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4 Thema Burma - File Server - educa.ch

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hIV Verbreitungsrate bei erwa<strong>ch</strong>senen<br />

2007 ges<strong>ch</strong>ätzt<br />

S<strong>ch</strong>weiz 0.6<br />

Grossbritannien 0.2<br />

Thailand 1.3<br />

<strong>Burma</strong> 0.7<br />

Laos 0.2<br />

Swaziland 26.1<br />

Quelle: CIA Factbook<br />

Das rote Band wird als Symbol im<br />

internationalen Kampf gegen AIDS<br />

eingesetzt<br />

4<br />

ren, kann aber das Virus eindämmen und verhindern, dass die betroffene Person krank wird. Die Behandlung<br />

besteht aus Medikamenten, die tägli<strong>ch</strong> und für den Rest des Lebens eingenommen werden müssen.<br />

Globale Situation<br />

Mehr als 45 Millionen Mens<strong>ch</strong>en tragen das HI-Virus in si<strong>ch</strong>, 95% leben in Entwicklungsländern. Es ist<br />

die Haupttodesursa<strong>ch</strong>e in Afrika und weltweit verantwortli<strong>ch</strong> für jeden vierten Todesfall. Die Hälfte aller<br />

Neuinfizierten – beinahe 6’000 pro Tag – sind junge Mens<strong>ch</strong>en. Mehr als 15 Millionen Kinder unter 15<br />

Jahren sind AIDS-Waisen, 12 Millionen davon leben in der Sub-Sahara. HIV/AIDS bleibt zwar au<strong>ch</strong> in<br />

Europa und Nordamerika ein grosses Problem, kann aber eingedämmt werden dank breit angelegten<br />

Kampagnen und anderen Aktivitäten zur Bewusstseinssteigerung.<br />

Zudem haben die meisten HIV/AIDS-Patienten in den rei<strong>ch</strong>en Ländern des Westens Zugang zu qualitativ<br />

ho<strong>ch</strong>wertiger sowie finanziell ers<strong>ch</strong>wingli<strong>ch</strong>er Behandlung und Medikamenten, die ihnen ermögli<strong>ch</strong>t, au<strong>ch</strong><br />

mit der Krankheit ein langes und beinahe „normales“ Leben zu führen.<br />

situation in <strong>Burma</strong><br />

Zusammen mit Thailand und Kambods<strong>ch</strong>a gehört <strong>Burma</strong> zu den drei Ländern in Südostasien, in denen die<br />

HIV-Verbreitungsrate bei 15- bis 49-Jährigen über 1% liegt. AIDS-Statistiken sind in <strong>Burma</strong> s<strong>ch</strong>wierig zu<br />

verifizieren, und die Zahlen von Regierung, NGOs und internationalen Behörden gehen weit auseinander.<br />

Gemäss einem Beri<strong>ch</strong>t der International Crisis Group vom Dezember 2004 sind 1.3% der Erwa<strong>ch</strong>senen in<br />

<strong>Burma</strong> mit dem HI-Virus infiziert. UNAIDS s<strong>ch</strong>ätzt, dass 2007 620’000 Personen infiziert sind, wobei etwa<br />

80% ni<strong>ch</strong>ts von ihrem Status wissen.<br />

Die burmesis<strong>ch</strong>e Regierung hat lange gebrau<strong>ch</strong>t, der Ernst der Lage zu erfassen und hat stets darauf<br />

gebaut, dass die tadellose Moral seiner Bevölkerung eine Ausbreitung der Krankheit verhindern würde.<br />

No<strong>ch</strong> 2000 haben Polizisten regelmässig Kondome bes<strong>ch</strong>lagnahmt, weil sie als Indiz für Prostitution<br />

galten.<br />

Die vielen Wanderarbeiter, neue Transportrouten, gemeinsame Benutzung von Nadeln bei Drogenabhängigen,<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Gesundheitsversorgung sowie mangelndes Bewusstsein und demzufolge kaum Aufklärung<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der Gefahren von AIDS trugen dazu bei, dass si<strong>ch</strong> die Krankheit rasant ausbreitet.<br />

2003 hat die Regierung 3.2 Millionen USD für ein nationales AIDS-Kontrollprogramm gespro<strong>ch</strong>en. Nur<br />

etwa 200 Personen erhalten jedo<strong>ch</strong> im Rahmen des Programms eine Gratis-Behandlung. So bleiben die<br />

meisten, die an der Krankheit leiden, unbehandelt und haben daher eine wesentli<strong>ch</strong> tiefere Lebenserwartung.<br />

Viele HIV-positive Mens<strong>ch</strong>en versu<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong>, ihre Krankheit zu verbergen, um ni<strong>ch</strong>t diskriminiert zu<br />

werden.<br />

Es gibt zwar seit der Initiierung des Programms regelmässig Präventionskampagnen für den Gebrau<strong>ch</strong> von<br />

Kondomen und die Verhinderung der HIV-Übertragung von der Mutter aufs Kind, aber die Epidemie in den<br />

Griff zu bekommen, bleibt trotz dieser Massnahmen ein grosses, kaum handhabbares Problem in <strong>Burma</strong><br />

und die Anzahl der Fälle nimmt stetig zu.<br />

Konsequenzen einer hIV/aIDs-epidemie<br />

UNAIDS hat davor gewarnt, dass <strong>Burma</strong> an der S<strong>ch</strong>welle zur s<strong>ch</strong>wersten HIV/AIDS-Epidemie in Asien<br />

steht. Sollte der Epidemie ni<strong>ch</strong>t frühzeitig entgegengewirkt werden können, läuft <strong>Burma</strong> Gefahr, auf einen<br />

ähnli<strong>ch</strong>en Pfad zu gelangen wie viele Länder der Sub-Sahara, wo die Verbreitung von HIV/AIDS verheerende<br />

Konsequenzen hat.<br />

Vor fünfzehn Jahren wies Südafrika eine HIV-Verbreitungsrate von 1% bis 2% auf, etwa glei<strong>ch</strong>viel wie<br />

<strong>Burma</strong> heute. Infolge Glei<strong>ch</strong>gültigkeit und Na<strong>ch</strong>lässigkeit hat si<strong>ch</strong> die Infektionsrate in rasantem Tempo<br />

auf beinahe das Zehnfa<strong>ch</strong>e ausgedehnt und Südafrika sieht si<strong>ch</strong> konfrontiert mit dem Teufelskreis der<br />

4 THEMA BURMA SEITE 51

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