Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV
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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
5. Modul „Werteerziehung“<br />
Alle nicht einmaligen Maßnahmen müssen von<br />
den Betroffenen selbst oder von einheimischen<br />
Organisationen weiter zu führen sein. Eingesetzte<br />
Technologie muss den derzeitigen sowie<br />
den absehbar zukünftigen Fähigkeiten und<br />
Möglichkeiten der Betroffenen zur Nutzung und<br />
Wartung dieser Technologie sowie deren verfügbaren<br />
und erschließbaren Energiequellen<br />
angepasst sein. Wo Entwicklungsziele auch<br />
Bildungsziele enthalten, hat die Vermittlung von<br />
Fähigkeiten zur Lösung realer Probleme Vorrang<br />
vor reiner Wissensvermittlung. Dabei<br />
muss darauf geachtet werden, dass die bei der<br />
Problemlösung gemachten Erfahrungen weitergegeben<br />
und zur Lösung vergleichbarer Probleme<br />
genutzt werden können. Erfahrungen<br />
und Erkenntnisse aus der Hilfstätigkeit und Unterstützungsarbeit<br />
sind zur Bewusstseinsbildung<br />
zu nutzen.<br />
Sowohl zwischen den unterschiedlich entwickelten<br />
Ländern der EU als auch gegenüber<br />
Entwicklungsländern steht die "Förderung von<br />
Toleranz und Völkerverständigung zwischen<br />
den Menschen, insbesondere auf kulturellem<br />
Gebiet" im Vordergrund, um gemeinsame<br />
Werthaltungen im humanitären Bereich und im<br />
Sinne der Menschenrechte erreichen zu können.<br />
Solidarität ist allerdings keineswegs nur ein<br />
Thema für die „hohe“ Politik, für wohltätige Stiftungen<br />
oder für Philantropen! Auch in der Erziehung<br />
von Kindern und jungen Menschen<br />
spielt die Frage der Zusammengehörigkeit eine<br />
ganz gewichtige Rolle.<br />
Empathie und Verbundenheit sind menschliche<br />
Kapazitäten, die schon im Kleinkindalter durch<br />
„Forderungen“, wie etwa auf einander Rücksicht<br />
zu nehmen, gezielt gefördert werden müssen.<br />
Später - mit zunehmendem Alter der<br />
jungen Menschen - wird das Eingehen auf<br />
Werte wie Empathie, Verbundenheits- und Zusammengehörigkeitsgefühle<br />
von den begleitenden<br />
ErzieherInnen und LehrerInnen zunehmend<br />
mehr Sensibilität erfordern, da unsere<br />
gegenwärtige Gesellschaft oft von widersprüchlichen<br />
Einstellungen - wie Egoismus und<br />
Konsumzwängen - geprägt ist.<br />
Argumente also, die aus keiner Kinderbetreuungseinrichtung,<br />
aus keiner Schulklasse, aus<br />
keiner Jugendgruppe, aus keiner Studien-Gemeinschaft<br />
wegzudenken sind.<br />
4.4 Toleranz<br />
Toleranz und Duldung sind Begriffe, die häufig<br />
im sozialen, kulturellen und religiösen Kontext<br />
benützt werden, um Haltungen und Handlungsweisen<br />
zu beschreiben, die Minderheiten<br />
oder kleinere Interessensgruppen vor Diskriminierung<br />
durch die Mehrheit schützen sollen.<br />
Der Begriff Toleranz sollte nicht nur im Zusammenhang<br />
mit religiösen Minderheiten (im Sinne<br />
der protestantischen Reformation) beschränkt<br />
werden, da er in unserer Gesellschaft auf zahlreiche<br />
andere Bereiche wie Politik, Weltanschauungen,<br />
Vorlieben und Abneigungen,<br />
Sexualität und ganz besonders auf neue Orientierungen<br />
im gesellschaftlich-sozialen Bereich<br />
angewandt wird.<br />
Obwohl Toleranz im weiteren Sinn mit dem<br />
Recht zu bestrafen - oder es zu unterlassen -<br />
zusammenhängt, sollten im positiven Sinne<br />
auch stets die Begriffe Akzeptanz und Respekt<br />
mit angesprochen werden.<br />
In der weiter gefassten soziologischen Bedeutung<br />
impliziert Toleranz aber auch, dass Intoleranz<br />
als ein Synonym für Druck, Gewalt,<br />
unüberbrückbare Gegensätze, scharfe Diskriminierung<br />
oder soziale Instabilität gewertet<br />
werden kann.<br />
In diesem Sinne praktizieren autoritäre politische<br />
Systeme das genaue Gegenteil von Toleranz,<br />
was an aktuellen Beispielen (z.B.<br />
autoritäre Staaten auf anderen Kontinenten,<br />
oder religiös-fundamentalistische Weltanschauungen)<br />
aber auch an jenen aus der<br />
furchtbaren Vergangenheit des Faschismus<br />
und Nationalsozialismus überzeugend belegt<br />
werden kann.<br />
Historisch betrachtet, haben politische und religiöse<br />
Toleranz stets die wichtigsten Aspekte<br />
des Begriffes abgedeckt, was aber auch bedeutet,<br />
dass schwerwiegende Differenzen zwischen<br />
politischen und religiösen Ideologien zu<br />
unzähligen Kriegen, Verbrechen und anderen<br />
Grausamkeiten geführt haben.<br />
II. Themen 131