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SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim

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Dichtes Schneetreiben legte trotz der Rasenheizung<br />

im Bremer Weserstadion rasch einen<br />

weißen Teppich übers Spielfeld. Der harte Winter<br />

machte also auch bei dieser Spitzenbegegnung<br />

im Pokal-Viertelfi nale keine Ausnahme und erhöhte<br />

die schwierigen Bedingungen für <strong>Hoffenheim</strong><br />

noch: Hoffes Verteidigung war komplett<br />

neu aufgestellt, Ibertsberger, der als einziger<br />

etatmäßiger Defensivmann noch übrigblieb, spielte<br />

auf Becks Position hinten rechts. Vorsah und<br />

Nilsson bildeten die Innenverteidigung, Eichner<br />

spielte hinten links. Vukcevic lief für Obasi auf.<br />

20 lange Minuten mussten die Anhänger von<br />

<strong>Hoffenheim</strong> warten, bis ihre grundlegend neusortierte<br />

Mannschaft einen schönen Pass von<br />

Maicosuel auf Ibisevic bewundern durfte, wenn<br />

auch ohne zählbares Ergebnis. Bis dahin hatten<br />

allein die Bremer das Spiel gemacht, manche<br />

gute Gelegenheit verpasst und die Unsicherheit<br />

in Hoffes Auftreten wieder groß werden lassen.<br />

Nun aber bündelte man die vorhandenen Kräfte<br />

und versuchte, Anschluss an die bis dahin einseitige<br />

Partie zu fi nden. Leider kam in der 27.<br />

Minute das Fußballschicksal dazwischen: Naldo<br />

hämmerte einen Freistoß von halblinks aus mindestens<br />

30 Metern mit unwahrscheinlicher Wucht<br />

aufs Tor, der Ball fl og wie an der Schnur gezogen<br />

und senkte sich im allerletzten Moment noch in<br />

den Winkel!<br />

Trotzdem kam nun Hoffe, musste auch kommen<br />

und brachte die Bremer Hintermannschaft alsbald<br />

ins Wackeln. In der 33. Minute hatte Nilsson die<br />

große Chance zum Ausgleich, ein Freistoß von<br />

der linken Grundlinie segelte ihm auf den Kopf<br />

und von dort äußerst knapp neben das Tor. In der<br />

39. Minute erreichte ein wunderschöner Steilpass<br />

von Maicosuel Ibisevic, der aus 16 Metern weit<br />

verzog. In der 43. Minute schoss Vukcevic aufs<br />

Tor, der Ball wurde abgefälscht und trudelte knapp<br />

vorbei. Es war nicht der angekündigte große<br />

Pokalfi ght, dafür waren die Wetterbedingungen<br />

vielleicht zu schlecht, die den Rasen rutschig<br />

machten, aber Hoffe zog sich bis zum Pausenpfi ff<br />

immer achtbarer aus der Verlegenheit.<br />

Zurück aus den Kabinen fehlte Tim Wiese, der<br />

sich bei einer der letzten Aktionen vor der Halbzeitpause<br />

einen Nerv eingeklemmt hatte. Ersatz-<br />

keeper Vander ersetzte ihn. Bremen setzte gleich<br />

zu einigen gefährlichen Situationen an und verpasste<br />

mit Pech den nächsten Treffer. Dann arbeitete<br />

sich Hoffe wieder zurück ins Spiel, ohne<br />

jedoch Glanz verbreiten zu können – der aber<br />

auch bei den Gastgebern nicht zu entdecken war.<br />

Verglichen mit der legendären Hochgeschwindigkeitspartie<br />

zu Beginn der letztjährigen Ligasaison,<br />

als Bremen und <strong>Hoffenheim</strong> sich die Bälle<br />

nur so um die Ohren pfeifen ließen, war dies ein<br />

eher müdes Pokalspiel. Erst als in der 70. Minute<br />

Özil vom Feld genommen wurde und Almeida<br />

für ihn aufl ief, änderte sich einiges.<br />

Zunächst wurde noch Vukcevic gegen den so<br />

lange Zeit mit seinem Schicksal hadernden, aber<br />

nie aufgebenden Prince Tagoe ausgewechselt.<br />

Dessen zweiter Auftritt im Trikot von <strong>Hoffenheim</strong><br />

verlief dann wie im Traum, wie eine Belohnung:<br />

kaum 90 Sekunden im Spiel, kam von Eichner<br />

von links eine schnurgerade Flanke in den Bremer<br />

Strafraum gefl ogen, Tagoe stieg auf, nickte nur<br />

noch gegen den Ball – und jubelte! Jokertor und<br />

ein Einstand nach Maß, den wohl jeder dem<br />

Ghanaer gönnte.<br />

Und es war der Lohn für harte Arbeit für die<br />

ganze Mannschaft, die sich darauf wohl etwas<br />

zu lang ausruhte. In den nächsten zwei Minuten<br />

kam erst Pizarro nach einem Pass von Hunt frei<br />

zum Schuss, den er aus 16 Metern verzog. Dann<br />

jedoch schickte Pizarro Almeida zentral aufs Tor,<br />

der Portugiese machte ein paar Schritte in Richtung<br />

Hildebrand und zog aus 20 Metern fulminant<br />

mit dem Außenrist ab. Natürlich war das ein<br />

Glückstor. Ein Tor, wie es nur zwei, drei Mal im<br />

Fußballerleben gelingt. Ein Tor jedoch auch, dass<br />

Hoffes Unkonzentriertheit nach dem Ausgleichstreffer<br />

entsprang.<br />

Der Winter war<br />

lang und hart -<br />

dichtes Schneetreiben<br />

auch in<br />

diesem Spiel.<br />

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