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4 Thema Burma - File Server - educa.ch

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POLITIK<br />

Burmesis<strong>ch</strong>e Soldaten<br />

4<br />

Historis<strong>ch</strong> gesehen, ist <strong>Burma</strong> eine Monar<strong>ch</strong>ie, die bis ins 19. Jahrhundert von vers<strong>ch</strong>iedenen Dynastien<br />

angeführt und dann von den Briten kolonialisierten worden ist. Es gehörte bis 1937 zur Geri<strong>ch</strong>tsbarkeit<br />

Britis<strong>ch</strong>-Indien. 1948 erlangte <strong>Burma</strong> die Unabhängigkeit von Grossbritannien und wurde basierend auf<br />

einem Parlamentssystem zu einem demokratis<strong>ch</strong>en Staat (vgl. Modul Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te).<br />

1962 kam das Militär mit einem Puts<strong>ch</strong> an die Ma<strong>ch</strong>t. Seither spielt si<strong>ch</strong> die Politik <strong>Burma</strong>s im Rahmen<br />

einer Diktatur ab, die von einigen wenigen Militärs geführt wird. Unter Ne Win und seinem Burmese Way<br />

to Socialism wurde das Land zu einem sozialistis<strong>ch</strong>en Militärstaat.<br />

TaTmaDaW<br />

Die Streitkräfte <strong>Burma</strong>s, Tatmadaw genannt, umfassen in Heer, Luftwaffe und Marine rund 428‘000<br />

Soldaten sowie 72‘000 paramilitäris<strong>ch</strong>e Kräfte (Grenztruppen und Polizeikräfte).<br />

Der Verteidigungsetat belief si<strong>ch</strong> 2005 auf ca. 285 Millionen US-Dollar und entspra<strong>ch</strong> 2,1% des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP).<br />

Die Armee ist die führende Kraft im Lande und hat ni<strong>ch</strong>t nur die Toppositionen in der Regierung inne,<br />

sondern ist au<strong>ch</strong> führend in allen Berei<strong>ch</strong>en der Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Legislative, Exektive sowie das Geri<strong>ch</strong>tswesen liegen in den Händen der Junta. Senior-General Than<br />

Shwe ist Oberbefehlshaber der Tatmadaw seit April 1992 und glei<strong>ch</strong>zeitig au<strong>ch</strong> Staatsoberhaupt und<br />

Vorsitzender des State Peace and Development Council (SPDC). Die Junta ist ein Kollegium das aus elf<br />

Mitgliedern besteht und in dem Ents<strong>ch</strong>eide dur<strong>ch</strong> Übereinstimmung gefällt werden. Auf kommunaler<br />

Ebene sind die regionalen Kommandeure mit Re<strong>ch</strong>ten ausgestattet gemäss den jeweiligen Law and Order<br />

Restoration Councils‘<br />

Seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien operieren die Tatmadaw mit einem weitgefassten Begriff,<br />

was das Konzept der nationalen Si<strong>ch</strong>erheit anbelangt, das sowohl internen als au<strong>ch</strong> externen Bedrohungen<br />

begegnen soll. Das Tatmadaw hat drei Hauptaufgaben inne, die einhergehen mit den drei „nationalen<br />

Angelegenheiten“, die von der Regierung folgendermassen festgelegt worden sind: Das Vermeiden des<br />

Zerfalls des Landes und der nationalen Solidarität sowie die Fortdauer der Eigenständigkeit (Non-disintegration<br />

of the Union; Non-disintegration of National Solidarity; and Perpetuation of Sovereignty). Damit<br />

wird die Armee ni<strong>ch</strong>t nur mit der Verteidigung des Landes beauftragt, sondern au<strong>ch</strong> mit der Aufgabe,<br />

Bedrohungen innerhalb des Landes zu begegnen und der Bevölkerung einen Sinn für nationale Loyalität<br />

einzuprägen.<br />

Das Konzept des Feindes wurde über die Jahre immer wieder angepasst. Waren früher Kommunisten und<br />

aufständis<strong>ch</strong>e Rebellen ethnis<strong>ch</strong>er Minderheiten die Feinde, umfasst das Konzept seit 1988 alle, die als<br />

„destruktive Elemente“, „ausländis<strong>ch</strong>e Strohmänner“ oder „Neokolonialisten“ eingestuft werden. Diese<br />

Bezei<strong>ch</strong>nungen werden oft im Zusammenhang mit der pro-demokratis<strong>ch</strong>en Bewegung gebrau<strong>ch</strong>t.<br />

Dem Regime werden massive Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsverletzungen vorgeworfen. Der Zustand in Bezug auf die<br />

Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tssituation wird als dramatis<strong>ch</strong> eingestuft und gibt regelmässig Anlass zur Besorgnis.<br />

4 THEMA BURMA SEITE 29

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