Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV
Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV
Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
84<br />
CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
3. Modul<br />
„Entwicklungspsychologische Ansätze”<br />
Ladd et al. (1993) fanden, dass Kinder, deren<br />
Eltern es ermöglichen, in den Vorschuljahren<br />
häufig mit ihren Freunden zu spielen, über ein<br />
größeres soziales Netzwerk verfügen und geübter<br />
sind im sozialen Umgang. Die Eltern<br />
schaffen die Möglichkeit für das gemeinsame<br />
Spiele. Hierdurch zeigen sie ihren Kindern, wie<br />
sie selbst in Kontakt zu Gleichaltrigen treten<br />
können. Zudem stehen sie ihren Kindern stets<br />
mit Rat und Tat beiseite und vermitteln somit,<br />
wie sie sich anderen Menschen verhalten sollten.<br />
Durch ihre Problemlösevorschläge nehmen<br />
sie Einfluss auf die soziale Kompetenz<br />
und die Peer-Akzeptanz des Vorschulkindes.<br />
Beispielsweise indem die Eltern den Umgang<br />
mit Konflikten aufzeigen, dem Kind zu verstehen<br />
geben, dass gegenseitiges Aufstacheln<br />
vermieden werden sollte oder auch durch den<br />
Besuch einer Spielgruppe (Laird et al., 1994;<br />
Mize & Pettit, 1997).<br />
Vieles am elterlichen Verhalten ist darauf ausgerichtet,<br />
die Interaktion unter Kindern zu fördern.<br />
Häufig wirkt sich dies auch auf deren<br />
Beziehungen untereinander aus. In zahlreichen<br />
Studien konnte beispielsweise eine sichere<br />
Bindung zu den Eltern in Beziehung gebracht<br />
werden mit aufeinander eingehende harmonische<br />
Interaktionen unter Gleichaltrigen (Bost et<br />
al.,1998; Schneider, Atkinson & Tardif, 2001).<br />
Hierfür ist der emotional expressive und unterstützende<br />
Kommunikationsstil, der auch zur<br />
Bindungssicherheit beiträgt, verantwortlich. Es<br />
wurden Zusammenhänge festgestellt zwischen<br />
emotional positiven Eltern-Kind-Konversationen<br />
und dem prosozialen Verhalten des Kindes<br />
sowie positiven Peerbeziehungen ( Clark<br />
& Ladd, 2000; Lindsay & Mize, 2000).<br />
4. Moralentwicklung<br />
Ab dem 2 . Lebensjahr reagiert ein Kind mit<br />
Stress auf Handlungen, die aggressiver Natur<br />
sind. Sie verwenden Wörter wie „gut“ oder<br />
„schlecht“.<br />
Es entwickelt sich eine zunehmende Fähigkeit<br />
Recht von Unrecht zu unterscheiden. Die Eltern<br />
reagieren darauf, indem sie Kinder zunehmend<br />
für ihr eigenes Verhalten zur Verantwortung<br />
ziehen.<br />
II. Themen<br />
Kinder können zunehmend moralische Regeln<br />
aufzählen („Sag die Wahrheit…”). Das Gewissen<br />
entsteht in der frühen Kindheit. Zunächst<br />
ist die Moral des Kindes extern kon- trolliert.<br />
Nach und nach wird die Moral des Kindes<br />
durch die inneren Standards reguliert.<br />
Alle wichtigen Theorien zeigen eine gewisse<br />
Übereinstimmung. Die psychoanalytische<br />
Sichtweise legt das Hauptaugenmerk auf die<br />
emotionale Seite des Gewissens: Identifikation<br />
und Schuldgefühl als Antriebeskräfte guten<br />
Verhaltens.<br />
„Die erklärende Erziehungsmaßnahme“ ist eine<br />
effektive Methode, um Selbstkontrolle und prosoziales<br />
Verhalten zu fördern.<br />
„Die soziale Lerntheorie“: hier ist Stärkung und<br />
das Modell-Lernen die Grundlage moralischen<br />
Handelns.<br />
Effektive Erwachsenenrollenmodelle für moralisches<br />
Urteilen sollten warmherzig sein und<br />
eine positive Autorität ausstrahlen. Erwachsene<br />
sollten das, was sie dem Kind demonstrieren,<br />
auch selbst tun. Häufige harte Bestrafung ist<br />
nicht förderlich auf die Internalisierung.<br />
Alternativen wären verordnete Auszeiten und<br />
der Entzug von Privilegien. Bei Strafe ist Konsequenz<br />
wichtig und die Aufrechterhaltung<br />
einer warmherzigen Beziehung zum Kind. Es<br />
sollte dann auch Klärung verbal angeboten<br />
werden.<br />
4.1 Moralisches Denken und Urteilen<br />
Wie Kinder über moralische Angelegenheiten<br />
denken, bildet eine Grundlage ihres moralischen<br />
oder unmoralischen Verhaltens.<br />
Piagen beschrieb 2 moralische Stadien - die<br />
heteronome und die autonome Moral und eine<br />
dazwischen liegende Übergangsphase (Piagen<br />
1932 )<br />
Auf der ersten Stufe betrachten Kinder Regeln<br />
als festgelegt und gewichten bei der Bewertung<br />
von Handlungen die Folgen stärker als die Absichten.<br />
Piagen ist die Kombination aus kognitiver<br />
Entwicklung und gleichberechtigter, kooperativer<br />
Interaktion mit Gleichaltrigen, die<br />
Kinder ins autonome Stadium bringt, in dem sie<br />
erkennen, dass Regeln im Einvernehmen der<br />
Gruppe geändert werden können und die mo-