10.08.2013 Aufrufe

Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

2. Modul<br />

„Elternpartizipation in Bildungsprozessen”<br />

î Zukunftsorientiert wäre die Gründung von<br />

Elternakademien in den Ländern, die entsprechend<br />

der Lehrerfortbildungsakademien<br />

eine kontinuierliche, unabhängige,<br />

überparteiliche Information und Begleitung<br />

der Eltern gewähren müssten.<br />

Auf europäischer Ebene wäre ein Modellversuch<br />

"Europäische Elternakademie" zu<br />

erproben<br />

î Förderung von Motivation/Engagement<br />

der Eltern und Einbindung mit persönlichen<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

î Gemeinsame Projektentwicklung<br />

î Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturen,<br />

Persönliches Interview, Unterschiede<br />

kennen, verstehen, voneinander lernen,<br />

Sprachbarrieren überwinden<br />

Input<br />

Besondere Wege der Beteiligung von Migranteneltern<br />

MigrantInnen sollten wie deutsche Eltern immer<br />

in die pädagogische Arbeit der KiTa/Schule einbezogen<br />

werden: So können sie eingeladen<br />

werden, in die Gruppe zu kommen, um den<br />

Kindern Grußformeln, Reime oder Lieder in<br />

ihrer Herkunftssprache zu lehren oder die gleiche<br />

Geschichte, die von der ErzieherIn/LehrerIn<br />

auf Deutsch präsentiert wird, in ihrer<br />

Sprache vorzulesen. Die Einbindung der MigrantInnen<br />

stärkt ihr Selbstbewusstsein und<br />

führt zu einem größeren Engagement im Kindergarten;<br />

sie lesen auch mehr zu Hause vor.<br />

Für die Entwicklung der deutschen Kinder ist<br />

wichtig, dass sie sich in diesen Situationen<br />

immer wieder in der Rolle der Nichtverstehenden<br />

erleben. Dies fördert ihr Verständnis für die<br />

Situation von Migranten (-kindern).<br />

MigrantInnen können in KiTa/Schule auch auf<br />

regelmäßiger Basis ihre Herkunftssprache lehren,<br />

wie das Beispiel der Elternaktion "Sprachecke"<br />

verdeutlicht, die regelmäßig mit einer<br />

Dauer von 45 bis 60 Minuten erfolgt: "Es geht<br />

um angeleitetes Spielen in einer anderen Sprache<br />

als Deutsch mit einer Kindergruppe von<br />

sechs bis acht Kindern. Die Kinder lernen einfache<br />

kultur- und sprachbezogene Spiele, Lieder,<br />

Reime etc. kennen". Für die Planung und<br />

Durchführung des Angebots sind MigrantInnen<br />

zuständig. Die Pädagogen unterstützen sie<br />

durch den Erwerb von Bilderbüchern, Spielen,<br />

Liedtexten usw. in ihrer Herkunftssprache.<br />

Als Beitrag zur interkulturellen Erziehung können<br />

MigrantInnen auch von ihrem Herkunftsland<br />

und den dortigen Lebensverhältnissen,<br />

Sitten und Bräuchen berichten, Fotos oder Dias<br />

zeigen, den Kindern Spiele aus ihrer Heimat<br />

beibringen, mit ihnen typische Landesgerichte<br />

kochen oder mit ihnen handwerkliche Tätigkeiten<br />

wie Flechten oder Knüpfen üben. Ferner<br />

können (religiöse) Feste gemeinsam gefeiert<br />

werden, wobei MigrantInnen die Festgestaltung<br />

übernehmen und über die Entstehung, den<br />

Sinn und die Bedeutung des jeweiligen Festes<br />

informieren. Die Anschaffung eines interkulturellen<br />

Kalenders durch KiTa/Schule kann für die<br />

Planung solcher Angebote sehr hilfreich sein.<br />

Solche Feiern sind eher zu empfehlen als so<br />

genannte "multikulturelle Feste", bei denen MigrantInnen<br />

auf die Rolle derjenigen festgelegt<br />

werden, die exotisches Essen kochen und<br />

Folklore darbieten. Hier werden Stereotype und<br />

Vorurteile eher verfestigt als abgebaut.<br />

Hier wird deutlich, dass MigrantInnen durchaus<br />

einen Beitrag zur Bildung der (deutschen) Kinder<br />

leisten können. Werden sie gezielt und relativ<br />

häufig in die pädagogische Arbeit einbezogen,<br />

erweitert sich die Erziehungspartnerschaft<br />

mit ihnen zu einer Bildungspartnerschaft.<br />

Veranstaltungen für Eltern / Großeltern / Geschwister<br />

und MigrantInnen mit schlechten<br />

Deutschkenntnissen können an Elternabenden<br />

oder Gesprächskreisen nur teilnehmen, wenn<br />

für sie gedolmetscht wird (z.B. in so genannten<br />

"Murmelgruppen"). Es ist sinnvoll, wenn die Pädagogen<br />

dann möglichst langsam sprechen<br />

und die übersetzende Person vorab über die<br />

zentralen Inhalte der Veranstaltung informieren.<br />

In KiTa/Schulen mit vielen zugewanderten Eltern<br />

kann eine Informationsveranstaltung "Interkulturelle<br />

Pädagogik - eine Chance für mein<br />

Kind" durchgeführt werden, bei der die relevanten<br />

Erziehungsziele und deren Umsetzung<br />

diskutiert werden. Hier kann auch den deutschen<br />

Eltern die Angst genommen werden,<br />

dass ihre Kinder benachteiligt würden. Ähnliches<br />

gilt für einen Elternabend zum Thema<br />

"Förderung der Mehrsprachigkeit im Kindergarten":<br />

Diskutiert wird, wie Pädagogen in<br />

KiTa/in der Schule die Sprachkompetenz aller<br />

I. Transition<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!