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4 Thema Burma - File Server - educa.ch

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KuLTur<br />

<strong>Burma</strong>nen: Die Hauptgruppe von<br />

<strong>Burma</strong>s Bevölkerung, die Burmesis<strong>ch</strong><br />

spri<strong>ch</strong>t.<br />

Pagoda: Ein religiöses Gebäude<br />

aus dem Fernen Osten, v.a. ein<br />

vielstöckiger buddhistis<strong>ch</strong>er Turm,<br />

der als Gedenkstätte oder S<strong>ch</strong>rein<br />

erri<strong>ch</strong>tet worden ist.<br />

Die zehn Gebote des Buddhismus<br />

1. Unterlasse es, Lebewesen zu<br />

töten.<br />

2. Unterlasse es zu stehlen.<br />

3. Unterlasse es, unkeus<strong>ch</strong> zu<br />

sein.<br />

4. Unterlasse es zu lügen.<br />

5. Unterlasse es, Betäubungsmittel<br />

zu nehmen.<br />

6. Unterlasse es zu essen während<br />

unangemessenen Zeiten<br />

(ausserhalb Essenszeiten).<br />

7. Unterlasse es zu singen, zu<br />

tanzen, Musik zu ma<strong>ch</strong>en oder<br />

unterhaltenden Darbietungen<br />

beizuwohnen.<br />

8. Unterlasse es, Parfum, Kosmetik<br />

und S<strong>ch</strong>muck zu tragen<br />

(dekorative Accessoires).<br />

9. Unterlasse es, auf hohen<br />

Stühlen zu sitzen und in<br />

luxuriösen, wei<strong>ch</strong>en Betten zu<br />

s<strong>ch</strong>lafen.<br />

10. Unterlasse es, Geld anzunehmen.<br />

4<br />

In <strong>Burma</strong> gibt es eine riesige Bandbreite indigener Kulturen. Die Hauptkultur ist eine buddhistis<strong>ch</strong>-burmanis<strong>ch</strong>e,<br />

die stark beeinflusst ist von den Kulturen der Na<strong>ch</strong>barländer. Dies zeigt si<strong>ch</strong> in Spra<strong>ch</strong>e, Kü<strong>ch</strong>e,<br />

Musik, Tanz und Theater. Künste, vor allem die Literatur, wurde ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> geprägt von der burmesis<strong>ch</strong>en<br />

Form des Theravada Buddhismus.<br />

Unter der britis<strong>ch</strong>en Kolonialherrs<strong>ch</strong>aft wurden Elemente der westli<strong>ch</strong>en Kultur eingebra<strong>ch</strong>t. Z.B. ist<br />

das burmesis<strong>ch</strong>e Ausbildungssystem na<strong>ch</strong> britis<strong>ch</strong>em Vorbild aufgebaut. Ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>e Einflüsse aus<br />

Kolonialzeiten sind no<strong>ch</strong> heute si<strong>ch</strong>tbar in grossen Städten wie Rangun.<br />

reLIGIOn<br />

Buddhismus ist die offizielle Religion <strong>Burma</strong>s. Er wird von fast 90% der Bevölkerung praktiziert, wobei die<br />

Ri<strong>ch</strong>tung „Theravada“ am populärsten ist. Theravada heisst wörtli<strong>ch</strong> “der Weg der Älteren” und ist eine<br />

konservative Ri<strong>ch</strong>tung des Buddhismus, die in Thailand, Kambods<strong>ch</strong>a, Laos, Sri Lanka und eben <strong>Burma</strong><br />

praktiziert wird.<br />

Die Bedeutung des Buddhismus für die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Kultur <strong>Burma</strong>s ist augens<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> in einer Lands<strong>ch</strong>aft,<br />

die von Pagoden geprägt ist. Darum wird <strong>Burma</strong> au<strong>ch</strong> oft “Land der Pagoden” genannt.<br />

Buddhismus wird gemeinsam mit der Verehrung von Geistern (nat) praktiziert, die in Form ausgeklügelter<br />

Rituale stattfindet. Viele DorfbewohnerInnen haben einen S<strong>ch</strong>utzgeist, und Aberglaube ist etwas dur<strong>ch</strong>aus<br />

Gewöhnli<strong>ch</strong>es im burmesis<strong>ch</strong>en Alltag. In einem traditionellen burmesis<strong>ch</strong>en Dorf ist das Kloster das<br />

Zentrum des kulturellen Lebens.<br />

Die Rolle von Laien besteht im Theravada Buddhismus aus Aktivitäten, die als „Verdienst erlangen“<br />

bezei<strong>ch</strong>net werden. Zu Verdiensten gelangt man, indem man Mön<strong>ch</strong>en Nahrung oder Gebrau<strong>ch</strong>sgegenstände<br />

anbietet, für Tempel oder Klöster spendet, Räu<strong>ch</strong>erstäb<strong>ch</strong>en abbrennt oder Kerzen anzündet vor<br />

Buddhafiguren und s<strong>ch</strong>ützende oder Verse singt.<br />

Alle BuddhistInnen sind angehalten, si<strong>ch</strong> an die ersten fünf der zehn Gebote zu halten, die als „moralis<strong>ch</strong>e<br />

Leitlinien“ dienen. Für Mön<strong>ch</strong>e gelten alle Gebote sowie weitere 227 klösterli<strong>ch</strong>e Disziplinregeln.<br />

Mön<strong>ch</strong>e, im Allgemeinen bekannt als Sangha, sind verehrte Mitglieder der burmesis<strong>ch</strong>en Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Sie dienen der Gemeins<strong>ch</strong>aft als religiöse Lehrer und Führer, an die si<strong>ch</strong> die Mens<strong>ch</strong>en in Krisenzeiten<br />

mit ihrem Problem wenden und um Rat bitten können. Mön<strong>ch</strong>e halten vier Mal im Monat eine “Predigt”:<br />

wenn der Mond zunimmt, wenn er abnimmt und jeweils einen Tag vor Neu- und Vollmond. Religiöse<br />

Rituale und Zeremonien, die in Klöstern abgehalten werden, sind immer begleitet von gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Aktivitäten.<br />

Die wi<strong>ch</strong>tigste Pfli<strong>ch</strong>t burmesis<strong>ch</strong>er Eltern ist es, si<strong>ch</strong>erzustellen, dass ihre Söhne, wenn sie mehr als<br />

sieben Jahre alt sind, einmal als Novizen in ein Kloster gehen. Novizen rasieren ihre Haare, tragen<br />

orange Roben und halten si<strong>ch</strong> an die zehn Gebote. Mön<strong>ch</strong> zu sein, wenn au<strong>ch</strong> nur für kurze Zeit, wird für<br />

einen jungen Mann als Mögli<strong>ch</strong>keit angesehen, seinen Eltern „zurückzubezahlen”, was sie an Arbeit und<br />

Anstrengungen in ihn gesteckt haben, um ihn aufzuziehen, indem er Verdienste erlangt für seine Eltern.<br />

Mäd<strong>ch</strong>en haben Ohrring-Ste<strong>ch</strong>-Zeremonien zur selben Zeit.<br />

BurmesInnen s<strong>ch</strong>icken ihre Kinder au<strong>ch</strong> in Klöster, um eine Ausbildung zu erhalten. Mön<strong>ch</strong>e waren traditionellerweise<br />

Lehrer für Jung und Alt, bis unter britis<strong>ch</strong>er Herrs<strong>ch</strong>aft staatli<strong>ch</strong>e und Missionarss<strong>ch</strong>ulen<br />

4 THEMA BURMA SEITE 55

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