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SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim

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13. SPIELTAG | 1. FC Köln<br />

Köln hatte einen<br />

rabenschwarzen<br />

Tag erwischt -<br />

und <strong>Hoffenheim</strong><br />

glänzte!<br />

58 <strong>SAISONCHRONIK</strong> <strong>2009</strong>/<strong>10</strong><br />

Das war umso infamer, als der Stadionsprecher<br />

vor der Partie im Gedenken an Robert Enke zu<br />

Fairness aufgerufen und sich auch explizit gegen<br />

hämische Sprechchöre ausgesprochen hatte –<br />

was zunächst viel beklatscht worden war. Als im<br />

weiteren Verlauf die Sprechchöre immer mehr<br />

zunahmen, wandte sich der Stadionsprecher<br />

mitten im Spiel erneut ans Publikum und bat<br />

eindringlich, die Schmähungen zu unterlassen.<br />

Darauf schwollen die Sprechchöre noch weiter<br />

an. Das Publikum fand, es sei um einen vergnüglichen<br />

Nachmittag betrogen worden, und wollte<br />

lieber auf unfairste Weise die eigene Schwäche<br />

kaschieren, als die Leistung der Gäste anzuerkennen<br />

oder noch einen einzigen Gedanken an<br />

Robert Enke zu verschwenden.<br />

Der Ärger des Publikums war damit aber noch<br />

lange nicht abgearbeitet. Denn nachdem das<br />

zweite Tor gefallen war, erspielte sich <strong>Hoffenheim</strong><br />

derart viele Feldvorteile, dass Köln über weite<br />

Strecken wie ein Haufen lausiger Anfänger aussah.<br />

Und so nahm das frustrierte Publikum,<br />

nachdem es sich an den Schmähungen vergeblich<br />

abgearbeitet hatte, nunmehr Zufl ucht zu gellenden<br />

Pfi ffen, die der eigenen Mannschaft galten. Dabei<br />

war es eher bemitleidenswert, mitzuerleben, wie<br />

die Kölner Truppe nichts gegen die <strong>Hoffenheim</strong>er<br />

Spiellaune zu unternehmen wusste. Obasi, Salihovic,<br />

Maicosuel und Ba waren neben dem alles<br />

und jeden überragenden Carlos Eduardo die<br />

Gestalter des Spiels und kreierten eine Chance<br />

nach der andern.<br />

Wenn etwas dem Spiel von Hoffe vorzuwerfen<br />

war, dann dass in der ersten Halbzeit keine wei-<br />

1. FC KÖLN<br />

Mondragon, Schorch (79. McKenna), Geromel,<br />

Mohamad, Brecko (29. Pezzoni), Petit, Maniche,<br />

Ehret, Freis, Podolski, Novakovic (46. Sanou)<br />

<strong>1899</strong> HOFFENHEIM<br />

Hildebrand, Beck, Simunic, Compper, Eichner,<br />

Carlos Eduardo (79. Weis), Luiz Gustavo, Salihovic,<br />

Maicosuel, Obasi (46. Ibisevic), Ba (68.<br />

Vukcevic)<br />

ZUSCHAUER<br />

45.000<br />

TORE<br />

0:1 Carlos Eduardo (5.)<br />

0:2 Obasi (11.)<br />

0:3 Ba (46.)<br />

0:4 Ibisevic (90.)<br />

SCHIEDSRICHTER<br />

Brych (München)<br />

GELBE KARTEN<br />

Maniche, Podolski, Petit<br />

teren Tore fi elen. Aber die eigene Überlegenheit<br />

war eben derart groß, dass es den <strong>Hoffenheim</strong>er<br />

Ballkünstlern bald nicht mehr genügte, einfach<br />

nur Chancen herauszuspielen. Stattdessen versuchten<br />

sie, den Ball in den Sechzehner hinein<br />

zu zaubern, und spielten Katz und Maus mit der<br />

Kölner Abwehr, um sich irgendwann am fi nalen<br />

Zauberpass zu versuchen – der dann meist nicht<br />

gelang. Köln konnte allerdings von Glück sagen,<br />

dass zweimal kein Foulelfmeter gegeben wurde,<br />

als ein Mal Obasi und ein anderes Mal Maicosuel<br />

klar gelegt wurden.<br />

Hoch interessant war, solange man nicht zum<br />

Kölner Anhang zählte, Carlos Eduardo zu beobachten.<br />

Seine eher stille Art, ein Spiel an sich zu<br />

ziehen und zu lenken, trat während dieser Partie<br />

offen zutage: die Kunst, mehrere Spielzüge zu<br />

antizipieren und halbe gegnerische Mannschaften<br />

in seine Pläne hineinzuziehen, damit sich das<br />

Spiel auch wirklich in die gedachte Richtung<br />

entwickelt. Unwiderstehliche Läufe mit dem Ball<br />

gehen solchen Situationen meist voran.

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