Untitled - Elternverein Baden-Württemberg eV
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CURRICULUM - TRANSITION - Ausbildung zum/r Übergangsbegleiter/in für frühkindliche Bildungsprozesse - Socrates Grundtvig 1.1 Projekt<br />
Einführung<br />
gen, sich beruflich zu verändern oder sich den<br />
vorgegebenen äußeren Bedingungen wie Arbeitslosigkeit<br />
anzupassen, werden zum Lebenslauf<br />
selbstverständlicher dazugehören als noch<br />
vor wenigen Jahren. Der Umgang mit Diskontinuität<br />
im Lebenslauf wird die Normalform sein.<br />
Anders formuliert: Wir befinden uns in einer Gesellschaft,<br />
in der das lebenslange Lernen und der<br />
Umgang mit Veränderungen einen großen biografischen<br />
Stellenwert hat und einen noch größeren<br />
bekommen wird.<br />
Die Frage danach, auf welche Schule das Kind<br />
gehen soll, um ihm den besten Start zu ermöglichen<br />
und es optimal zu fördern und zu fordern,<br />
beschäftigt die meisten Eltern in Deutschland<br />
gleich zweimal oder besser gesagt mindestens<br />
zweimal. Einmal mit der Wahl der richtigen<br />
Grundschule – gesetzt den Fall, dass die Familie<br />
in einem städtischen Umfeld wohnt und eine Auswahl<br />
vorfindet und sich damit auch zwischen<br />
staatlicher, kirchlicher und möglicherweise privater<br />
Grundschule entscheiden kann, aber damit<br />
auch entscheiden muss.<br />
Das zweite Mal beim Übergang zur passenden<br />
weiterführenden Schule.<br />
Die Aufgabe einer professionellen Übergangsbegleitung<br />
liegt hierbei beispielsweise in der unterstützenden<br />
Orientierung und Information der<br />
Eltern über verschiedene pädagogische Konzepte<br />
und über Bildungseinrichtungen im lokalen<br />
Umfeld. Fragen, die in Einzelgesprächen mit Eltern,<br />
aber auch an Informationsabenden mit mehreren<br />
Eltern eines Kindergartens oder einer<br />
Grundschule mit dem Übergangsbegleiter beantwortet<br />
werden könnten, lauten: Welches Konzept<br />
hat die Schule xy? Oder aber auch: Was unterscheidet<br />
die Montessori-Pädagogik von der Waldorfpädagogik<br />
und welches Erziehungsverständnis<br />
steht dahinter? Welche Möglichkeiten<br />
hat mein Kind, nachdem es die Sekundarstufe<br />
besucht hat? Welche Wege führen zur Hochschulreife,<br />
wenn mein Kind nicht aufs Gymnasium<br />
geht? Um nur einige der Fragen zu nennen,<br />
die Eltern mit Kindern bei den Übergängen der<br />
Grundschule beschäftigen. Der Übergangsbegleiter<br />
kann nicht bei allen genannten Themen<br />
Experte sein, aber er oder sie kann Informationen<br />
oder Adressen zur Verfügung stellen, Referenten<br />
zu spezifischen Themen einladen und selbst aktiv<br />
Netzwerkarbeit betreiben.<br />
Einführung<br />
Transitionen finden – wie erwähnt – im Laufe des<br />
Lebens viele statt, neben den ersten Übergängen,<br />
kommen im weiteren vor allem dem Übergang<br />
Schule-Arbeitsleben und die Planung der<br />
weiteren Schul- und Ausbildungslaufbahn große<br />
Bedeutung zu, stärker als bisher sollten deshalb<br />
diese Themenbereiche in der Lehrerausbildung<br />
bearbeitet werden.<br />
Übergangsbegleitung als Wertevermittlung<br />
Europa beginnt in der KiTa und hat seinen festen<br />
Platz in der Schule. Akzeptanz und Respekt vor<br />
anderen Kulturen sind Voraussetzung für gemeinsames<br />
Lernen. Alle sollen voneinander lernen<br />
und gemeinsam Verantwortung für die Werte<br />
Europas tragen.<br />
In der Übergangsbegleitung ist es wichtig, sich<br />
mit der Frage nach einem gemeinsamen europäischen<br />
Werteverständnis zu befassen. Es geht<br />
dabei bezogen auf die Thematik gerade auch um<br />
die Förderung eines positiven Selbstbewusstseins<br />
bei jungen Menschen, um diese für Übergangsprozesse<br />
zu stärken. Ziel ist es, dass in<br />
Europa allgemein anerkannte Werte und verankerte<br />
Menschenrechte im Bildungsbereich vermittelt<br />
und vorgelebt werden, etwa der Schutz<br />
des Individuums, Meinungsfreiheit, Toleranz. Die<br />
Achtung der Demokratie und der Menschenrechte<br />
gehören dem Kanon eines gemeinsamen<br />
europäischen Werteverständnisses an. Sie sind<br />
die Grundvoraussetzungen einer produktiven<br />
Teilhabe als aktive Bürger am sozialen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Leben innerhalb einer<br />
europäischen Gemeinschaft.<br />
Bedeutung und Möglichkeiten der naturwissenschaftlichen<br />
und musisch-künstlerischen<br />
Bildung in Transitionsprozessen<br />
Ziel dieser Module ist es, dass Übergangsbegleiter<br />
den Eltern bessere Orientierung vermitteln,<br />
ihnen Grundlagenwissen über musisch-künstlerische<br />
und naturwissenschaftliche Bildung geben<br />
und Vorschläge zur individuellen oder auch gruppenbezogenen<br />
Förderung in diesem Bereich machen.<br />
Wilhelm von Humboldt forderte zu Beginn des 19.<br />
Jahrhunderts in seiner Bildungslehre Freiheit und<br />
Entfaltung des Individuums und verband sich mit<br />
Pestalozzis Forderung einer harmonischen Ausbildung<br />
von Kopf, Herz und Hand. Nirgendwo