SAISONCHRONIK 2009/10 - 1899 Hoffenheim
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22. SPIELTAG | VfL Bochum<br />
13. FEBRUAR 20<strong>10</strong><br />
VfL Bochum - <strong>1899</strong> <strong>Hoffenheim</strong> 2:1<br />
„Bochum, Gladbach und Berlin sind die nächsten<br />
Gegner. In der Hinrunde haben wir gegen diese<br />
Mannschaften gewonnen. Wenn wir jetzt wieder<br />
eine Serie starten, ist noch alles möglich“, sagte<br />
Ralf Rangnick im Vorfeld der Partie. Einschränkend<br />
setzte er hinzu: „Aber es macht auch keinen Sinn,<br />
jetzt schon von irgendwelchen Fernzielen zu träumen,<br />
wenn wir uns nicht auf das nächste Spiel<br />
konzentrieren.“<br />
Auch die Rückkehr<br />
von Demba Ba<br />
konnte die Niederlage<br />
nicht verhindern.<br />
92 <strong>SAISONCHRONIK</strong> <strong>2009</strong>/<strong>10</strong><br />
Gegen das problemlose Erreichen solcher Fernziele<br />
sprach denn auch die lange Verletztenliste:<br />
Obasi, Jaissle, Beck, Weis. Zudem war der Einsatz<br />
von Zuculini und Simunic fraglich. Letzterer konnte<br />
dann doch aufl aufen, zugleich kehrte Marvin<br />
Compper ins Team zurück – und auch der lange<br />
vermisste Demba Ba war mindestens für eine<br />
Halbzeit wieder fi t. Gegen die viel offensiver<br />
auftretenden Bochumer, die unter Trainer Heiko<br />
Herrlich enorm an spielerischer Substanz zugelegt<br />
hatten, konnte und durfte trotzdem niemand einen<br />
Spaziergang erwarten.<br />
Überraschenderweise verlegte sich Bochum<br />
im heimischen Stadion aufs Kontern, von Anfang<br />
an, 90 Minuten lang. <strong>Hoffenheim</strong> war gezwungen,<br />
das Spiel zu machen, und erarbeitete sich 60%<br />
Ballbesitz. Diese Zahl verhieß nur leider kein<br />
spielerisches Übergewicht, eine unendliche Anzahl<br />
von Querpässen charakterisierte das <strong>Hoffenheim</strong>er<br />
Spiel, Torchancen blieben Mangelware.<br />
Die sichtbare spielerische Überlegenheit von<br />
Hoffe mündete nicht in strategische Dominanz.<br />
Frühes Stören der <strong>Hoffenheim</strong>er Filigrantechniker<br />
durch konsequentes Pressing war das<br />
Bochumer Mittel der Wahl, ein erfolgreiches<br />
Mittel: selten kamen die Angriffe von <strong>1899</strong> bis<br />
an den Strafraum, wurden, wenn doch, systematisch<br />
geblockt oder mit zunehmender Spieldauer<br />
in zunehmend gefährliche Konter umgemünzt.<br />
In der 24. Minute wurde Bochum für seine Hartnäckigkeit<br />
im Verfolgen einfacher Ziele belohnt.<br />
Ein langer Pass aus dem defensiven Mittelfeld<br />
genau in Hoffes Abwehr hinein landete bei Compper,<br />
dessen Abwehrschlag auf holperigem Rasen<br />
am Ball vorbeiging. Sestak, seit der letzten Saison<br />
durch drei Treffer gegen <strong>1899</strong> so etwas wie ein<br />
stürmender Alptraum, nahm den Ball auf, lief<br />
allein auf Hildebrand zu und feuerte aus ca. 16<br />
Metern unhaltbar ins Netz.<br />
Ein paar Minuten lang spielte Hoffe gegen das<br />
erneute, frühe Zurückliegen noch an, dann erlahmten<br />
die seelischen Kräfte: außer einem<br />
Schuss von Maicosuel knapp übers Bochumer<br />
Gehäuse kam es zu keiner ergiebigen Szene mehr.<br />
Im Gegenteil, <strong>1899</strong> brach förmlich in sich zusammen,<br />
eine Art enttäuschter Lähmung befi el alle<br />
Mannschaftsteile. Da auch Bochum nicht glänzte,<br />
wirkten die letzten Minuten vor der Halbzeitpause<br />
ziemlich dröge und leer. Einziger Merkpunkt<br />
in diesem Meer von Ballgeplänkel war ein Frustfoul<br />
von Salihovic, der sich damit die zehnte