Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV
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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
Europäischer Forschungsstand<br />
einschließlich der Länderberichte<br />
Katalog ist auf der Grundlage wissenschaftlicher<br />
Kenntnisse und unter breiter Beteiligung<br />
der Fachöffentlichkeit entstanden. Er soll der<br />
Praxis Orientierung und Anregung geben. Ausführlich<br />
wird als Qualitätsbereich die Phase der<br />
Eingewöhnung behandelt, also der Übergang<br />
von der Familie in die Einrichtung. Zur Eingewöhnung<br />
ist gute Praxis für den Einbezug der<br />
Eltern sehr gründlich beschrieben. Auch Angebote,<br />
die sich direkt an die Eltern richten, werden<br />
genannt (S. 234ff.):<br />
î Den Eltern stehen während der Eingewöhnung<br />
angenehme Aufenthaltsräume zur<br />
Verfügung.<br />
î Die Erzieherin spricht einfühlsam mit den<br />
Eltern über Gefühle, die die Trennung von<br />
ihrem Kind bei ihnen auslöst (z.B. Traurigkeit<br />
oder Ängste).<br />
î Es gibt eine gemeinsame Eingewöhnungszeit<br />
für Kinder und Eltern von angemessener<br />
Dauer. Die Einrichtung erwartet<br />
von Eltern, dass sie sich an der Eingewöhnung<br />
beteiligen.<br />
î Die Planung sieht vor, dass zu Beginn der<br />
Eingewöhnung von Kleinstkindern und<br />
jüngeren Kindern neben der Mutter oder<br />
dem Vater und der Bezugserzieherin nur<br />
wenige weitere Kinder in der Gruppe anwesend<br />
sind.<br />
î Die Einrichtung macht die Eltern frühzeitig<br />
vor Aufnahme des Kindes schriftlich und<br />
auf einer Informationsveranstaltung mit<br />
dem Eingewöhnungskonzept vertraut.<br />
î Die Kinder haben bereits vor Aufnahme<br />
die Möglichkeit, die neue Lebensumwelt<br />
und die Erzieherin kennen zu lernen (z.B.<br />
durch Schnuppertage für Kinder und Eltern,<br />
den Besuch einer Spielgruppe im<br />
Jahr vor der Aufnahme, die Teilnahme am<br />
Sommerfest oder an einem gemeinsamen<br />
Ausflug).<br />
î Vor Beginn der Eingewöhnung findet mindestens<br />
ein individuelles Vorbereitungsgespräch<br />
zwischen der Erzieherin, die das<br />
Kind eingewöhnt, statt. Die Erzieherin<br />
spricht dabei mit den Eltern über die Lebenssituation<br />
der Familie, die Vorlieben,<br />
Gewohnheiten die eventuelle Besonderheiten<br />
des Kindes.<br />
î In diesem Vorbereitungsgespräch begrün-<br />
IV. Nationale Berichte<br />
det die Erzieherin, warum es sinnvoll ist,<br />
dass Mutter oder Vater das Kind während<br />
der Eingewöhnungszeit zeitweise begleiten<br />
und in der Einrichtung anwesend sind.<br />
Sie bespricht mit den Eltern den Ablauf<br />
der Eingewöhnung und legt die einzelnen<br />
Schritte mit ihnen fest.<br />
î Die Erzieherin tauscht sich mit den Eltern<br />
regelmäßig über den Verlauf der Eingewöhnung<br />
und das Befinden des Kindes<br />
aus und bezieht die Ergebnisse in die weitere<br />
Planung der Eingewöhnung ein.<br />
î In der Anfangsphase der Eingewöhnung<br />
begleitet eine familiale Bezugsperson (in<br />
der Regel Mutter oder Vater) das Kind in<br />
den Gruppenraum und nimmt am Gruppenalltag<br />
teil.<br />
î Pflegehandlungen (z.B. Füttern, Wickeln)<br />
führt die Bezugsperson in Gegenwart der<br />
Erzieherin durch; diese übernimmt diese<br />
Tätigkeiten erst, wenn sie mit dem Kind<br />
vertraut ist.<br />
î Die erste Mahlzeit und das erste Schlafen<br />
in der Gruppe wird von der familialen Bezugsperson<br />
begleitet.<br />
î Bei Kleinstkindern und jüngeren Kindern<br />
bleibt die begleitende Bezugsperson aus<br />
der Familie während der ersten Trennungsphasen<br />
jederzeit in der Einrichtung<br />
erreichbar. Die Trennungszeiten und Abwesenheit<br />
der Bezugsperson werden<br />
schrittweise verlängert.<br />
î Die Erzieherin dokumentiert während der<br />
Eingewöhnungszeit täglich ihre Beobachtungen<br />
zum Befinden und Verhalten des<br />
Kindes. Sie nutzt diese Aufzeichnungen,<br />
um den weiteren Verlauf der Eingewöhnung<br />
zu planen und mit den Eltern abzustimmen.<br />
In dieser detaillierten Weise werden weitere<br />
Kriterien für eine gute pädagogische Praxis bei<br />
der Eingewöhnung von Kindern, beim Begrüßen<br />
und Verabschieden zwischen Erzieherin,<br />
Kind und Eltern beschrieben sowie Formen der<br />
Angebote und Beratung für die Eltern und<br />
deren Mitwirkung in Gremien und allgemeine<br />
Partizipation.<br />
Im Nationalen Kriterienkatalog fehlt als Qualitätsbereich<br />
die Vorbereitung und Begleitung