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Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

3. Modul<br />

„Entwicklungspsychologische Ansätze”<br />

Ladd et al. (1993) fanden, dass Kinder, deren<br />

Eltern es ermöglichen, in den Vorschuljahren<br />

häufig mit ihren Freunden zu spielen, über ein<br />

größeres soziales Netzwerk verfügen und geübter<br />

sind im sozialen Umgang. Die Eltern<br />

schaffen die Möglichkeit für das gemeinsame<br />

Spiele. Hierdurch zeigen sie ihren Kindern, wie<br />

sie selbst in Kontakt zu Gleichaltrigen treten<br />

können. Zudem stehen sie ihren Kindern stets<br />

mit Rat und Tat beiseite und vermitteln somit,<br />

wie sie sich anderen Menschen verhalten sollten.<br />

Durch ihre Problemlösevorschläge nehmen<br />

sie Einfluss auf die soziale Kompetenz<br />

und die Peer-Akzeptanz des Vorschulkindes.<br />

Beispielsweise indem die Eltern den Umgang<br />

mit Konflikten aufzeigen, dem Kind zu verstehen<br />

geben, dass gegenseitiges Aufstacheln<br />

vermieden werden sollte oder auch durch den<br />

Besuch einer Spielgruppe (Laird et al., 1994;<br />

Mize & Pettit, 1997).<br />

Vieles am elterlichen Verhalten ist darauf ausgerichtet,<br />

die Interaktion unter Kindern zu fördern.<br />

Häufig wirkt sich dies auch auf deren<br />

Beziehungen untereinander aus. In zahlreichen<br />

Studien konnte beispielsweise eine sichere<br />

Bindung zu den Eltern in Beziehung gebracht<br />

werden mit aufeinander eingehende harmonische<br />

Interaktionen unter Gleichaltrigen (Bost et<br />

al.,1998; Schneider, Atkinson & Tardif, 2001).<br />

Hierfür ist der emotional expressive und unterstützende<br />

Kommunikationsstil, der auch zur<br />

Bindungssicherheit beiträgt, verantwortlich. Es<br />

wurden Zusammenhänge festgestellt zwischen<br />

emotional positiven Eltern-Kind-Konversationen<br />

und dem prosozialen Verhalten des Kindes<br />

sowie positiven Peerbeziehungen ( Clark<br />

& Ladd, 2000; Lindsay & Mize, 2000).<br />

4. Moralentwicklung<br />

Ab dem 2 . Lebensjahr reagiert ein Kind mit<br />

Stress auf Handlungen, die aggressiver Natur<br />

sind. Sie verwenden Wörter wie „gut“ oder<br />

„schlecht“.<br />

Es entwickelt sich eine zunehmende Fähigkeit<br />

Recht von Unrecht zu unterscheiden. Die Eltern<br />

reagieren darauf, indem sie Kinder zunehmend<br />

für ihr eigenes Verhalten zur Verantwortung<br />

ziehen.<br />

II. Themen<br />

Kinder können zunehmend moralische Regeln<br />

aufzählen („Sag die Wahrheit…”). Das Gewissen<br />

entsteht in der frühen Kindheit. Zunächst<br />

ist die Moral des Kindes extern kon- trolliert.<br />

Nach und nach wird die Moral des Kindes<br />

durch die inneren Standards reguliert.<br />

Alle wichtigen Theorien zeigen eine gewisse<br />

Übereinstimmung. Die psychoanalytische<br />

Sichtweise legt das Hauptaugenmerk auf die<br />

emotionale Seite des Gewissens: Identifikation<br />

und Schuldgefühl als Antriebeskräfte guten<br />

Verhaltens.<br />

„Die erklärende Erziehungsmaßnahme“ ist eine<br />

effektive Methode, um Selbstkontrolle und prosoziales<br />

Verhalten zu fördern.<br />

„Die soziale Lerntheorie“: hier ist Stärkung und<br />

das Modell-Lernen die Grundlage moralischen<br />

Handelns.<br />

Effektive Erwachsenenrollenmodelle für moralisches<br />

Urteilen sollten warmherzig sein und<br />

eine positive Autorität ausstrahlen. Erwachsene<br />

sollten das, was sie dem Kind demonstrieren,<br />

auch selbst tun. Häufige harte Bestrafung ist<br />

nicht förderlich auf die Internalisierung.<br />

Alternativen wären verordnete Auszeiten und<br />

der Entzug von Privilegien. Bei Strafe ist Konsequenz<br />

wichtig und die Aufrechterhaltung<br />

einer warmherzigen Beziehung zum Kind. Es<br />

sollte dann auch Klärung verbal angeboten<br />

werden.<br />

4.1 Moralisches Denken und Urteilen<br />

Wie Kinder über moralische Angelegenheiten<br />

denken, bildet eine Grundlage ihres moralischen<br />

oder unmoralischen Verhaltens.<br />

Piagen beschrieb 2 moralische Stadien - die<br />

heteronome und die autonome Moral und eine<br />

dazwischen liegende Übergangsphase (Piagen<br />

1932 )<br />

Auf der ersten Stufe betrachten Kinder Regeln<br />

als festgelegt und gewichten bei der Bewertung<br />

von Handlungen die Folgen stärker als die Absichten.<br />

Piagen ist die Kombination aus kognitiver<br />

Entwicklung und gleichberechtigter, kooperativer<br />

Interaktion mit Gleichaltrigen, die<br />

Kinder ins autonome Stadium bringt, in dem sie<br />

erkennen, dass Regeln im Einvernehmen der<br />

Gruppe geändert werden können und die mo-

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