SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim
SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim
SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
31. SPIELTAG | Borussia Dortmund<br />
aufrieb. In der 18. Minute bekam Sahin dabei<br />
ohne erkennbare Absicht den Ellenbogen von<br />
Salihovic zu spüren, was den Bruch des Nasenbeins<br />
bewirkte und zur Auswechslung gegen<br />
Hajnal führte. Zehn Minuten später verdrehte<br />
sich Zidan ohne Einwirkung eines <strong>Hoffenheim</strong>ers<br />
das Knie, mit der Folge eines Kreuzbandrisses,<br />
so dass Valdez für ihn einsprang.<br />
<strong>1899</strong> agierte über die gesamte erste Halbzeit<br />
höchst solide nach hinten – und weitgehend<br />
ideenlos nach vorn. Erst gegen Ende des ersten<br />
Durchgangs entstand eine gefährliche Lage anderer<br />
Art, als Luiz Gustavo hochgradig gelb-rotbedroht<br />
sich gerade noch in den Pausengang<br />
rettete. In der zweiten Halbzeit kam für ihn deshalb<br />
Gulde.<br />
Gleich nach Beginn hatte Hoffe nach langer<br />
Zeit zum ersten Mal wieder das Glück des Tüchtigen,<br />
indem ein reguläres Tor durch Barrios<br />
wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben<br />
wurde. Danach sah man fürs erste nur<br />
noch <strong>1899</strong> druckvoll spielen, das Geschehen<br />
verlagerte sich zunehmend in die Dortmunder<br />
Hälfte. Aber es war wie so oft in letzter Zeit: kaum<br />
am Strafraum angelangt, befi el eine merkwürdige<br />
Ideenarmut und Verzagtheit die <strong>Hoffenheim</strong>er<br />
Angreifer, so dass keine wirklich zündende, brandgefährliche<br />
Situation entstand. Das ging etwa<br />
zehn Minuten lang so, bis das Schicksal wieder<br />
zuschlug und einen missglückten Konter von<br />
Dortmund im zweiten Anlauf bis zum Führungstor<br />
der Borussen durchwinkte: völlig unverdient,<br />
völlig überfl üssig. Eine gewisse Unsortiertheit<br />
der Defensive brachte Valdez in so aussichtsreiche<br />
Kopfball-Lage, dass er den Ball tatsächlich<br />
einlochte.<br />
Jetzt sollte sich zeigen, was die <strong>Hoffenheim</strong>er<br />
Kräftigung des inneren Zusammenhalts wirklich<br />
wert war. Nach einer Schrecksekunde, weil man<br />
114 <strong>SAISONCHRONIK</strong> <strong>2009</strong>/<strong>10</strong><br />
zum x-ten Mal ein Tor mitten in die eigenen<br />
schönsten Bemühungen hinein gefangen hatte,<br />
riss sich die Mannschaft hoch, spielte weiter<br />
druckvoll nach vorn – und die Dortmunder an den<br />
Rand ihrer Physis. Es war ein zähes, kämpferisches,<br />
nicht aufgebendes <strong>Hoffenheim</strong>, das hier<br />
zu bewundern war. Nur fehlte immer noch das<br />
Tor. Als in der 63. Minute Obasi für Maicosuel<br />
und Tagoe für Ibisevic vom Platz musste, ging<br />
eine deutliche Belebung von den beiden neuen<br />
Angreifern aus: ohne dass es darum richtig heiß<br />
zuging im Dortmunder Strafraum.<br />
Das kam erst ganz gegen Ende der Partie und<br />
war der Lohn für unermüdliches Ankämpfen. In<br />
der 89. Minute verlor Hajnal den Ball im Mittelfeld,<br />
weil Carlos Eduardo wie der Blitz dazwischen<br />
fuhr. Nur einen Moment später darauf war der<br />
Brasilianer ganz links vorn zu fi nden, wo ihn Salihovic<br />
anspielte. Dann zog Carlos Eduardo los<br />
bis fast zur Grundlinie, fl ankte scharf nach innen,<br />
wo Ibisevic und Hummels eng beieinander Richtung<br />
Tor fl ogen – und knapp neben Hummels<br />
hohem Fuß schaffte Ibisevic es, den Ball mit dem<br />
Kopf an Weidenfeller vorbei ins Tor zu drücken:<br />
Endstand 1:1.<br />
Der Jubel aller <strong>Hoffenheim</strong>er Spieler, Fans und<br />
Verantwortlichen war riesig, der Frust auf Dortmunder<br />
Seite gewaltig. Ausgerechnet <strong>Hoffenheim</strong><br />
hatte der Champions-League-Feierlaune einen<br />
kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht.<br />
Die <strong>Hoffenheim</strong>er waren dagegen nur glücklich,<br />
sich als Mannschaft wiedergefunden zu haben.<br />
�