4 Thema Burma - File Server - educa.ch
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Politis<strong>ch</strong>e Korruption ist der<br />
Missbrau<strong>ch</strong> von Befugnissen, die<br />
Inhabern von öffentli<strong>ch</strong>en Ämtern<br />
gesetzesmässig zustehen, für<br />
ihren privaten Nutzen. Formen<br />
von Korruption sind vielfältig und<br />
s<strong>ch</strong>liessen die folgenden Arten<br />
ein: Beste<strong>ch</strong>ung, Erpressung,<br />
Vetternwirts<strong>ch</strong>aft, Nepotismus und<br />
Veruntreuung.<br />
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anderer Veränderungen hin zu einer wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>eren Politik, bleibt die Junta stark in der Wirts<strong>ch</strong>aft des<br />
Landes involviert, die Infrastruktur vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tert si<strong>ch</strong> zunehmend und es gibt kein unabhängiges Re<strong>ch</strong>tssystem<br />
im heutigen <strong>Burma</strong>. Die einges<strong>ch</strong>ränkten S<strong>ch</strong>ritte hin zu einer Marktwirts<strong>ch</strong>aft gehen einher mit<br />
einer massiven Zunahme an Vetternwirts<strong>ch</strong>aft, wobei eine Hand voll Unternehmen, die der Regierung<br />
gegenüber loyal sind, von Ri<strong>ch</strong>tlinien profitieren, die ihnen Monopole und Privilegien si<strong>ch</strong>ern.<br />
<strong>Burma</strong> ist heute ein sehr armes Land, in dem über die letzten Jahrzehnte keine Verbesserungen hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />
Lebensstandards zu verzei<strong>ch</strong>nen waren. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung muss mit weniger als<br />
einem dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>en Jahreseinkommen von US$200 pro Kopf auskommen. Inflation, die hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />
dur<strong>ch</strong> Defizitfinanzierung im öffentli<strong>ch</strong>en Sektor verursa<strong>ch</strong>t wird, sowie der zerfallende Wert der<br />
lokalen Währung (des kyat) reduzieren den Lebensstandard fortwährend.<br />
ausLÄnDIs<strong>ch</strong>e InVesTITIOnen unD aussenhanDeL<br />
Ausländis<strong>ch</strong>e Unternehmen tätigten Anfang bis Mitte 1990er-Jahre Investitionen, diese nehmen aber<br />
seither stetig ab, da einerseits das Ges<strong>ch</strong>äftsumfeld immer unfreundli<strong>ch</strong>er wird, andererseits der politis<strong>ch</strong>e<br />
Druck seitens Konsumentens<strong>ch</strong>aft aus dem Westen sowie seitens Shareholder massiv zunimmt.<br />
In den letzten Jahren haben sowohl China als au<strong>ch</strong> Indien versu<strong>ch</strong>ten, in der Aussi<strong>ch</strong>t auf eigenen<br />
wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Profit die Zusammenarbeit mit der burmesis<strong>ch</strong>en Regierung zu festigen. Viele Nationen,<br />
eins<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die USA, Kanada und die EU haben <strong>Burma</strong> Investitions- und Handelssanktionen. Ausländis<strong>ch</strong>e<br />
Investitionen kommen hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> von China, Singapur, Südkorea, Indien und Thailand.<br />
Die Regierung versu<strong>ch</strong>t, Devisen im Land zu halten, indem es Importe limitiert, Exporte dafür fördert. Veröffentli<strong>ch</strong>e<br />
Zahlen in Bezug auf <strong>Burma</strong>s Aussenwirts<strong>ch</strong>aft sind, v.a. auf der Importseite, wegen S<strong>ch</strong>warzmarkt<br />
sowie illegalem und ni<strong>ch</strong>t eingetragenem Grenzhandel massiv verzerrt.<br />
<strong>Burma</strong>s Hauptexportmärkte sind Thailand 52.3%, Indien 12.7%, China 8.9% und Japan 4.4% (2008).<br />
Exportgüter sind: Erdgas, Holz und Holzprodukte, Bohnen und Hülsenfrü<strong>ch</strong>te, Edelsteine und Jade, Kleidungsstücke<br />
und Fis<strong>ch</strong>produkte.<br />
<strong>Burma</strong> ist na<strong>ch</strong> Afghanistan der zweitgrösste Produzent von illegalem Opium – mit einem ges<strong>ch</strong>ätzten<br />
Anteil vom 14% der gesamten Menge. Die Opiumproduktion wurde in den letzten Jahren massiv<br />
zurückges<strong>ch</strong>raubt und wird heutzutage auf weniger als 15% der Menge ges<strong>ch</strong>ätzt, die in den 1990ern zu<br />
Hö<strong>ch</strong>stzeiten errei<strong>ch</strong>t wurde. <strong>Burma</strong> ist ferner einer der Haupthersteller von Amphetamin-Stimulanzien<br />
in Asien: Sie werden in s<strong>ch</strong>wer auffindbaren Ds<strong>ch</strong>ungel-Fabriken tonnenweise hergestellt und vor allem<br />
über Thailand und China in die ganze Welt exportiert. Die burmesis<strong>ch</strong>e Regierung hat si<strong>ch</strong> dazu verpfli<strong>ch</strong>tet,<br />
den Kampf gegen Drogen(produktion) zu verstärken.<br />
Das Tourismpotenzial ist riesig, bleibt jedo<strong>ch</strong> unterentwickelt wegen der s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Infrastruktur und<br />
<strong>Burma</strong>s Image, das wegen der Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsverletzungen und der Unterdrückung jegli<strong>ch</strong>er Opposition<br />
in einem s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten Li<strong>ch</strong>t steht.<br />
Eines der neusten Projekte der Regierung ist es, die riesigen Erdgasvorkommen zu nutzen. Mit Erdgas<br />
werden beinahe 40% des Exportvolumens erwirts<strong>ch</strong>aftet. Der Hauptexportmarkt ist Thailand, und China<br />
wird bald ebensoviel erhalten. Das Erdgas hat zwar viel zu <strong>Burma</strong>s Exporteinnahmen beigetragen, ist aber<br />
au<strong>ch</strong> sehr anfällig gegenüber Kurss<strong>ch</strong>wankungen und sinkenden Preisen.<br />
4 THEMA BURMA SEITE 35