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Leitfaden zur Umsetzung des Audits FAMILIE & BERUF in ... - BMWA

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4. Externe E<strong>in</strong>flussfaktoren und Handlungsempfehlungen<br />

Die Herausforderungen im Bereich der Altenflege gehen über die mit Hilfe <strong>des</strong> <strong>Audits</strong> <strong>FAMILIE</strong><br />

& <strong>BERUF</strong> zu realisierenden Möglichkeiten h<strong>in</strong>aus. M.a. Worten die <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten s<strong>in</strong>d mitbestimmt von externen gesellschaftlichen Faktoren, die im<br />

folgenden kurz aufgezählt werden:<br />

Knappe Öffentliche Mittel<br />

E<strong>in</strong>richtungen der stationären und mobilen Altenpflege s<strong>in</strong>d als überwiegende E<strong>in</strong>richtungen der<br />

Wohlfahrt Teil e<strong>in</strong>es komplexen Interaktions- und F<strong>in</strong>anzierungssystems. Die versteckten<br />

Kosten familienunverträglicher Personalpolitik s<strong>in</strong>d dort zu thematisieren.<br />

Weitere Erhöhung <strong>des</strong> Pflegebedarfs<br />

Neben den bereits angeführten demographischen Veränderungen s<strong>in</strong>d auch mediz<strong>in</strong>ischtechnisch<br />

mögliche lebensverlängernde und lebenserhaltende Maßnahmen Indikatoren für e<strong>in</strong>e<br />

weitere Zunahme <strong>des</strong> Pflegebedarfs. Die präventive Ausrichtung spielt derzeit <strong>in</strong> der Geriatrie<br />

noch e<strong>in</strong>e zu untergeordnete Rolle.<br />

Mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung<br />

Derzeit funktioniert die Altenpflege und -betreuung aufgrund der menschlichen Professionalität,<br />

der Improvisationsfähigkeit und dem Engagement der Pflege- und Betreuungskräfte. Und dies<br />

trotz extrem schwieriger äußerer Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Dieses große Engagement lässt<br />

teilweise die Unangemessenheit der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen nicht sichtbar werden.<br />

„Es drängt sich der begründete Verdacht auf, dass der niedrige soziale Status von<br />

alten, gebrechlichen und verwirrten Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von Leistung, Produktivität<br />

und Marktmechanismen dom<strong>in</strong>ierten Gesellschaft auch auf die Arbeitskräfte, die mit<br />

dieser Gruppe von Menschen arbeitet, überträgt. Von außen wird diese Arbeit als<br />

mäßig <strong>in</strong>teressant und kaum herausfordernd betrachtet und bewertet. Das steht<br />

allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> diametralen Gegensatz zu den tatsächlichen Arbeitsanforderungen und<br />

den dafür notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten.„ (Krenn 2003)<br />

Veränderte Berufserwartungen<br />

Auch wenn bei jungen Menschen die Motivation, etwas sozial S<strong>in</strong>nvolles zu tun, nicht abnimmt,<br />

spielen bei der Berufswahl auch Ansehen und Aufstiegsmöglichkeiten e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Die<br />

Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten <strong>in</strong> der Altenpflege s<strong>in</strong>d transparent und<br />

kommunizierbar zu machen, und das be<strong>in</strong>haltet auch e<strong>in</strong>e familienbewusste Gestaltung der<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

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