Leitfaden zur Umsetzung des Audits FAMILIE & BERUF in ... - BMWA
Leitfaden zur Umsetzung des Audits FAMILIE & BERUF in ... - BMWA
Leitfaden zur Umsetzung des Audits FAMILIE & BERUF in ... - BMWA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Service bieten. Nur geme<strong>in</strong>sam kann die Führung dafür Sorge tragen, dass dieser Zielkonflikt<br />
nicht auf dem Rücken der MitarbeiterInnen ausgetragen wird. Verantwortungen können nur<br />
dann wahrgenommen werden, wenn dazu ausreichende, ausgewogene Befugnisse und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten gegeben s<strong>in</strong>d!<br />
Es bedarf bewusster Gestaltung der Führungskräfte und Entscheidungsträger auf allen Ebenen,<br />
dass Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und Arbeitsabläufe die private Lebenssituationen der<br />
MitarbeiterInnen angemessen berücksichtigen. Wie gut s<strong>in</strong>d die Maßnahmen <strong>zur</strong> Förderung der<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie <strong>in</strong> die allgeme<strong>in</strong>e Unternehmensführung <strong>in</strong>tegriert?<br />
E<strong>in</strong> im Altenpflegebereich durchaus häufig vertretenes und wesentliches Instrument der<br />
Personalführung ist das MitarbeiterInnengespräch. Es bietet die Möglichkeit, auf die spezielle<br />
Belastungssituation familiärer wie beruflicher Natur e<strong>in</strong>zugehen und <strong>in</strong> der Folge <strong>in</strong>dividuelle,<br />
unterstützende Maßnahmen e<strong>in</strong>zuleiten. Darüber h<strong>in</strong>aus nutzen Organisationen Fragebögen,<br />
um zu erkennen, welche begleitenden systematisierten Maßnahmen MitarbeiterInnen brauchen,<br />
um ihre private Lebenssituation mit den beruflichen Anforderungen zu koord<strong>in</strong>ieren. Der<br />
Kriterienkatalog <strong>des</strong> <strong>Audits</strong> Famile & Beruf kann dabei als Grundlage dienen.<br />
Die Führung <strong>des</strong> multiprofessionellen Teams mit unterschiedlichen Berufsgruppen und daraus<br />
resultierenden Konflikten bedarf spezieller sozialer Kompetenzen der Führungskräfte. Wird z.B.<br />
die Dienst- oder Urlaubse<strong>in</strong>teilung ganz dem Team <strong>zur</strong> autonomen Entscheidung übertragen,<br />
so kann das dazu führen, dass z.B. Teilzeitkräfte e<strong>in</strong>em unzumutbaren Gruppendruck<br />
ausgesetzt werden („Weil Du so wenig Dienste machst, müssen wir....“) Hier ist es Aufgabe der<br />
Führungskräfte, Konfliktpotenziale wahrzunehmen und bei Interessenskonflikten ausgleichend<br />
und steuernd zu wirken.<br />
Geme<strong>in</strong>same Organisationsentwicklungs- oder Qualitätsmanagementprojekte (z.B. die<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es Leitbilds, das auch das Bekenntnis <strong>zur</strong> familienfreundlichen Personalpolitik<br />
enthält) fördern auch das gegenseitige Verständnis zwischen den unterschieldichen<br />
MitarbeiterInnen-Gruppen und die Identifikation mit der Pflegee<strong>in</strong>richtung. Dies gilt auch für die<br />
Arbeitsgruppen, die im Zuge <strong>des</strong> <strong>Audits</strong> Familie & Beruf <strong>in</strong>stalliert werden.<br />
Handhabungsempfehlungen zum Kriterienkatalog<br />
Handlungsfeld 5. Führungskompetenz:<br />
Ist <strong>in</strong> Ihrem Unternehmen familienorientiertes Führungsverhalten relevant?<br />
1. Es gibt e<strong>in</strong>e familienbewusste Unternehmensphilosophie bzw. Leitbilder oder<br />
Leitsätze e<strong>in</strong>er familienorientierten Personalführung.<br />
2. Das obere Management unterstützt mit se<strong>in</strong>em Verhalten e<strong>in</strong>e familienbewusste<br />
Personalpolitik.<br />
3. Im Unternehmen herrscht e<strong>in</strong>e offene Kultur, die Selbstverantwortung, -entwicklung<br />
und -verwirklichung der Führungskräfte und MitarbeiterInnen ermöglicht.<br />
Hierarchische und Führungsstrukturen lassen dazu den VertreterInnen der<br />
unterschiedlichen Berufsgruppen genügend Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Führungskräfte treffen Vorkehrungen, dass MitarbeiterInnen <strong>in</strong> der mobilen<br />
Pflege mit zu treffenden Entscheidungen nicht überfordert s<strong>in</strong>d.<br />
4. Familienunterstützen<strong>des</strong> Führungsverhalten ist Gegenstand von Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />
und Leistungsbeurteilungen von leitenden MitarbeiterInnen.<br />
5. Die Effektivität von Sozialkompetenz der Führungskräfte bei der Unterstützung der<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit wird bewertet und kommuniziert.<br />
6. Führungskräfte tragen die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf mit und haben<br />
jederzeit e<strong>in</strong> "offenes Ohr" für die MitarbeiterInnen.<br />
7. Führungskräfte leben die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf vor.<br />
35