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4 Thema Burma - File Server - educa.ch

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Präsident Hu of China mit dem Vorsitzenden<br />

des State Peace and Development<br />

Council of the Union of Myanmar<br />

Senior General Than Shwe bei der<br />

Feier des 55ten Jahrestages der diplomatis<strong>ch</strong>en<br />

Beziehungen zwis<strong>ch</strong>en der<br />

Volksrepublik China und <strong>Burma</strong><br />

VereInIGTe sTaaTen<br />

4<br />

Die politis<strong>ch</strong>en Beziehungen zwis<strong>ch</strong>en den Vereinigten Staaten und <strong>Burma</strong> vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terten si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> der<br />

brutalen Unterdrückung der prodemokratis<strong>ch</strong>en Demonstrationen 1988. Die seither verfolgte Repression,<br />

eins<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> der brutalen Nieders<strong>ch</strong>lagung der friedli<strong>ch</strong>en Proteste der Safranrevolution im September<br />

2007 belastete die Beziehungen zusätzli<strong>ch</strong>.<br />

Die Vereinigten Staaten haben <strong>Burma</strong> unter vers<strong>ch</strong>iedenen Regierungen weit rei<strong>ch</strong>ende Sanktionen<br />

auferlegt, die ein Importverbot, ein Exportverbot von finanziellen Dienstleistungen sowie das Einfrieren<br />

aller Anlagen bestimmter burmesis<strong>ch</strong>er Finanzinstitute, Individuen und Unternehmen, die bestimmten<br />

Führungspersonen der Junta mit Material oder finanzieller Unterstützung versorgen.<br />

Des Weiteren verbietet die US-Regierung seit 1997 in <strong>Burma</strong> neue Investitionen seitens US-amerikanis<strong>ch</strong>er<br />

BürgerInnen oder Firmen. Eine Anzahl US-Firmen hat dem burmesis<strong>ch</strong>en Markt von vor der Einführung<br />

dieser Regelung den Rücken gekehrt, da si<strong>ch</strong> einerseits das Ges<strong>ch</strong>äftsklima permanent vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terte,<br />

andererseits immer mehr kritis<strong>ch</strong>e Stimmen von Mens<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>tsgruppen, KonsumentInnen und<br />

Shareholdern laut wurden. Die Vereinigten Staaten haben au<strong>ch</strong> Gegenmassnahmen eingeleitet in Bezug<br />

auf die ungenügenden Vorkehrungen <strong>Burma</strong>s, Geldwäs<strong>ch</strong>erei zu verhindern. Zudem gibt es seit vielen<br />

Jahren Eins<strong>ch</strong>ränkungen bei der Ausstellung von Visa.<br />

Wegen seiner s<strong>ch</strong>weren Verletzungen von Religionsfreiheit ist <strong>Burma</strong> “ein Land von besonderer Besorgnis”<br />

(Country of Particular Concern) unter dem internationalen Religionsfreiheitsgesetz. <strong>Burma</strong> ers<strong>ch</strong>ien<br />

au<strong>ch</strong> als “Drittstufe-Land” im Mens<strong>ch</strong>enhandel-Beri<strong>ch</strong>t wegen seines konstanten Einsatzes von Zwangsarbeit<br />

und wurde dafür mit weiteren Sanktionen bestraft.<br />

<strong>ch</strong>Ina<br />

Während der meisten Zeit des Kalten Krieges unterstützte China unverhohlen die Kommunistis<strong>ch</strong>e Partei<br />

<strong>Burma</strong>s, die si<strong>ch</strong> gegen die Regierungskräfte auflehnte. <strong>Burma</strong>s Militärführer General Ne Win leitete<br />

1980 eine Annäherung zu China ein und seither ist das Na<strong>ch</strong>barland ein strategis<strong>ch</strong>er Verbündeter der<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Militärregierungen.<br />

Heutzutage investiert China grossflä<strong>ch</strong>ig in <strong>Burma</strong>s Infrastruktur, Unternehmen und Bodens<strong>ch</strong>ätze. China<br />

verfolgt als Na<strong>ch</strong>barland strategis<strong>ch</strong>e Interessen: Es erhielt vom Regime die Re<strong>ch</strong>te, von einem riesigen<br />

Feld im Bengalis<strong>ch</strong>en Meer Erdgas abzubauen, obwohl es andere Angebote aus Indien und Südkorea<br />

gab. Das Gas wird mit Pipelines dur<strong>ch</strong>s nördli<strong>ch</strong>e <strong>Burma</strong> in die von Land ums<strong>ch</strong>lossene Provinz Yunnan im<br />

Südwesten Chinas transportiert. Eine parallele Pipeline wird Öl transportieren, das China aus dem Mittleren<br />

Osten und Afrika importiert, während eine S<strong>ch</strong>nellstrasse den Handel zwis<strong>ch</strong>en Yunnan und einem<br />

Tiefwasserhafen an der Küste <strong>Burma</strong>s ermögli<strong>ch</strong>en wird. Diese Energie-Transporte dur<strong>ch</strong> die Hintertür<br />

werden Chinas Anhängigkeit von Südostasien Meeresstrasse ents<strong>ch</strong>ärfen. Peking für<strong>ch</strong>tet, dass diese in<br />

Krisenzeiten ges<strong>ch</strong>lossen werden könnte.<br />

China wird im S<strong>ch</strong>nelltempo zu <strong>Burma</strong>s wi<strong>ch</strong>tigstem Handelpartner, indem es S<strong>ch</strong>uldenerlass, finanzielle<br />

Unterstützung für wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Entwicklung und gestützte Kredite für den Bau von Infrastruktur und<br />

für die Lei<strong>ch</strong>tindustrie anbietet. Au<strong>ch</strong> die Zusammenarbeit der Militärs der beiden Länder ist si<strong>ch</strong> am<br />

Entwickeln. Gemeinsam mit Singapur gehört China zum Hauptzulieferer von Waffen für die burmesis<strong>ch</strong>e<br />

Armee. 1990 lieferte es Waffen im Wert von 1,2 Milliarden USD. Ein weiteres Abkommen über 400 Millionen<br />

USD wurde 1994 abges<strong>ch</strong>lossen. China spielte au<strong>ch</strong> eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle bei der Aufstockung der<br />

4 THEMA BURMA SEITE 76

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