<br />

Dabei trugen hanseatischer Regen und der lamentable<br />

Rasen das ihre dazu, keinen echten<br />

Spielfl uss aufkommen zu lassen.<br />

Die jeweilige Motivation der Mannschaften war<br />

durchaus verschieden. Der HSV fürchtete sich<br />

vor allem vor den schnellen Spielzügen der Gäste,<br />

die man keinesfalls in Spiellaune kommen lassen<br />

durfte. <strong>Hoffenheim</strong> wiederum brachte das Trauma<br />

höchst widersprüchlicher Halbzeiten mit in die<br />

Partie: zu oft hatte man in der Saison eine Halbzeit<br />

lang gut und die andere Halbzeit lang unkonzentriert<br />

und darum schlecht gespielt. Das hatte schon<br />

manchen wertvollen Punkt gekostet.<br />

Und so war die tragfähigste Erfahrung dieser<br />

an Höhepunkten so mageren Partie, dass <strong>1899</strong><br />

<strong>Hoffenheim</strong> sehr wohl 90 Minuten lang konzentriert<br />

zur Sache gehen und auch ein auf Kampf<br />

ausgerichtetes Konzept exakt befolgen konnte.<br />

Angesichts der Virtuosität der hoch talentierten<br />

Einzelspieler und des auf Virtuosität angelegten<br />

Mannschaftsspiels war das keine Selbstverständlichkeit.<br />

Trotzdem sahen die Zuschauer keinen schlechten<br />

Fußball. In den ersten 20 Minuten hatte der<br />

HSV das Heft des Handelns noch fest in der Hand,<br />

ohne <strong>1899</strong> nachhaltig erschüttern zu können,<br />

dann zogen sich die Hamburger ein bisschen<br />

müde und wie enttäuscht zunehmend in die eigene<br />

Hälfte zurück. <strong>1899</strong> kam dadurch besser ins<br />

Spiel, hing aber wie der HSV in der eigenen Defensivtaktik<br />

fest. Bei so viel konzentrierter Absicherung<br />

fehlte es an der notwendigen Dynamik<br />

nach vorn, wo sich auch das Fehlen von Beck,<br />

der an einer Zerrung litt, und des gesperrten<br />

Maicosuel bemerkbar machte. Vorsah gab aller-

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