4 Thema Burma - File Server - educa.ch
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Alternative wird ihnen angeboten, dass sie der Armee beitreten können und dann ni<strong>ch</strong>t angezeigt werden.<br />
Diese Vorgehensweise ist geradezu prädestiniert, um bei Minderjährigen angewandt zu werden, da diese<br />
selten wissen, dass es kein Gesetz gibt, das eine Gefängnisstrafe vorsieht, wenn man keine ID besitzt.<br />
Vielen s<strong>ch</strong>eint das Bewerbungsverfahren für einen Ausweis ni<strong>ch</strong>t bekannt zu sein. Die meisten Mens<strong>ch</strong>en<br />
<strong>Burma</strong>s versu<strong>ch</strong>en, nur dann mit den Behörden in Kontakt zu kommen, wenn es unbedingt nötig ist. So<br />
s<strong>ch</strong>ieben es viele Familien hinaus, si<strong>ch</strong> um die Ausweise ihrer Kinder zu krümmen und ma<strong>ch</strong>en sie damit<br />
zu lei<strong>ch</strong>ten Opfern für die Armee.<br />
Die jüngsten Rekruten sind zwis<strong>ch</strong>en 11 und 13. Neuen Rekruten ist es in der Regel untersagt, ihre<br />
Familien zu kontaktieren. Kinder beri<strong>ch</strong>ten von hars<strong>ch</strong>er Behandlung während der Trainings, vor allem<br />
regelmässige Prügel und brutale Strafen bei Flu<strong>ch</strong>tversu<strong>ch</strong>en. Beri<strong>ch</strong>ten zufolge umfassen die Aufgaben<br />
der Kinder die Zubereitung von Mahlzeiten, Kämpfe in den Frontlinien und die Ausführung von Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsmissbräu<strong>ch</strong>en<br />
wie Dorfbewohner für Zwangsarbeit zusammenzutreiben, Häuser, ja z.T. ganzen<br />
Dörfern abzubrennen sowie aussergeri<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Exekutionen dur<strong>ch</strong>zuführen.<br />
Es gibt in <strong>Burma</strong> keine Entwaffnungs-, Demobilisierungs- oder Reintegrationsprogramme für Kindersoldaten.<br />
KInDerhanDeL<br />
Ein Kindersoldat<br />
Burmesis<strong>ch</strong>e Kinder, die in der Nähe von Thailand oder in Thailand selbst leben, laufen Gefahr, in die<br />
thailändis<strong>ch</strong>en Grossstädte gebra<strong>ch</strong>t und dort gezwungen werden zu betteln. In einigen Fällen bekommen<br />
ihre Eltern etwas Geld für die Kinder. Oft befinden si<strong>ch</strong> die Kinder aber s<strong>ch</strong>on in aussi<strong>ch</strong>tslosen Situationen<br />
(Waisen, Strassenkinder, ges<strong>ch</strong>iedene Eltern) und lassen si<strong>ch</strong> von den Verspre<strong>ch</strong>en der Händler auf<br />
ein besseres Leben in Bangkok überzeugen.<br />
Die Kinder müssen die Hunderten von Kilometern zwis<strong>ch</strong>en der burmesis<strong>ch</strong>en Grenze und Bangkok oft auf<br />
Trampelpfaden zu Fuss gehen, um Polizeikontrollen aus dem Weg zu gehen. In Bangkok werden sie dann<br />
an eine Bande verkauft und müssen auf der Strasse betteln. Wenn sie ni<strong>ch</strong>t genug verdienen, werden sie<br />
ges<strong>ch</strong>lagen (ein Kinderbettler in Bangkok kann pro Tag bis zu USD 80 verdienen). Abgesehen von Aktivitäten<br />
im Bettelges<strong>ch</strong>äft werden die Kinder gezwungen, als Haushalthilfen zu arbeiten, Abfall na<strong>ch</strong> Objekten<br />
zu dur<strong>ch</strong>wühlen, die wiederverkauft werden können, oder au<strong>ch</strong> als Prostituierte zu arbeiten.<br />
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