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Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV

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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />

3. Modul<br />

„Entwicklungspsychologische Ansätze”<br />

î das Kind blickt während des eigenen Tuns<br />

ab und zu auf<br />

î es beobachtet direkt die Aktivität der anderen<br />

Kinder<br />

î das Kind zeigt Anteilnahme an der Aktivität<br />

der anderen Kinder<br />

î es wird von der allgemeinen Atmosphäre<br />

angesteckt<br />

î das Kind übernimmt bei anderen Gesehenes<br />

ins eigene Spiel<br />

î erste vorsichtige, direkte Kontakte werden<br />

geknüpft.<br />

Das Parallelspiel bietet zahlreiche Möglichkeiten:<br />

î andere Kinder und deren Verhaltensweisen<br />

können kennen gelernt werden<br />

î Spielverläufe können beobachtet und verstanden<br />

werden<br />

î es kann aus „sicherer“ Distanz heraus<br />

passiv an Handlungen teilgenommen und<br />

somit damit vertraut werden<br />

î Bewegungen und Aktivitäten können imitiert<br />

und nachempfunden werden<br />

î Anregungen für das eigene Spiel können<br />

erhalten werden<br />

î es können Informationen über Abläufe,<br />

Kinder und Objekte erhalten werden<br />

î das Kind kann selbst über die Stufen der<br />

Annäherung, bzw. der Interaktion entscheiden.<br />

Bereits in den ersten Lebensjahren kennzeichnen<br />

spielerische und andere prosoziale Verhaltensweisen<br />

die Kontakte zwischen den<br />

Kindern deutlich öfter als Konflikte. In einer<br />

Krippenstudie zeigte sich, dass die mit gemeinsamem<br />

Spiel verbrachte Zeit mit steigendem<br />

Alter zunimmt (Bensel, 1994). Die<br />

spielerischen Interaktionen reichten hierbei von<br />

einfachen Geben-Nehmen-Spielen oder dem<br />

Tauschen von Spielzeug über Bewegungsspiel<br />

(z.B. gemeinsames Hüpfen auf Matratzen) bis<br />

hin zu kleinen Rollenspielen (z.B. Kochen,<br />

Großwildjagd in Afrika). Hierbei spielten die<br />

Kinder vorwiegend zu zweit. In den Fällen, in<br />

denen mehr als zwei Kinder am Spiel beteiligt<br />

waren handelte es sich vorwiegend um Spiele<br />

bei denen Geräusche erzeugt wurden, und in<br />

die leicht einzusteigen war. Alle diese Kinder<br />

waren älter als zwei Jahre.<br />

Konflikte sind zwischen Kleinkindern selten und<br />

kurz. Paradox erscheinen mag hierbei, dass<br />

u.a. befreundete Kinder die heftigsten Auseinandersetzungen<br />

führen. Dies wird jedoch verständlich,<br />

wenn man Auseinandersetzungen<br />

nicht als Gegensatz zu Kooperation, sondern<br />

als Teil von ihr versteht (Dittrich et al., 2001).<br />

Konflikte allgemein dienen dazu, Kräfte zu<br />

messen, Rechte auszuhandeln, Kontakt aufzunehmen<br />

oder die bestehende Situation zu ändern.<br />

Stoßen bei befreundeten Spielpartnern<br />

verschiedene Spielideen, Meinungen und Interessen<br />

aufeinander, so ist das Konfliktrisiko besonders<br />

hoch. Gerade diese Konflikte fördern<br />

jedoch die Sozial- und Denkentwicklung<br />

(Schneider und Wüstenberg, 2001). Bereits<br />

Einjährige verfügen über Konfliktlösestrategien.<br />

Zweijährige sind in der Lage nach sozialen Regeln<br />

wie beispielsweise der „Priorität früherer<br />

Besitzrechte“ zu handeln. Das bedeutet, dass<br />

sie meist auch ohne die Intervention Erwachsener<br />

weggenommene und vom Erstbesitzer<br />

wieder eingeforderte Objekte zurückgeben. Besitzstreitigkeiten<br />

(die Hauptursache für Konflikte<br />

in den ersten Jahren) haben eindeutig<br />

soziale Gründe und drehen sich weniger um<br />

das Spielzeug an sich. Besitzansprüche<br />

(„meins“) werden selbst dann geltend gemacht,<br />

wenn beiden streitenden Kindern ein identisches<br />

Spielzeug zur Verfügung steht.<br />

î Ahnert, L. (2003): Die Bedeutung von<br />

Peers für die frühe Sozialentwicklung des<br />

Kindes. In: Keller, H. Handbuch der Kleinkindforschung<br />

(S. 489-524). Bern: Hans<br />

Huber<br />

î Bensel, J. (1999): Vertrauen schaffen von<br />

Anfang an. Wie eine gute Eingewöhnung<br />

gelingen kann. ZeT (1), S.8-10.<br />

î Bensel, J. (2000): Aller Abschied ist<br />

schwer- die Entwöhnung. Warum die letzten<br />

Wochen in der Tagespflege von großer<br />

Bedeutung sind. ZeT (3), S.8-11.<br />

î Dittrich, G., Dörfler, M., Schneider, K.<br />

(2001): Wenn Kinder in Konflikt geraten.<br />

Eine Beobachtungsstudie in Kindertages-<br />

II. Themen 81

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