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Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

6. Modul „Musisch-künstlerische Bildung“<br />

Aktuelle Zielsetzungen in der<br />

Musikpädagogik<br />

II. Themen<br />

Wolf Peschl<br />

Überlegungen zu gegenwärtigen Strömungen<br />

der Musikpädagogik in einem gemeinsamen<br />

Europa<br />

1. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit<br />

Der Mensch hat sich von Anbeginn an der<br />

Künste bedient, um den Widersprüchlichkeiten<br />

seiner Existenz, den Spannungen zwischen<br />

Sein und Schein, Angst und Macht, Wehrlosigkeit<br />

und Aggression, Verzweiflung und Hoffnung<br />

zu begegnen und sein Leben mit Sinn<br />

füllen zu können. In allen Religionen werden<br />

göttliche Mächte in kunstvollen Litaneien angebetet,<br />

Kunstwerke von Menschenhand den<br />

Göttern und Dämonen geweiht und durch symbolische<br />

Bilder oder Szenen Brücken zu den<br />

Jenseitigen geschaffen. In dramatischen Festen,<br />

Liturgien und Ritualen deutet der Mensch<br />

sein Leben und versucht durch verschiedenartigste<br />

Formen der künstlerischen Gestaltung<br />

Freude, Trauer, Liebe, Hoffnung, Verzweiflung<br />

und Zuversicht für die Gottheit darzustellen.<br />

In ganz besonderer Weise wird natürlich Musik<br />

zum Medium dieses Handelns, zur Vermittlerin<br />

im religiösen Spannungsraum und zur Trägerin<br />

von Botschaften, Signalen und vielfältigen psychischen<br />

Emotionen und religiösen Visionen.<br />

Zugleich gewinnt musikalisches Gestalten<br />

einen wichtigen Anteil an jenem Schöpfungsauftrag,<br />

der allen Menschen übertragen wurde<br />

und der letztlich erst das Leben liebenswürdig<br />

macht.<br />

Musik führt uns auf den Weg zum eigenen Ich,<br />

sie lässt uns die individuelle Erlebnisfähigkeit<br />

entdecken, Gefühle spüren und sie ausleben,<br />

sie leitet den Menschen an, in sich selbst hineinzuhorchen<br />

und aus sich selbst herauszugehen<br />

sowie sich in andere besser einfühlen<br />

zu können.<br />

Vom spielerischen Umgang mit Musik über die<br />

Entwicklung praktischer musikalischer Fertigkeiten<br />

und Talente führt die Kunst zur Fähigkeit<br />

des Ausdrückens von Ideen und Empfindungen,<br />

denn „Musik sagt mehr als 1000<br />

Worte.“<br />

Musik als „Sprache des Herzens“ bildete eine<br />

alogische und phantastische Denkweise und<br />

Ausdrucksform. Sie muss daher wieder jene<br />

zentrale Funktion in den Erziehungssystemen

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