04.08.2013 Aufrufe

4 Thema Burma - File Server - educa.ch

4 Thema Burma - File Server - educa.ch

4 Thema Burma - File Server - educa.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Temporäre Unterkunft<br />

ein Flü<strong>ch</strong>tling ist eine Person, die<br />

in einem fremden Land um Asyl<br />

bittet, um Verfolgung, Krieg, Terrorismus,<br />

extremer Armut, Hunger<br />

und/oder einer Naturkatastrophe<br />

zu entkommen.<br />

4<br />

BewohnerInnen dort wieder niederlassen. In den seltenen Fällen, in denen das Militär ni<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong>mals<br />

vorbeis<strong>ch</strong>aut, kehren die BewohnerInnen zurück und bauen ihre Häuser und Reiskammern wieder auf.<br />

Während si<strong>ch</strong> gewisse Binnenflü<strong>ch</strong>tlinge an einem neuen Ort niederlassen – sei dies in vorübergehenden<br />

Ds<strong>ch</strong>ungelsiedlungen, in nahe gelegenen Städten oder Dörfern oder in einem Flü<strong>ch</strong>tlingslager – verstecken<br />

si<strong>ch</strong> andere zum Teil über mehrere Jahre im Ds<strong>ch</strong>ungel.<br />

Vertriebene, die si<strong>ch</strong> verstecken, sind Ziel von Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsverletzungen jegli<strong>ch</strong>er Art, da sie verdä<strong>ch</strong>tigt<br />

werden, Rebellen zu unterstützen. Sie ri<strong>ch</strong>ten ihre temporären Unterkünfte, die oft nur aus einigen<br />

Bambusstangen und Blättern bestehen, an abgelegenen Stellen ein, um Militärpatrouillen aus dem Weg<br />

zu gehen. Sie ma<strong>ch</strong>en kleine Flä<strong>ch</strong>en des Ds<strong>ch</strong>ungels urbar, wo sie Reis, Tapioka, Yams und andere Gemüse<br />

anbauen, su<strong>ch</strong>en na<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>en Nahrungsmitteln und fis<strong>ch</strong>en in den Bä¬<strong>ch</strong>en.<br />

Zum Teil s<strong>ch</strong>affen sie es, mit Familien und Freunden in Umsiedlungsgebieten oder anderen von der Regierung<br />

kontrollierten Zonen Kontakt aufzunehmen, was ihnen den Zugang Nahrung und anderen Dingen<br />

ermögli<strong>ch</strong>en kann.<br />

Es gibt Mens<strong>ch</strong>en, die mehrere Umsiedlungen pro Jahr über si<strong>ch</strong> ergehen lassen müssen. Vertriebene<br />

Eltern lassen ihre Kinder oft in der Obhut von Kir<strong>ch</strong>en oder Klöstern in grösseren Dörfern oder Städten.<br />

Die ermögli<strong>ch</strong>t zwar den Kindern eine Ausbildung und mehr Si<strong>ch</strong>erheit, führt aber au<strong>ch</strong> zum Bru<strong>ch</strong> vieler<br />

Familien. Denno<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint diese Massnahme in umkämpften Regionen für das Wohl der Kinder oft die<br />

einzig sinnvolle.<br />

FLÜ<strong>ch</strong>TLInGe<br />

Die führende internationale Agentur, die si<strong>ch</strong> um den S<strong>ch</strong>utz von Flü<strong>ch</strong>tlingen kümmert, ist das UN-Flü<strong>ch</strong>tlingsho<strong>ch</strong>kommissariat<br />

(UNHCR), das per Ende 2008 15.4 Millionen Flü<strong>ch</strong>tlinge zählte. Bis Mitte 2009<br />

wurden 50‘000 Personen in Drittstaaten umgesiedelt.<br />

Die praktis<strong>ch</strong>e Festlegung, ob eine Person als Flü<strong>ch</strong>tling angesehen wird oder ni<strong>ch</strong>t, obliegt meist der<br />

Regierung des jeweiligen Aufnahmeland. Dies kann zu unsa<strong>ch</strong>gemässer Umsetzung führen in einem Land<br />

mit sehr restriktiven offiziellen Einwanderungsregeln. So kann es ges<strong>ch</strong>ehen, dass ein Land weder den<br />

Flü<strong>ch</strong>tlingsstatus der Asylsu<strong>ch</strong>enden anerkennt no<strong>ch</strong> die Betroffenen als legale Einwanderer betra<strong>ch</strong>tet<br />

und sie folgli<strong>ch</strong> als illegale Migranten behandelt.<br />

BurmesIs<strong>ch</strong>e FLÜ<strong>ch</strong>TLInGe In LaGern In ThaILanD<br />

<strong>Burma</strong> verfügt über den grössten Flü<strong>ch</strong>tlingsstrom in Südostasien und den zweitgrössten in ganz Asien<br />

(na<strong>ch</strong> Afghanistan). Thailand beherbergt die meisten der Flü<strong>ch</strong>tlinge. Per Ende Oktober 2009 leben gemäss<br />

TBBC 108‘000 Personen in den Lagern.<br />

Thailand hat das seit 1951 geltende Abkommen zum Status von Flü<strong>ch</strong>tlingen nie unters<strong>ch</strong>rieben und besitzt<br />

au<strong>ch</strong> kein Gesetz in Bezug auf Flü<strong>ch</strong>tlinge. Die thailändis<strong>ch</strong>e Regierung erklärt, dass “Personen, die<br />

vor Kampfhandlungen fliehen müssen” auf thailändis<strong>ch</strong>em Boden leben dürfen, solange sie si<strong>ch</strong> in einem<br />

Flü<strong>ch</strong>tlingslager aufhalten.<br />

4 THEMA BURMA SEITE 66

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!